Textanalytische Reflexion der Monolognovelle „Fräulein Else“ von Arthur Schnitzler mit dem Fokus auf die „weibliche Hysterie“

AutorIn
Prasse, Britta

Jahr
2011

Typ der Publikation
Thesis

Schlagworte
Monolognovelle, weibliche Hysterie, Literatur, gesellschaftliche Strukturen und Krankheitsbilder

Internetseite
http://www.uni-due.de/genderportal/prasse_schnitzler.shtml

Datum des letzten Aufrufs
24.04.2012

Abstract
In Arthurs Schnitzlers Novelle „Fräulein Else" (1923) erleidet die Protagonistin Else einen „hysterischen Anfall", sie wird „wahnsinnig": Sie entblößt sich vollständig im Musiksalon eines Hotels vor den Augen der Zuschauer. Der Entblößung geht ein innerer Kampf voraus: Else wird in einem Telegramm ihrer Mutter dazu aufgefordert, von einem Herrn Dorsday finanzielle Hilfe zu erbeten. 50.000 Gulden sind nötig um ihren spielsüchtigen und verschuldeten Vater vor dem Gefängnis zu bewahren. Die Protagonistin ist sich darüber bewusst, dass ihre Eltern die mögliche Forderung Dorsdays nach entwürdigender Gegenleistung billigend in Kauf genommen haben.

Das Weib ist hysterisch – diese Zuschreibung war zu Beginn des 20. Jahrhundert ein Gemeinplatz. Die Hysterie galt als eine Krankheit, die auf die gegenüber dem Mann vermeintlich minderwertigen physischen und mentalen „Besonderheiten" der Frau zurückgeführt wurde. Britta Prasse fragt in ihrer Bachelorarbeit wie eine Frau um die Jahrhundertwende mit ihrer Degradierung zum bloßen Objekt, zur Ware umgeht. Die Textanalyse zeigt auf, dass die Figur Else in ihrem Monolog zerrissen scheint zwischen den Anforderungen, die sie als gute Tochter zu erfüllen hat, und ihrem Wunsch nach Autonomie und Würde, sowie zwischen den rechtlichen und gesellschaftlichen Schranken denen Frauen zur der Zeit ausgesetzt waren und der damit verbundenen Machtlosigkeit. Die Autorin verdeutlicht, wie es Schnitzler mit seiner Novelle gelang, das Phänomen der vermeintlich weiblichen Hysterie vielschichtig verstehbar zu machen – nämlich als Gemütszustand der auf die Restriktionen und widersprüchlichen Erwartungen, die an Frauen gestellt wurden, zurückzuführen ist. Hier gibt es die Arbeit als Volltext.

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