Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Fakultät für Biologie
Aquatische Ökologie
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Promotionsthema: Effekte landwirtschaftlicher Nutzungstypen auf den Zustand der Fließgewässer in Deutschland: Eine großskalige Analyse von Ursache-Wirkungsbeziehungen

Landwirtschaftliche Umfeldnutzung belastet Fließgewässer durch eine Vielzahl an Degradationsfaktoren, wie stoffliche Belastungen oder Beeinträchtigungen der Gewässermorphologie. Statistische Analysen zeigen einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Anteil landwirtschaftlicher Flächen und dem ökologischen Zustand der Gewässer. In Deutschland weisen weniger als 10 % der Fließgewässer einen guten ökologischen Zustand auf. Für den Schutz und die Entwicklung der Gewässer und die weitere Umsetzung der Wasserrahmenrichtline ist es von großer Bedeutung, Arten der Landwirtschaft mit größerem und geringerem Einfluss auf den Gewässerzustand zu identifizieren. In den letzten Jahren sind umfassende Datenquellen entstanden, mit denen der Zusammenhang zwischen landwirtschaftlicher Umfeldnutzung und dem ökologischen Gewässerzustand wesentlich differenzierter betrachtet werden kann als in bisherigen Studien. Die Bedingungen sind daher günstig diesen Zusammenhang neu zu analysieren.

Meine Promotion wird durch ein Stipendium der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (https://www.dbu.de/) gefördert. Im Rahmen dieser soll zunächst analysiert werden, ob die Auswirkungen der Landwirtschaft weltweit durchweg negativ sind und welche Faktoren die landwirtschaftlichen Effekte beeinflussen. Außerdem ist die Landwirtschaft nicht einheitlich, weshalb eine landwirtschaftliche Typologie mit Bezug zu Süßwasserauswirkungen entwickelt werden kann, um das Verständnis für die Wege landwirtschaftlicher Belastungen zu verbessern.  Diese Typologie kann das Verständnis für die komplexen Zusammenhänge landwirtschaftlicher Belastungen vertiefen. Eine vertiefte Analyse der variierenden Auswirkungen unterschiedlicher landwirtschaftlicher Anbaufrüchte kann Einsicht in die Ursache-Wirkungs-Beziehungen liefern und somit dazu beitragen, die maßgeblichen Stressfaktoren zu identifizieren sowie gezielte Maßnahmen zur Minderung zu ermöglichen. Die Erkundung der Zusammenhänge zwischen landwirtschaftlicher Landnutzung und der Reaktion Gewässerorganismen kann durch die Verknüpfung von Landnutzungstypen mit Mikroschadstoffen in Fließgewässern vertieft werden. Auf diese Weise lassen sich landwirtschaftliche Quellen von anderen Eintragsquellen wie urbanen Gebieten unterscheiden. Abschließend kann die Untersuchung der spezifischen Auswirkungen der Intensität landwirtschaftlicher Bewirtschaftung verschiedener Kulturarten auf Organismen und Gewässertypen, basierend auf unterschiedlichen Anwendungsraten von Agrochemikalien, den Weg zu umweltverträglicheren und nachhaltigeren landwirtschaftlichen Maßnahmen weisen.