Kurzbiographie

Der Theaterdramaturg, Hörspielautor, Schriftsteller und Journalist John von Düffel ist am 20.10.1966 in Göttingen geboren. Er wuchs u.a. im irischen Londonderry, in Vermillon, South Dakota (USA) und in verschiedenen kleineren deutschen Städten auf. Noch während des Studiums der Philosophie, Germanistik und Volkswirtschaft in Schottland und Freiburg debütierte er als Hörspielautor. Seine akademische Ausbildung schloss er 1989 in Freiburg mit der Promotion über die Erkenntnistheorie ab. Anschließend arbeitete er als Film-, Tanz- und Theaterkritiker. Sein erstes Engagement erhielt er 1991 am Theater der Altmark in Stendal als Dramaturg und wechselte von dort nach zwei Jahren an das Staatstheater Oldenburg. Weitere Stationen seiner Dramaturgenlaufbahn waren das Theater Basel (1996-1998) und das Hamburger Thalia Theater (2000-2009). Seit der Spielzeit 2009/2007 ist er Dramaturg am Deutschen Theater in Berlin.
John von Düffel gehört zu den produktivsten Gegenwartsautoren und ist einer der meistgespielten Dramatiker auf der deutschen Theaterbühne. Zu seinen erfolgreichsten Theaterstücken gehören die Werke Solingen (1996), Born in the RAF (1999) sowie das am häufigsten gespielte Werk Rinderwahnsinn, in dem er die ideologischen Auseinandersetzungen der 68-er und 90-er Generation thematisiert. Als Autor von Hörspielen, Romanen, Theaterstücken, Kabarettprogrammen und Übersetzungen machte er seine zweite Karriere. Mit seinem viel beachteten Debütroman Vom Wasser (1998) erhielt er den Ernst-Wilner-Preis. Der Roman wurde vor allem wegen seiner dynamischen Erzählweise gelobt und galt als eine der besten deutschen Neuerscheinungen. Das Lexikon der Deutschsprachigen Gegenwartsliteratur lobt den Roman: „Die rhythmische, alliterations- und metaphernreiche Sprache erzeugt dabei eine ungeheure Sogkraft und sensorische Kraft.“ Zwei Jahre nach seinem Debüt legte John von Düffel seinen zweiten Roman Zeit des Verschwindens (2000) vor, der jedoch nicht an den Erfolg des ersten Romans anknüpften konnte. Im folgenden Jahr erschien sein dritter Roman Ego (2001) als Satire auf den Fitnesswahn.
In den Jahren darauf verlagert er seinen Schwerpunkt auf Literaturadaptionen. Erfolgreich sind besonders die Bearbeitung von Thomas Manns Romanen Buddenbrooks (2005), Joseph und seine Brüder (2007) sowie Doktor Faustus (2010).

 

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