AG - Gesellschaftliche, institutionelle und individuelle Mehrsprachigkeitsforschung

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In der Arbeitsgruppe wird zu verschiedenen Aspekten der Mehrsprachigkeit geforscht.

Im Mittelpunkt stehen dabei gesellschaftliche, institutionelle und individuelle Aspekte,
u. a. mehrsprachiger Spracherwerb und Spracherhalt, Beschulung in Herkunftssprachen
sowie Professionalisierung für sprachliche Vielfalt (auch im Kontext von Inklusion).

Diese werden in den jeweiligen Projekten entweder einzeln oder gebündelt betrachtet.

 

Sprachenpolitik

Das Arbeitsfeld „Sprachenpolitik“ widmet sich der Untersuchung von Aktivitäten und Maßnahmen zur Beeinflussung von Sprache(n) vor allem auf gesellschaftlicher und institutioneller Ebene. Dabei werden sowohl Aspekte der Sprachplanung und der Sprachförderung im Kontext von Mehrsprachigkeit analysiert, die Unterrichts- und Erwerbsszenarien betreffen als auch Maßnahmen bezogen auf Sprachstatus und -prestige. Ansätze stellen dabei unter anderem die textbasierte Forschung wie die Dokumentenanalyse dar, sowie die Untersuchung von Verhalten und Einstellungen unterschiedlicher sprachpolitischer Akteur*innen.

 

Professionaliesierung für sprachliche Vielfalt und Inklusion

Im Zentrum des Arbeits- und Themenfeldes steht die empirische Beleuchtung des Umgangs mit sprachlicher Vielfalt in verschiedenen unterrichtsbezogenen Kontexten der inklusiven Schule unter besonderer Berücksichtigung der Dimension Mehrsprachigkeit. Fragen der Wahrnehmung sprachlicher Besonderheiten bei zwei- und mehrsprachigen Lernenden im Rahmen sonderpädagogischer Förderbedarfe stehen dabei genauso im Zentrum wie die unterrichtspraktische Berücksichtigung lebensweltlicher Mehrsprachigkeit. Weitere Schwerpunkte liegen im Bereich des sprachbildungsbezogenen Selbstverständnisses einzelner schulischer Akteur:innen und die damit verbundene Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams. Die hier verorteten Forschungsprojekte umfassen neben dem Bereich der qualitativen und quantitativen Lehrkräfteprofessionalisierungsforschung auch Projekte explorativer Schul- und Unterrichtsforschung.

Ansprechpartner: Kevin Niehaus (Kevin.Niehaus@uni-due.de)

Sprachgebrauch und Spracherhalt

Input, Sprachgebrauch und –erhalt verschiedener Minderheitensprachen (seit 2012)
Die qualitative Longitudinalstudie begleitet Familien mit den Sprachkombinationen Deutsch/ Türkisch, Deutsch/ Italienisch/ Türkisch, Deutsch/ Italienisch sowie Deutsch/ Portugiesisch/ Aramäisch. Forschungsfragen sind u.a.: Welche Sprachwahl weisen Eltern auf, die selbst bilingual aufgewachsen sind? Welche extralinguistischen Bedingungen beeinflussen den Spracherhalt? Darüber hinaus wurden kürzlich erste Interviews mit den heranwachsenden Kindern (10-11 Jahre alt) durchgeführt.

Ansprechperson: Prof. Dr. Katja Cantone-Altintas
 

Professionalisierung für sprachliche Vielfalt

In Zusammenhang mit der Einrichtung eines neuen Teilstudiengangs in NRW, der zukünftige Grundschullehrkräfte dazu befähigen wird, Herkunftssprachenunterricht (HSU) geben zu können, wird in dem Projekt der Frage nachgegangen, wer sich potenziell für diese Spezialisierung interessiert. In einer Fragebogenerhebung mit Grundschullehramtsstudierenden wird herausgearbeitet, welche Gründe aus Studierendensicht für oder gegen die Professionalisierung als Lehrkraft, die im HSU tätig ist, sprechen. U.a. wird nach der eigenen Sprachbiografie, nach persönlichen Erfahrungen mit Sprachen (bspw. Auslandsaufenthalten), nach schulischer Sprachvermittlung, nach Sprachfertigkeiten und nach Einstellungen gefragt. Im Projekt werden folgende Fragen beleuchten: Lässt sich die angenommene Typisierung abbilden? Welche Faktoren und Motivationsgründe werden aufgeführt? Welche Sprachen würden die Studierenden gegebenenfalls in den Sprachkursen wählen? Welche Ableitungen lassen sich für eine Öffnung des „HSU“ formulieren?

Ansprechpersonen: Dr. Laura Di Venanzio und Prof. Dr. Katja Cantone-Altintas