[22.01.2009] Hierzulande spielt sie die Hauptrolle und im Ausland darf sie ebenfalls nicht von der Bühne verdrängt werden: die deutsche Sprache. Zum aktuellen Stand von Deutsch als internationale Wissenschafts- und Kultursprache wird Prof. Dr. Ulrich Ammon befragt. Der Sprachwissenschaftler von der Universität Duisburg-Essen wurde vom Auswärtigen Ausschuss des Deutschen Bundestages eingeladen. In der Sitzung, die am 26. Januar in Berlin stattfindet, soll über Fördermöglichkeiten für Deutsch beraten werden. Auch die Leiter der großen „Mittlerorganisationen“ wie das Goethe-Institut oder der Deutsche Akademische Austauschdienst werden teilnehmen.

Ammon ist der einzige eingeladene Sprachwissenschaftler und einer von zwei Hochschullehrern. Er will einerseits die fortdauernde Bedeutung von Deutsch im Ausland in einer Reihe von geisteswissenschaftlichen „Nischenfächern“ und Möglichkeiten des Erhalts aufzeigen. Andererseits will er aufmerksam machen auf die Spannung zwischen der Einführung von Englisch in die Hochschullehre in Deutschland – die wissenschaftspolitisch geboten erscheint – und dem Bemühen, Deutsch als internationale Wissenschaftssprache wenigstens in Resten zu bewahren.

Die Vereinbarung beider Zielsetzungen sieht Ammon als größte Herausforderung der heutigen deutschen Sprachenpolitik. „So erweckt die massive Einführung von Englisch in Deutschland den Eindruck im Ausland, als könne man dort künftig auf den Erwerb von Deutschkenntnissen verzichten und mit den deutschsprachigen Ländern ganz auf Englisch verkehren“, warnt der Experte für Sprachenpolitik.


Weitere Informationen: Prof. Dr. Ulrich Ammon
Tel. 0203/379-2410, ulrich.ammon@uni-due.de

Redaktion: Katrin Braun, Tel. 0203/379-1488

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