Kurzbiographie

Ralf Rothmann wird am 10. Mai 1953 in Schleswig geboren, kommt allerdings kurz darauf mit seiner Familie nach Oberhausen, wo er seine Kindheit verbringt. Sein Vater ist Bergmann und so wächst Rothmann in dem Arbeiter-Milieu auf, das später der Schauplatz seiner so genannten Ruhrgebietsromane ist.
Er besucht die Volksschule und beginnt bereits mit 14 Jahren eine Maurerlehre. Danach versucht er sich in mehreren Berufen (vgl. Richter 2000), bis er 1976 nach Berlin zieht und Schriftsteller wird (vgl. Erb 2006, 1). Seine Biografie ist also nicht die eines „typisch intellektuellen Schriftstellers“ (Goldammer 2010, 155). Trotzdem erschreibt er sich mit seinem Debütwerk Kratzer, das 1984 erscheint, „das ungeteilte Lob der Kritik“ (Erb 2011, 1). Die Themen dieses Gedichtbands kennzeichnen auch seine späteren Romane (vgl. Richter 2000), die häufig das Prinzip verfolgen, „aus der Gegenwart der 90er über die Jugend in den 60er/70er Jahren nachzudenken“ (ebd.).
Rothmann wehrt sich gegen die Kategorisierung der Literaturwissenschaft, die ihn wegen seiner autobiographisch markierten Romane, die das Ruhrgebiet der 60er und 70er Jahre häufig zum Schauplatz haben, als „Ruhrgebiets-Autor“ (ebd.) einordnet. Seit über 30 Jahren lebt er mittlerweile in Berlin und die Feinzeichnung des Ruhrgebiets „mit Zeche, Sportplatz, Kirche und Pommes Bude“ (ebd.) bekommt seine „Schärfe nicht zuletzt aus der Berliner Distanz“ (ebd.). Rothmann veröffentlicht seit seinen Anfängen im Suhrkamp Verlag.

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