Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen

Neues UNIKATE-Heft erschienen

Sterben, Tod – und dann?

[17.07.2009] Um Leben und Tod, irdische Vorstellungen und naturwissenschaftliche Erkenntnisse geht es im aktuellen UNIKATE-Heft der Uni Duisburg-Essen. Ärzte und Geisteswissenschaftler sind die Autoren der zehn höchst unterschiedlichen Beiträge. Sie gehen Aspekten aus der Medizin und Rechtsmedizin, Religion und Geschichte nach, befassen sich unter anderem mit Altern, Hirntod, Organspende, Wiedergeburt, Auferstehung, Personenkult und kindlichen Todesvorstellungen. Das UNIKATE-Heft Nr. 35 „Sterben, Tod – und dann?“ kostet 7,50 Euro und kann über den Buchhandel bezogen werden.

Es geht um Fragen, „die jedes menschliche Leben früher oder später berühren und die aus diesem Grund auch Eingang in dieses Heft gefunden haben“, schreiben die beiden Herausgeber, der Physiologe Prof. Dieter Bingmann und der Theologe Prof. Hubertus Lutterbach, in ihrem Vorwort.

Den Leser erwarten nicht nur wissenschaftliche Betrachtungen auf ein unerschöpfliches Thema, sondern auch Denkanstöße. Wie unsere Lebensuhr arbeitet, erklärt der Artikel „Altern und Sterblichkeit. Eine Perspektive der Genetik und Evolution“. Dagegen beschreibt der Text zur rechtsmedizinisch relevanten Todeszeitbestimmung, was von den menschlichen Geweben mit Eintritt des Todes wie lange fortlebt. Dass mit Hirntod das menschliche Leben als beendet gilt, wird von Angehörigen immer wieder bezweifelt. Sie aufklären und trösten will der Aufsatz zur Bedeutung des Hirntods für den Sterbeprozess. Ein weiterer ist ein Plädoyer für die Organspende – ein Handeln, das sich „Zwischen Tod und Leben“ zweier direkt Beteiligter ereignet.

Um religiöse Vorstellungen und um die Frage, ob und was über sein irdisches Ende hinaus vom Menschen bleibt, drehen sich die anschließenden Beiträge. „Das Leben im Blick“ beleuchtet, wie Sterben und Tod im Alten Testament dargestellt wird. Der in Westeuropa und den USA zunehmende Glaube an eine Wiedergeburt ist Anlass, einen analytischen Blick auf den Buddhismus zu werfen: Was kommt nach dem achtfachen Pfad? „Der Tod als Trottel“ zeigt, wie man im Mittelalter mit dem Tod umgegangen ist: indem man ihn personifizierte. Eher aus anthropologischer Sicht ist der Artikel zur „Auferstehung des Fleisches“ geschrieben. Es geht um das christliche Selbstbild vom körperlichen Tod.

Welche Dimensionen der Abschied von einem verstorbenen Menschen erreichen kann – für den Toten wie für die Hinterbliebenen –, zeigen abschließend zwei Texte: Dass Kinder bis zum Alter von 12 Jahren eigene Vorstellungen vom Tod haben, in denen realistische wie auch magisch-mystische Momente eine Rolle spielen, darum dreht sich der eine. Der andere widmet sich unter dem Titel „Naturwissenschaftlich tot, religiös lebendig“ der Frage, wann wir jemanden als Gottesmenschen, wann als Heiligen betrachten. Das zeigt der Autor am Beispiel des Personenkults um den verstorbenen Johannes Paul II.

UNIKATE 35 „Sterben, Tod – und dann?“
ISBN: 978-3-934359-35-2, ISSN: 0944-6060
7,50 Euro
http://www.uni-due.de/unikate


Redaktion: Ulrike Bohnsack, Tel. 0203/379-2429

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