Portrait Jun.-Prof. Dr. Corina Andronescu
© UDE/Bettina Engel-Albustin

Junges Kolleg NRW

Corina Andronescu neues Mitglied

  • von Dr. Alexandra Nießen
  • 08.02.2023

Die Erdtemperatur steigt – und zwar rasant. Umso wichtiger, Abstand von fossilen Brennstoffen zu nehmen und vollständig auf nachhaltige Energien umzusteigen. Wie hilfreich Wasserstoff dabei ist, untersucht unter anderem Jun.-Prof. Dr. Corina Andronescu von der Universität Duisburg-Essen (UDE). Für ihre Forschung wurde sie ins Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen.

Energie nachhaltig beziehen und den Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) verringern: Beide Male spielen elektrochemische Prozesse und Anwendungen wie die Wasserstofferzeugung eine entscheidende Rolle. Sie funktionieren über Elektrolyse, bei der chemische Substanzen in ihre Stoffe zerlegt werden. „Die Elektrolyse ist der einzige Weg, Wasserstoff klimaneutral aus Wasser herzustellen – solange dafür grüne Energie genutzt wird. Aus Klimaschutzgründen ist das aber äußerst sinnvoll“, so Chemieingenieurin Andronescu. Eingesetzt wird Wasserstoff besonders in der chemischen Industrie und beim Antrieb von Fahrzeugen.

Im Jungen Kolleg der NRW-Akademie wird die 35-Jährige schwerpunktmäßig Elektrokatalysatoren erforschen, die die Elektrolyse beschleunigen. Ihre Gruppe fokussiert dazu Nicht-Edelmetalle wie Nickel, das für die Spaltung von Wasser und damit zum Erzeugen von Wasserstoff (H2) genutzt werden kann. Während der vierjährigen Kolleg-Förderung möchte die UDE-Professorin zudem mehr über das Design von Elektroden herausfinden. Warum das? „Wenn wir CO2 elektrolytisch recyceln möchten, um die Synthese ihrer Grundchemikalien zu ermöglichen, ist ihr Design äußerst wichtig. Wir zielen darauf ab, verschiedene Katalysatoren zu kombinieren, um die CO2-Umwandlung in Multi-Kohlenstoff-Produkte wie Ethanol Ethylen zu erhöhen. Auch die Stabilität ist wichtig“, erklärt sie.

Zugleich möchte Andronescu Materialien für elektrochemisch angetriebene Reaktionen finden, die sich zur Synthese von Chemikalien verwenden lassen. „Wir müssen lernen, Grundchemikalien, die heute aus fossilen Brennstoffen gewonnen werden, aus Ressourcen zu synthetisieren, die in der Erde reichlich vorhanden sind, wie CO2, H2O oder Stickstoff (N2). Die neuartigen Materialien sind wichtig, um die Umwandlung dieser Moleküle zu ermöglichen. Aufgrund des Klimawandels müssen wir Entdeckungen beschleunigen.“ Dazu verwendet sie elektrochemische Hochdurchsatz-Screening-Methoden, um bis zu Tausende verschiedener Katalysatoren am Tag zu untersuchen. „Wir können so vielversprechende Katalysatormaterialien schneller identifizieren. Künftig wird auch die Integration von KI erforderlich sein, aber so weit sind wir noch nicht.“

Die Aufnahme ins Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaftengilt als wichtige Auszeichnung für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Die Stipendiat:innen bekommen über einen Zeitraum von bis zu vier Jahren ein jährliches Stipendium von 10.000 Euro für die eigene Forschung. Von der UDE wurden 2022 bereits Jun.-Prof. Dr. Franziska Muckel (Elektrotechnik) und Dr. Benjamin Stickel (Physik) ins Kolleg aufgenommen.

Weitere Informationen:
https://www.awk.nrw/foerderung/junges-kolleg
Jun.-Prof. Dr. Corina Andronescu, Institut für Chemie, Tel. 0203/37-93442, corina.andronescu@uni-due.de

Redaktion: Alexandra Nießen, Tel. 0203/37 9-1487, alexandra.niessen@uni-due.de

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