Interview mit Kanzler Jens Andreas Meinen

Energiekrise: Folgen für die UDE?

von Dr. Thomas Wittek | 2022-09-28


(Bild: UDE)

Energie ist knapp und teuer geworden. Was bedeutet das für die UDE?

Wir sind genauso von den steigenden Energiekosten betroffen wie andere öffentlichen Einrichtungen, Wirtschaftsunternehmen oder jeder von uns privat. Auch wir müssen einen Beitrag leisten, um in diesem Winter Energie zu sparen. Von der Landesregierung haben wir – wie die anderen Hochschulen – die Vorgabe bekommen, unseren Gasverbrauch um 20 Prozent zu reduzieren. Aufgrund der hohen Preise müssen wir diese Vorgabe auch beim Stromverbrauch erfüllen.

Wie bereitet sich die UDE aktuell auf die Energiekrise vor?

Wir haben eine Taskforce ins Leben gerufen, in der die Fakultäten, das Gebäudemanagement, das ZIM, die Arbeitssicherheit und die Personalräte vertreten sind. Diese identifiziert Maßnahmen, mit denen wir kurz- und mittelfristig Energie einsparen können. Wir haben bereits Anpassungen bei der Beleuchtung, bei den Einstellungen der Kälteanlagen und eine Reduzierung der Raumtemperaturen vorgenommen. Aktuell prüfen wir Einsparpotentiale beim Betrieb von Großgeräten in den Werkstätten und Laboren sowie den Serveranlagen und werden dabei auch ins Auge nehmen, ob Anlagen temporär abgeschaltet werden können. Das Rektorat wird sich in seiner Sitzung in der nächsten Woche damit beschäftigen, welche weiteren Maßnahmen notwendig und möglich sind. Entscheidend ist zudem: Wir alle, Beschäftigte und Studierende, müssen an einem Strang ziehen, wenn wir unseren Energieverbrauch deutlich senken wollen. Jeder einzelne von uns kann etwas tun, indem er die Heizung im Büro runterdreht, das Licht nicht brennen lässt oder Geräte im Standby ausschaltet.

Müssen wir wieder in den Online-Modus wechseln oder droht sogar eine Einstellung des Betriebs?

Oberste Priorität hat für uns, durch die Maßnahmen den Hochschulbetrieb in Forschung und Lehre ohne weitreichende Einschränkungen weiterzuführen. Zudem haben wir als Universität auch eine besondere Verantwortung gegenüber unseren Studierenden, die mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert sind. Sofern die äußeren Rahmenbedingungen es zulassen, will die Universitätsbibliothek einzelne Arbeitsflächen als „Wärmeinseln“ zur Verfügung stellen.

Für den Fall, dass wir aufgrund einer akuten Mangellage als Universität keinen Strom oder kein Gas mehr bekommen, spielen wir natürlich auch andere Szenarien durch. Momentan geht aber niemand davon aus, dass das wirklich eintritt.

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