Prof. em. Dr. Dr. h.c. Karl-Dieter Bünting

Institut für Germanistik Prof. em. Dr. Dr. h.c. Karl-Dieter Bünting


Karl-Dieter Bünting (*1939 in Witzenhausen/Werra)

  • Ehrenprofessor der Beijing International Studies University (Peking)
  • Ehrenprofessor der Universität für Bergbau und Technologie China (Xushou)
  • Erster Empfänger der Ehrenstatuette des Verbandes Polnischer Germanisten

 


Akademischer Werdegang:

  • Abitur 1958 in Bad Sooden-Allendorf. 1956/57 Austauschschüler in Boston (Mass., USA).
     
  • Studium Germanistik, Anglistik und Philosophie in Marburg, Wien, Göttingen und Bonn. 1960/61 ein Studienjahr am Bowdoin College in Maine (USA). Im Sommer 1961 3 Monate studentische Hilfskraft in einem Projekt zur Maschinellen Sprachübersetzung am M.I.T. – das hat meine spätere wissenschaftliche Laufbahn entscheidend geprägt, weil ich etwas über moderne Linguistik und Computerlinguistik  lernte.
     
  • Staatsexamen in Marburg 1964.
     
  • 1964-1968 Wiss. Mitarbeiter am Institut für Phonetik und Kommunikationsforschung der Universität Bonn. 1968 Promotion mit einer Dissertation „Morphologische Strukturen deutscher Wörter: Ein Problem der Linguistischen Datenverarbeitung“.
     
  • 1968-1972 Wiss. Mitarbeiter am Lehrstuhl für Linguistik der TU Berlin. Habilitation 1971 mit einer Habilitationsschrift „Einführung in die Linguistik“. Es war die erste in Deutschland erschienene Einführung, die hat 16 Auflagen erlebt (zwei Überarbeitungen) und wurde ins Polnische und Japanische übersetzt. 1971 Ernennung zum Wiss. Rat und Professor.
     
  • 1972 Berufung als Gründungssenator an die Gesamthochschule Essen auf einen Lehrstuhl für Linguistik der deutschen Sprache. Emeritierung 2004.
     
  • 1974-1979 Konrektor (so hieß das damals) für Studium und Lehre. Senator über die Gründungsphase hinaus. Mehrmals Dekan und Prodekan des Fachbereichs für Literatur und Sprachwissenschaft mit den Fächern Germanistik und Anglistik. Später kamen auf meine Initiative Kommunikationswissenschaft und Turkistik dazu.
     
  • Lehrauftrag an der Ruhr-Universität Bochum Mitte der 1970er Jahre bis Ende der 1980er Jahre. Dort viele Staatsexamen, die mir die Möglichkeiten gaben, das Niveau unserer neuen Essener Hochschule an die Standards der älteren Nachbarhochschule anzugleichen.


Projekte und Initiativen:

  • Einrichtung des Sprachförderunterrichts für Migrantenkinder 1974; Start mit DFG-Mitteln und 24 Kindern; 2014/15 kamen etwa 1200 Schülerinnen und Schüler in den Förderunterricht.
     
  • Auf meine Initiative wurde der Lehrstuhl für “Deutsch als Zweitsprache“ eingerichtet, der erste Lehrstuhl dieser Art in Deutschland.
     
  • Einrichtung der Schreibwerkstatt der Universität mit einem Sprachtelefon.
     
  • 2004 zusammen mit Ulrike Pospiech erste Veranstaltung der Kinderuni Essen „Vom Rinderkopf zum Buchstaben A. Geschichten zur Geschichte des Aphabets“.
     
  • Langjährige Zusammenarbeit mit der Journalistenschule Ruhr der WAZ-Gruppe, inzwischen gibt es die nicht mehr. Dort zusammen mit Ulrike Pospiech 1998 in Zusammenarbeit mit dpa ein Workshop für die deutschsprachigen Presseagenturen (auch aus Österreich und der Schweiz) zur Umsetzung der neuen Regeln in der Presse.


Tätigkeiten in Gremien:

  • Langjährige Mitarbeit in den DAAD-Gremien zur Auswahl der Lektoren für den Mittleren Osten und Afrika und später für Osteuropa und Asien.
     
  • Mitglied des Leitungsgremiums des Schwerpunktes Sprachlehr- und Lehrforschung der DFG in den 1970er Jahren. Von dort wurde der Anfang des Förderunterrichts finanziert.
     

Promotionsbetreuung:

  • Betreuung von 23 Dissertationen/Promotionen. Von den Promovierten sind später einige Professoren/innen geworden, und zwar in Aarhus (Dänemark), Dresden (TU), Kairo (Ain Shams Universität), Kabul (Afghanistan), Oran (Algerien), Peking, Siegen.


Kooperationen:

  • Aufbau und Betreuung einer Kooperation mit der Ain-Shams Kairo ab 1978 bis in die 1990er Jahre, unterstützt durch Mittel des DAAD. Aus dieser Kooperation sind die Sommerkurse hervorgegangen.
     
  • Ferner Kooperationen mit der Universität Warschau (ab 1978) und  später mit der Polnischen Akademie der Wissenschaften (laufen  heute noch), mit der Belarussischen Polytechnischen Universität Minsk (in den 1990er Jahren), mit der  Russischen Kant Universität Kaliningrad ab 1998, (dort Verleihung des Ehrendoktors), mit der Beijing International Studies University (Peking) seit 1998, mit  Communication University of China Nanguang College in Nanjing 2003-2012, mit der Tonji Universität Shanghai (seit 2010) und der Universität für Bergbau und Technologie China (Xushou) seit 2011. Für Warschau, Minsk und besonders Kaliningrad wurden nicht wenige Mittel aus dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft eingeworben.


Publikationen:

  • Als Autor und Koautor Ratgeber (z. B. „Schreiben im Studium“), Sachbücher und Wörterbücher zur deutschen Sprache, Grammatiken – viele der Bücher wurden nicht über den Buchhandel verkauft, sondern bei Aldi.
     
  • Mitarbeit als Autor und Herausgeber an Schulbüchern und Arbeitsheften (Themen zur  deutschen Sprache) für Grundschulen, Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien und Berufsschulen.
     
  • Mitarbeit an einem Schulbuch für polnische Schulen und an Deutsch-Lehrwerken für russische Studierende in Minsk und Kaliningrad (dieses mit  Audio-CDs).
     
  • Autor von einem Video „Semiotik und Semantik“ und 7 Audio-CDs „Was ist die Deutsche Sprache? Sprachvarietäten“, Herstellung im Zentrum für Informations- und Mediendienste, im Internet abrufbar.
     
  • Autor von einer CD „Linguistik-Grundkurs – Ein Lehr-und Lernprogramm für Studienanfänger“ (2010 im Universitätsverlag Rhein-Ruhr).
     
  • Autor des Kinderbuches „Timo und der Tanz der Buchstaben“ (Reihe Hanser im Deutschen Taschenbuchverlag 2005, 3. Aufl. 2010; 2008 in Brasilien Übersetzung ins Portugiesische „Timo e a fantástica danca des letras“.