Dr. Melanie Panse - Abstract zum Vortrag am 10. Januar 2013, 16.00-18.00 Uhr – Raum V13 S00 D50 Beherrschen, Behaupten, Bewahren. Kreuzfahrerfrauen als Regentinnen im 12. und 13. Jahrhundert

Die Kreuzzüge sind bislang in der Forschung kaum unter geschlechtergeschichtlicher Perspektive betrachtet worden. Die mittelalterliche Geschichtsschreibung zeichnet ein relativ eindimensionales Bild der verzweifelten zurückgelassenen Ehefrauen, das es kritisch zu hinterfragen gilt, denn andere Quellen wie Urkunden und Briefe belegen, dass die lange Abwesenheit der Männer von ihren eigenen Fürstenhöfen den Kreuzfahrerfrauen durchaus neue Handlungsspielräume eröffnete. Daher erscheint es lohnend zu untersuchen, wie sich die veränderten Geschlechterverhältnisse an europäischen Fürstenhöfen des 12. und 13. Jahrhunderts auswirkten. Der Vortrag fokussiert drei Kreuzfahrerfrauen, die, als ihre Ehemänner zum Kreuzzug ins Heilige Land aufbrachen, ihre jeweiligen französischen Grafschaften erfolgreich beherrschten, behaupteten und bewahrten: Adela, Gräfin von Blois, Chartres und Meaux, Marie, Gräfin von Champagne und Troyes und Blanche von Navarra, Gräfin von Champagne. Es ist zu fragen: Unter welchen Umständen wurden die Frauen als zeitweilige Regentinnen eingesetzt? Wie legitimierten sie ihre Herrschaft? Wie übten sie ihre Herrschaft aus?

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