Alexandra David, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektmanagerin

Mein Weg in die Wissenschaft: Ein Mal Polen – Deutschland – Holland – Schweiz und zurück


Was ich werden wollte, wusste ich nie...
was ich aber wusste, war, dass ich viel wissen wollte. Aufgewachsen bin ich in Polen, in Kattowitz, einer industriell geprägten Großstadt. Auch wenn ich heute im Rückblick einen Schwarzweißfilm vor Augen habe, wenn ich an meine Kindheit denke, mochte ich die Hochhäuser meiner damals noch sozialistischen Heimat. Ich mochte die Kultur und die Offenheit der Menschen, die mir bis heute in Erinnerung geblieben sind.

Als ich 10 Jahre alt war, ist meine Familie ausgewandert, in eine andere industriell geprägte Stadt mitten im Herzen des Ruhrgebiets: nach Gelsenkirchen. Nach meinem Abitur wollte ich eigentlich zunächst Ärztin werden und doch verschlug es mich über viele verschlungene Pfade in die Kommunikationswissenschaft mit den Nebenfächern Anglistik, Marketing und Kunstwissenschaften an der Universität Duisburg-Essen. Ein buntes Sammelsurium an Fächern, die mir keine Vorstellung eines späteren Berufswunsches gaben, die dennoch heute eine gute Ausgangs- und Wissensbasis meines Berufes bilden.

Und neben dem Studium die verschiedenen Jobs…
Während meines Studiums war ich studentische Mitarbeiterin in vielen bis heute bekannten PR- und Kommunikationsagenturen in Düsseldorf und habe bereits während meines Studiums ein Volontariat in einer Essener Kommunikationsagentur absolviert. Zum Ende meines Studiums aber war ich dann darauf bedacht, für die Arbeit nicht mehr nach Düsseldorf fahren zu müssen. Und so suchte ich mir einen Nebenjob in Gelsenkirchen, damit ich in Ruhe meinen Abschluss machen konnte. Und wie der Zufall es wollte, begann ich 2004 mit meiner Arbeit als studentische Hilfskraft am Institut Arbeit und Technik (IAT). Als Nicht-Soziologin fiel es mir anfangs schwer, einige der Sachverhalte zu verstehen, und doch machte mir die Arbeit so viel Spaß, dass ich im Jahr 2006 zurückkehrte und als wissenschaftliche Mitarbeiterin mein erstes EU-Projekt mitgestalten durfte. Das Thema: Europäischer Arbeitsmarkt.

Damit ich die Zusammenhänge zwischen der Ökonomie, der Wissenschaft und den öffentlichen Akteuren einer Region besser verstehen konnte, habe ich 2007 ein Zusatzstudium an der FernUni Hagen im Fach BWL aufgenommen. Ein kleiner Lottogewinn hat es mir damals ermöglicht, dies zu finanzieren und nur halbtags zu arbeiten und letzten Endes auch dieses Studium erfolgreich zum Abschluss zu bringen.

Arbeiten und Forschen
Im gleichen Jahr, nach dem ersten EU-Projekt, entschied ich mich, zum Forschungsschwerpunkt „Innovation, Raum & Kultur“ des Instituts zu wechseln, bei dem ich bis heute als Wissenschaftlerin in der Regionalforschung tätig bin. Meine Schwerpunkte umfassen das Thema „Humankapital“. Darunter vor allem Aspekte der Arbeitsmigration und ihrer Wissensflüsse sowie der heute viel diskutierte Fachkräfte-/Facharbeitermangel, aber auch regionale Kulturen und regionales Image. Seit 2013 arbeite ich zusätzlich eine Woche im Monat bei einem Schweizer Beratungsunternehmen in Bern. Auch dort befasse ich mich mit dem Thema des ‚humanen Kapitals‘ einer Region und untersuche neue Qualifizierungen in der Elektromobilitätsbranche.

Durch die Arbeit in zwei INTERREG IVC Projekten lernte ich meinen Doktorvater kennen. Dr. Frans Coenen arbeitet an der Universität Twente in den Niederlanden, wo ich seit drei Jahren mit einer Promotion zum Thema „Humankapital und die Rolle der Netzwerke“ befasst bin, die ich im nächsten Jahr abzuschließen hoffe.

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