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01.10.2017 - 20:16:42

Digitalisierung und Logistik

Projekt Pro–DigiLog

Im April 2017 startete am Lehrstuhl für Transportsysteme und -logistik (TUL) der Universität Duisburg-Essen ein dreijähriges, zum Großteil vom BMBF gefördertes Verbundprojekt. „Pro–DigiLog“ wird mit knapp 1,5 Mio. Euro Fördervolumen Arbeitsabläufe zwischen Mensch und Technik in der Logistik umkrempeln. Im Verbund werden dazu neuartige Modelle entwickelt und erprobt, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre digitalisierten logistischen Prozesse im Bereich der Dokumentation und Disposition zu verbessern. Koordinator des Projektes ist Vorstand des Zentrums für Logistik- und Verkehr Prof. Bernd Noche.


Hinter dem Projektnamen Pro–DigiLog verbirgt sich der Titel „Gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung für digitalisierte Dispositions- und Dokumentationsaufgaben in der Logistik“. Hinter dem langen Titel verbirgt sich das Ziel, für das Thema Digitalisierung in der Logistik einen konkreten Zugang zu schaffen. Denn trotz vieler Veranstaltungen und Konferenzen zu Digitalisierung oder Logistik 4.0 sind viele Fragen offen – vor allem Problemlösungen werden selten adressiert. Anders möchte es das Konsortium des BMBF geförderten Vorhabens Pro–DigiLog angehen und stellt sich der Frage, wie digitalisierten Technikeinsatz die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen und gleichzeitig die Arbeit der Beschäftigten durch Einsatz dieser Technik gesundheitsförderlich gestalten können.

Denn noch sind die Entwicklungspfade der Arbeit in der digitalisierten Welt offen: Zur Wahl stehen kurzfristige Kostenersparnis durch Anpassung des Menschen an die Digitalisierung mit allen negativen Folgen für die Beschäftigten und Unternehmen oder die Gestaltung der Schnittstelle zwischen Mensch und Technik im Sinne „guter digitaler Arbeit“. Hinzu kommt die ambivalente Rolle, die die Logistik im Transformationsprozess zwischen Mensch und Technik einnimmt. Zwischen automatisierten Prozessen und andererseits tayloristisch zugeschnittenen Arbeitsprozessen wird die menschliche Arbeitskraft im extremsten Fall entweder durch Roboter ersetzt oder körperlich und finanziell ausgebeutet.

Diesem Problem will Pro–DigiLog insbesondere mit Lösungen zu Gesundheitsförderung von Angestellten und optimierten Logistikprozessen begegnen: Dazu werden im Verbund neuartige Modelle insbesondere mit dem Automobilzulieferer IFA Powertrain entwickelt und erprobt, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre digitalisierten logistischen Prozesse im Bereich der Dokumentation und Disposition zu verbessern. Die Verbundpartner nehmen dabei verschiedene, aufeinander bezogene Aufgaben wahr: Das Unternehmen IFA Powertrain entwickelt als Pilotunternehmen das Managementkonzept für die digitalisierten Dokumentations- und Dispositionsaufgaben. Das Institut für Produkt Engineering der Universität Duisburg-Essen erarbeitet das darauf zugeschnittene Logistik- und IT-Konzept. Zugleich erstellt das Rhein-Ruhr-Institut (RISP) eine arbeitssoziologische Studie „Logistik und Arbeit 2025“ mit dem Ziel, dafür wissenschaftsbasierte und unternehmenserprobte Standards zu entwickeln. Der Verband VSL wird zusammen mit weiteren Unternehmen untersuchen, wie sich die Ergebnisse in zentrale Bereiche der Distributionslogistik (z. B. Speditionen, Paketdienste) umsetzen lassen. Komplettiert wird das Vorhaben durch ein Schulungskonzept der Firma TimeStudy, mit dem Logistikexperten in der Neugestaltung der Schnittstelle zwischen Mensch und Technik geschult werden.

Koordinator des Verbundes ist Prof. Bernd Noche, Leiter des Lehrstuhls für Transportsysteme und -logistik (TUL) der Universität Duisburg-Essen. Das Rhein-Ruhr-Institut für Sozialforschung und Politikberatung (RISP) an der Universität Duisburg-Essen ist Kooperationspartner, ebenso das Unternehmen IFA Powertrain GmbH & Co. KG, Automobilzulieferer aus Haldensleben, der Beratungsdienstleister TimeStudy GmbH Lünen und der Verband Spedition und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. (VSL) in Düsseldorf.

Foto: Die Kick-off Veranstaltung des Projekts Pro-DigiLog fand am 23.05.2017 erfolgreich an der Universität Duisburg-Essen statt
https://www.uni-due.de/imperia/md/images/zlv/prodigilog_er%C3%B6ffnung.jpg

Weitere Informationen zum Projekt:
https://www.uni-due.de/2017-06-21-logistik-der-zukunft
https://www.uni-due.de/tul/research_pro-digilog_main.php
http://www.prodigilog.uni-due.de/

Kontakt: Fuyin Wei, Lehrstuhl Transportsysteme und -logistik (TUL)
Tel.: 0203/379-7719 Email: fuyin.wei@uni-due.