Projektbeschreibung

Der Forschungsgegenstand

«TransSoft» untersucht das Zusammenspiel zwischen technisch vorstrukturierten Abläufen der Zusammenarbeit in transnationalen Teams und den darauf bezogenen Arbeitspraktiken der Beteiligten mit dem Ziel, die Bedeutung digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien für die Ermöglichung und Koordination räumlich und organisational verteilter Arbeitsprozesse zu untersuchen.

Gegenstand der empirischen Untersuchung von «TransSoft» ist die koordinative Wirksamkeit von Softwareentwicklungs-Werkzeugen im Kontext der professionellen, organisationalen und kulturraumspezifischen Praktiken ihres Einsatzes und ihrer Nutzung; und umgekehrt: die koordinierende Wirksamkeit dieser Praktiken der Softwareentwicklung im Kontext jener Entwicklungs-Werkzeuge.

Im Mittelpunkt der Forschung steht die Rolle kollaborativer Entwicklungsumgebungen als Vermittlungsinstanz für die transnationale Zusammenarbeit von Software-Entwicklern in gemeinsamen Softwareentwicklungs-Projekten.

 

Praktiken und Techniken in der Softwarebranche

Die informationstechnisch eröffneten Möglichkeiten der Ver- und Auslagerung von Arbeitstätigkeiten werden in besonderem Umfang im Bereich der Softwareentwicklung genutzt. Für die Untersuchung transnationaler Arbeitszusammenhänge bilden transnationale Projekte der Softwareentwicklung damit einen besonders geeigneten Forschungsgegenstand.

Das «TransSoft»-Projekt fokussiert auf Techniken und Praktiken der transnationalen Kooperation und fragt nach den Bedingungen erfolgreicher Zusammenarbeit in räumlich verteilter Softwareentwicklung.

In der Studie werden zwei Fallgruppen analysiert:

● deutsche Unternehmen, die konzernintern transnational Software entwickeln,

● deutsche Unternehmen, die Softwareentwicklungsarbeit konzernextern transnational auslagern.

 

Der Forschungszusammenhang

Das Forschungsprojekt «TransSoft» ist im Forschungsschwerpunkt Techniksoziologie am Lehrstuhl von Prof. Dr. Ingo Schulz-Schaeffer am Institut für Soziologie der Universität Duisburg-Essen angesiedelt. Es ist Bestandteil des universitären Profilschwerpunktes „Wandel von Gegenwartsgesellschaften“.

Techniksoziologische Forschung untersucht die sozialen und gesellschaftlichen Bedingungen der Entstehung und Durchsetzung neuer Technologien und fragt nach Formen des Wandels sozialer Beziehungen und sozialer Prozesse durch den Einsatz von Technik. Die techniksoziologischen Forschungen von Prof. Dr. Schulz-Schaeffer und seinem Team beschäftigen sich vor allem mit Entwicklungen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie, darüber hinaus aber auch mit Entwicklungen in den Bereichen Robotik, Nanotechnologie und Medizintechnik.

Das Institut für Soziologie an der Universität Duisburg-Essen ist eine der größten sozialwissenschaftlichen Lehr- und Forschungseinrichtungen in Deutschland. Die Forschungen am Institut befassen sich unter anderem mit dem Wandel von Arbeitsverhältnissen und der Veränderung gesellschaftlicher Institutionen des Arbeitslebens. Dabei gewinnt die Erforschung der Transnationalisierung von Arbeit zunehmend an Bedeutung.