Projektbeschreibung

PROFiL

Professionalisierung in der Lehrerbildung

Rollenidentifikation und Identitätsbildung in der Studieneingangsphase sind wesentliche Erfolgsfaktoren für den späteren Studienerfolg. Je früher eine möglichst verbindliche Konfrontation mit den Anforderungen des späteren Berufsbildes erfolgt, desto eher können Maßnahmen greifen, die durch gezielte habituelle Trainings auf die komplexen Rollenerwartungen nach Studienabschluss hinweisen. Gerade in letztgenanntem Fall scheint es besonders wichtig, pädagogische Professionalität – den Perspektivwechsel von der Schüler/innen-Rolle hin zur Lehrer/innen-Rolle – explizit als Entwicklungsauftrag der Hochschule zu verstehen.

Durch praxisorientierte Trainings können bestimmte Verhaltensweisen mittels verschiedener Übungen erprobt und verfestigt werden. Insbesondere die Erweiterung des Verhaltensrepertoires um Handlungsoptionen, die über die in der – zumeist gerade erst abgeschlossenen – eigenen Schulzeit beobachteten Handlungsroutinen hinaus gehen, ermöglicht erst einen reflektierten und professionellen Umgang mit schulischen Interaktionen. Solche Trainings sollen dazu beitragen Wahrnehmungen frühzeitig zu erweitern und körperliche oder auch sprachliche Verhaltensmuster zu aktivieren und zu reflektieren. Sie bieten einen Körper und Sprache verbindenden Zugang zu Problemen und Widersprüchen verschiedener Bereiche der pädagogischen Praxis.

Weitere Impulse kann in diesem Zusammenhang auch die fallorientierte Arbeit liefern (Kasuistik). Dabei werden sowohl Anforderungen der Schulpraxis diskutierbar als auch ein reflektierter Umgang mit abstraktem Theoriewissen gefördert (Grundlegung von Reflexivität). Sie soll die Studierenden in die Lage versetzen, die Komplexität des Schulalltags und seine Auswirkungen auf die Entwicklungsprozesse von Schüler/innen und Lehrer/innen zu erkennen und dabei die eigenen Kompetenzen und Entwicklungspotenziale wahrzunehmen, aber auch eigene Grenzen zu erkennen.