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Immuntherapie bei Kopf-Hals Tumoren

[17.10.2016] Immuntherapien werden zunehmend erfolgreich zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Krebserkrankungen eingesetzt. Ein internationales Forscherteam unter Beteiligung des Westdeutschen Tumorzentrums am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) und der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen (UDE) konnte nun erstmals nachweisen, dass bei Patienten mit einem Rückfall eines Kopf-Hals Tumors der immunstimulierende Antikörper Nivolumab wirksamer als eine herkömmliche Chemotherapie ist. Zudem konnte die Lebensqualität der Betroffenen unter der Immuntherapie deutlich länger erhalten werden. Hierüber berichtet aktuell das renommierte New England Journal of Medicine.


Privatdozent Dr. Stefan Kasper, von der Medizinischen Fakultät der UDE und Oberarzt der Inneren Klinik (Tumorforschung) am UK Essen

Das Medikament Nivolumab ist in Deutschland zur Behandlung von Patienten mit metastasiertem schwarzem Hautkrebs (Melanom) sowie von Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkrebs und Nierenkrebs nach Versagen der Erstbehandlung zugelassen. In der aktuell publizierten „CheckMate-141“ Studie, an der Wissenschaftler des Westdeutschen Tumorzentrums am UK Essen maßgeblich mitgewirkt haben, wurden 361 Patienten mit fortgeschrittenen oder metastasierten Plattenepithelkarzinomen des Kopf-Hals Bereiches entweder mit dem immunstimulierenden Antikörper Nivolumab (240 Patienten) oder mit einer herkömmlichen Chemotherapie (121 Patienten) behandelt. Voraussetzung zum Einschluss in die Studie war, dass die Patienten nach einer Standardchemotherapie erneutes Tumorwachstum zeigten. Die Patientengruppe, die mit der Immuntherapie behandelt wurde, zeigte nicht nur eine deutlich verlängerte mediane Überlebenszeit sondern auch eine bessere Lebensqualität als unter der herkömmlichen Chemotherapie.

„Wir sind sehr froh, dass wir am Westdeutschen Tumorzentrum zu diesem Fortschritt in der Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenen Kopf-Hals Tumoren beitragen konnten“, so Privatdozent Dr. Stefan Kasper, Oberarzt der Inneren Klinik (Tumorforschung), der die Studie am UK Essen leitete. Er geht davon aus, dass der PD-1 Antikörper Nivolumab in Kürze in dieser Erkrankung zuglassen wird und somit die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit dieser schweren Krebserkrankung erweitert.

„Am Westdeutschen Tumorzentrum bieten wir im Rahmen wissenschaftlich kontrollierter klinischer Studien jederzeit modernste Behandlungsverfahren an, sodass wir unseren Patienten frühzeitig neue, vielversprechende Therapieoptionen anbieten können“ ergänzt Prof. Dr. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung). So war das Westdeutsche Tumorzentrum an den Studien, die zur Zulassung der Immuntherapie mit Nivolumab für Patienten mit Melanomen, dem nicht-kleinzelligem Lungenkrebs und Nierenkrebs führten, maßgeblich beteiligt.

Link zu der Publikation: http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1602252

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