Gender-Vorlesungsverzeichnis der Universität Duisburg-Essen

Titel:
It's a Man's World - Geschlechterdemokratie und Männlichkeiten

Fakultät:
Gesellschaftswissenschaften

Semester:
Winter 2017

VeranstalterIn:
Nicole Swoboda

Termin:
Di., 14:00-16:00 Uhr

Ort:
T03 R04 D10

Studiengang:
Gesellschaftswissenschaften

Zielgruppe:
LA Ba HRGe, LA Ba GyGe, 3. FS

Kommentar:
Als strategischer Ansatz von Geschlechterpolitik sieht die Geschlechterdemokratie ein stärkeres Engagement von Männern bei der Generierung gleichberechtigter Verhältnisse zwischen Männern und Frauen vor. Diesbezüglich stellt sich die Frage, in welchen Bereichen Barrieren einer fortlaufenden Veränderung der Männlichkeitskonzepte zu finden sind und welche Bedeutung Geschlechterdemokratie aus Sicht der Männerforschung haben kann.
In diesem Zusammenhang müssen auch Mechanismen der Sozialisation betrachtet werden, um die Aspekte aufzudecken, die zu Norm- und Wertvorstellungen führen, da männliche Sozialisation häufig auch die Aneignung weitestgehend stereotyper gesellschaftlicher Muster des Männlichen bedeutet.
Im Sinne einer Pluralisierung von Männlichkeit sind Zuschreibungen weniger eindeutig, jedoch sind diverse männliche Praxen und Muster keineswegs jederzeit austauschbar und wertgleich. Genauer gesagt erweist sich nach wie vor der Typus der hegemonialen Männlichkeit als Leitfigur geschlechtsspezifischer Sozialisation. Vereinfacht gesprochen geht von diesem die Botschaft aus: Ein "richtiger Mann“ ist heterosexuell, agiert (scheinbar und gemäß bestimmter sogenannter männlicher Kriterien) rational und verfügt über eine gewisse Machtposition.
Im Seminar sollen nach Einführung von Grundbegriffen und Theorien, beispielsweise von Raewyn Connell (hegemoniale Männlichkeit) und Pierre Bourdieu (Habituskonzept), anhand konkreter Beispiele untersucht werden, inwieweit eine Pluralisierung von Männlichkeit erfolgt und welche Auswirkungen diese auf Geschlechterverhältnisse haben kann.