Jakob Bernoulli
Auszug aus
"Ars conjectandi"
(1713)
(Thema: Glücksspiele)

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Jakob Bernoulli entwickelte zusammen mit seinem jüngeren Bruder Johann den Leibnizschen Differentialkalkül weiter (Siehe die Biographie von Johann Bernoulli). Er erzielte bedeutende Ergebnisse in der Mechanik fester und elastischer Körper und kann als Begründer der Variationsrechnung und der Wahrscheinlichkeitstheorie betrachtet werden.

Jakob Bernoulli studierte zunächst Theologie, befasste sich aber insgeheim mit Mathematik, der er sich 1682 ganz zuwandte. 

Ab 1685 führte er einen Briefwechsel über wahrscheinlichkeitstheoretische Probleme mit Leibniz, in dem er bei Studien von C.Huygens aus dem Jahre 1657 ansetzte. Seine Überlegungen hierzu führten zu einer umfassenden Theorie, der "Ars conjectandi", die 1713 nach seinem Tode von seinem Neffen Nikolaus Bernoulli publiziert wurde. In der "Ars" verallgemeinerte Bernoulli C.Huygens` Zahlenbeispiele und gab Anwendungen an.
In dem hier verfügbaren Quellentext sind wesentliche Gedanken Bernoullis zum mathematischen Begriff der Erwartung enthalten.

Die Abbildung zeigt das erste Blatt des unten angegebenen Werkes.

Einige Lebensdaten:
* 1654 (Basel)

1671 Magister der Philosophie
1676 Beendung der theologischen Studien
1670-1682 Reisen in Europa
1682 erste wissenschaftliche Publikationen
1685/86 Methode der vollständigen Induktion begründet
1687 Übernahme des Lehrstuhls für Mathematik an der Universität Basel
1699 Auswärtiges Mitglied der Pariser Akademie der Wissenschaften
† 1705 (Basel)

Bibliographische Angaben
Jakob Bernoulli: Wahrscheinlichkeitsrechnung (Ars conjectandi), Erster und zweiter Theil. Übers. und hrsg. von R. Haussner. - Leipzig: Engelmann (Ostwalds Klassiker der exakten Wissenschaften), 1899