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Leitfaden zum Erstellen eines ExposésDas Anfertigen eines Exposés ist verpflichtend für Studierende, die am Lehrstuhl eine Abschlussarbeit schreiben möchten. Was ist ein Exposé?Ein Exposé ist eine strukturierte schriftliche Vorstellung einer anzumeldenden Qualifizierungsarbeit. Es handelt sich um eine Art funktionsfähiges Miniaturmodell Ihres Vorhabens und beinhaltet zwingend mindestens die folgenden drei Punkte: Warum wird die Einreichung eines Exposés von Ihnen verlangt?
Bitte beachten Sie: Die Erarbeitung des Exposés ist integraler Bestandteil des Schreibprozesses – nicht etwas „Zusätzliches“. Ein mangelhaftes Exposé führt im späteren Verlauf der Bearbeitung zu massiven Schwierigkeiten und ist häufig Ursache für Misserfolg. Gelegentlich kommt es erstens vor, dass die Ausrichtung der Arbeit nicht dem Profil des Lehrstuhls entspricht. dann würden wir Sie an einen anderen Lehrstuhl verweisen. Zweitens kann es sein, dass die Qualität des Exposés auch nach mehreren Besprechungen von uns als nicht ausreichend erachtet wird. Sie müssen dann mit dem Risiko umgehen, dass auch die endgültige Arbeit nicht ausreichend sein könnte. Wie ist ein aussagekräftiges Exposé aufgebaut, was ist zu beachten?Ein Exposé ist ein zusammenhängender Text (keine Stichworte!), und muss folgende inhaltliche Punkte abdecken (andernfalls werden wir das Exposé nicht annehmen bzw. Ihnen zur Überarbeitung zurückgeben):
Die Gliederung ist dabei am wenigsten wichtig, viel wichtiger sind Ihre verbalen, inhaltlichen Ausführungen zu den anderen Punkten. Insgesamt sollte das Exposé maximal 4 Seiten umfassen (inkl. Gliederung). Ein gelungenes Exposé liefert Antworten auf die folgenden Fragen: 1. Was ist die exakte Fragestellung,die Ihrer Arbeit zugrunde liegen soll? Begründen Sie dabei kurz deren praktische und theoretische Relevanz. Hier ein Beispiel für eine unklare bzw. zu allgemeine Fragestellung und ein Hinweis, wie man besser fomulieren sollte. Sagen Sie nicht: "Die Frage dieser Arbeit besteht darin, die Mitbestimmung des Betriebsrates zu untersuchen." Richtig wäre z.B. "Die Frage dieser Arbeit lautet: Welchen Einfluss hat die betriebliche Mitbestimmung im Sinne einer gesetzlich geregelten oder vereinbarten Mitbestimmung auf die Kündigungsneigung der Beschäftigten?" 2. Warum ist die Frage relevant?Wissenschaft ist ein kumulativer Prozess - Sie bauen in Ihrem Vorhaben auf bisher Erarbeitetem auf. Skizzieren Sie knapp den Stand der Forschung. Hier könnte z.B. Folgendes stehen: "Bisher wurde nur die tatsächliche Fluktutation einschließlich der arbeitgeberseitigen Kündigungen untersucht. Viel wichtiger aber ist die Kündigungsneigung, weil sie Indikator für Arbeitszufriedenheit und Motivation ist." (Dies ist nur ein Beispiel, unabhängig davon, ob dieses den Stand der Forschung trifft. Auch die unten genanten Autoren haben wir erfunden.) Sie werden auch etwas dazu sagen müssen, wer dazu bereits etwas untersucht hat und warum dies nicht ausreichend war. Denken Sie immer daran: Wir werden Sie fragen, warum es wichtig ist, die Frage zu beantworten. Wir werden dies übrigens auch fragen, wenn wir das Thema selbst vorgeschlagen haben. 3. Wie lautet Ihr eigenes zentrales Argument?Welche Erklärungsansätze bzw. Theorien werden herangezogen, um die Forschungsfrage zu beantworten? Sofern der aktuelle Arbeitsstand es zulässt, formulieren Sie konkrete Thesen oder (ausgehend von theoretischen Überlegungen) Hypothesen, die im Rahmen der Abschlussarbeit bestätigt oder widerlegt werden sollen. Im Verlauf des Forschungsprozesses können diese Hypothesen modifiziert und an den aktuellen Erkenntnisstand angepasst werden.
Mit Blick auf unser Mitbestimmungsbeispiel: Sie könnten z.B. argumentieren, dass vor allem aus einer ökonomischen Perspektive das tatsächliche Verhalten untersucht wurde (z.B. Bestimmit 2004; Teilnahm 2005), nicht aber die Verhaltensdeterminanten wie Motivationen und Dispositonen der Beschäftigten. Dies hätte man, so Ihr Argument, der Psychologie überlassen, die sich aber wiederum kaum für die Wirkungen gesetzlich geregelter Mitbestimmung interessiert hätte (Ausnahmen: Psychoz 2005; Trööst 2006). Daher sei es nötig, die Auswirkungen der gesetzlichen als auch der vereinbarten Mitbestimmung auf die Verhaltensdispositionen zu untersuchen, wozu man eine Motivationstheorie heranziehen sollte. Worin besteht Ihre Methode? Zum Beispiel: "Die Wirkungen der betrieblichen Mitbestimmung auf die Kündigungsneigung sollen empirisch auf Basis des EWCS 2005 untersucht werden." Anschließend sollten Sie Ihre Vorgehensweise (Gang der Untersuchung) erläutern. Diese Erläuterung orientiert sich an der Fragestellung. In unseren Beispiel wird man eine klassische Vorgehensweise wählen: Fragestellung/Vorgehensweise; Theorie und Hypothesen; Daten; Ergebnisse; Diskussion der Befunde; Fazit. Sagen Sie bitte auch, warum Sie diese Schritte so wählen, eine reine Wiedergabe der Gliederung (im Sinne einer verbalen Verdopplung) reicht nicht. Das Exposé umfasst weiterhin die Nennung der Literatur, von der Sie ausgehen. Diese Liste sollte sicher nicht mehr als zehn Quellen umfassen. Schließlich ist eine aussagekräftige Gliederung Bestandteil eines Exposés. Letztlich ist der vorherige Text das Wichtigste. Wenn der Text stimmt, ergibt sich die Gliederung gleichsam von selbst. Sie sollten die Gliederung höchstens bis zur dritten Gliederungsebene durchkomponieren, meist reichen zwei Ebenen. Formelle Anforderungen an ein ExposéBitte orientieren Sie sich an den folgenden formellen Anforderungen an ein Exposé. Exposés, die diesen formellen Anforderungen nicht entsprechen, werden vom Lehrstuhl nicht angenommen.
Literaturhinweise zur Anfertigung von Abschlussarbeiten bzw. zum wissenschaftlichen Arbeiten
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Universität Duisburg-Essen Fakultät Wirtschaftswissenschaften Lehrstuhl für BWL, insb. Arbeit, Personal und Organisation 45117 Essen Telefon: 0201 / 183-2260 E-Mail: sekretariat.nienhueser[at]uni-due.de Fax: 0201 / 183-2283 | ||
Zuletzt geändert am 17.02.2013 20:31 Uhr
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