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04.09.2012 - 11:04:46

IAQ-Report 2012-04: Arbeiten in der Bauwirtschaft – wer schafft es bis zur Rente?

Immer mehr Erwerbstätige müssen deutlich länger arbeiten, um eine Rente ohne Abschläge zu erreichen – doch wer schafft das? Leistungsfähig bleiben über das gesamte Arbeitsleben hinweg ist in einigen Berufen kaum möglich. Beispielhaft für die Bauindustrie untersuchte das Institut Arbeit und Qualifikation der (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) alterskritische Arbeitsbedingungen und Risikoindikatoren für Berufe mit „begrenzter Tätigkeitsdauer“.

„In der Bauwirtschaft sind die Probleme besonders virulent, weil dort eine Vielzahl hochgradiger, vor allem physischer Belastungen vorliegt“ stellen die Autoren der Studie, Dr. Anja Gerlmaier und Dr. Erich Latniak, fest. In der Branche sind heute etwa 25,5 Prozent der Beschäftigten über fünfzig Jahre alt, deutlich weniger als in der Gesamtwirtschaft mit 28,6 Prozent. Ziel des Projekts war es, unter den 22 Berufen des Bauhauptgewerbes die besonders alterskritischen Tätigkeiten zu identifizieren und für diese nach Alternativen für ältere Beschäftigte – etwa einem „zweiten Beruf“ – zu suchen.

Letztlich stellten die IAQ-Forscher deutlich unterschiedliche Altersrisiken unter den Bauberufen fest. Zudem gebe es bisher keine systematische Vorbereitung für einen ‚zweiten Beruf‘: „Vor allem für die fünf besonders alterskritischen Berufe – Gerüstbauer, Maurer, Betonbauer, Dachdecker und Zimmerer – müssten alternative Tätigkeitsfelder aufgezeigt und gestaltet werden.“

Die Studie enthält erste Ergebnisse des Projektes „Gestaltung inner- und überbetrieblicher Erwerbsverläufe in der mittelständischen Bauwirtschaft“, das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert wurde. An dem Vorhaben sind neben dem IAQ die Rationalisierungs-Gemeinschaft Bauwesen im RKW, Eschborn sowie das Bildungswerk (BIW) Bau Hessen-Thüringen beteiligt.

Den vollständigen Report als PDF finden Sie unter:
http://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/2012/report2012-04.pdf