Kurzbiographie

Jenny Erpenbeck wird 1967 in Berlin geboren. Sie entstammt einer Schriftstellerfamilie, so publiziert ihre Großmutter Hedda Zinner ab 1930 gesellschaftskritische Gedichte, die unter anderem in kommunistischen Zeitschriften veröffentlicht werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitet diese als Spielleiterin des deutschen Rundfunks und schreibt zahlreiche Gedichte, Schauspiele wie auch Romane. Zinners Mann Fritz Erpenbeck ist Dramaturg wie auch Literaturkritiker und wird durch seine Kriminalromane bekannt. Erpenbecks Vater ist ein renommierter Physiker, Philosoph und Romanautor, ihre Mutter ist Arabisch-Übersetzerin.
Erpenbeck macht zunächst eine Buchbinderlehre und arbeitet als Requisiteurin und Ankleiderin an der Deutschen Staatsoper Berlin. Sie beginnt 1988 ein Studium der Theaterwissenschaften an der Humboldt-Universität, wechselt aber schon zwei Jahre später ihr Studienfach und wendet sich der Musiktheaterregie an der Musikhochschule Hanns Eisler in Berlin zu, wo sie unter anderem bei Peter Konwitschny, Ruth Berghaus, Werner Herzog und Heiner Müller studiert. Nach ihrem Studium arbeitet Erpenbeck zunächst als Regieassistentin und inszeniert danach Aufführungen für die Opern und Musiktheatern in Berlin und Graz.
1999 erscheint ihre Debüt-Novelle Geschichte vom alten Kind. Im Jahr 2000 wird ihr Theaterstück Katzen haben sieben Leben in Graz uraufgeführt und feiert große Erfolge. Es folgen weitere literarische Veröffentlichungen, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Ihre Romane werden von Lesern und Kritik gefeiert, so erhält sie 2001 für ihre Erzählung Sibirien den Preis der Jury des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs. Auch ihr Roman Aller Tage Abend wird vielfach ausgezeichnet: Er steht 2012 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises, wird 2013 mit dem Joseph-Breitbach-Preis und 2015 mit dem Independent Foreign Fiction Prize ausgezeichnet. Mit Gehen, ging, gegangen schafft es Jenny Erpenbeck  auf die Shortlist des Deutschen Buchpreis 2015.

» Autor*innenstartseite