Gender-Vorlesungsverzeichnis der Universität Duisburg-Essen

Titel:
Spezielles Handlungsfeld der Sozialpolitik: Sorge- und Pflege in Deutschen Sozialstaat

Fakultät:
Bildungswissenschaften

Semester:
Winter 2017

VeranstalterIn:
Dr. Simone Leiber

Termin:
Di., 10:00-12:00 Uhr

Ort:
R12 R06 A84

Studiengang:
Soziale Arbeit

Zielgruppe:
SA B.A., 3. FS.

Kommentar:
Das „männliche Ernährermodell“ der Nachkriegszeit war, zumindest in Westdeutschland, von einer männlich dominierten Erwerbssphäre und überwiegend von Frauen getragener Sorgearbeit geprägt. Dieses Modell gilt heute nicht mehr. Doch was ist an seine Stelle getreten? Welche Bedeutung haben diese Veränderungen für die Kindererziehung und Pflege alter Menschen und was tut der Sozialstaat, um diese Sorge- oder Care-Arbeit (in privater wie professioneller Hinsicht) zu unterstützen? Veränderungen wie die gesellschaftliche Alterung, eine zunehmende Frauenerwerbstätigkeit und gestiegene Anforderungen an räumliche wie zeitliche Flexibilität im Beruf werfen die Frage auf, wie die Sorge für Kinder und alte Menschen in Zukunft gesellschaftlich organisiert werden kann. Gleichzeitig zeigt sich, dass beim Versuch, gut für sich und andere zu sorgen, zunehmend mehr Menschen an die Grenzen ihrer Kräfte geraten. Es ist von einer „Care-Krise“ und sogar von der Notwendigkeit einer „Care Revolution“ (Winker 2015) die Rede. Das Seminar setzt sich in einem ersten Schritt mit den genannten gesellschaftlichen Veränderungen und ihren Auswirkungen auf das Feld der Sorgearbeit auseinander. Im zweiten Teil des Seminars geht es um eine kritische Analyse aktueller Entwicklungen der Sozialpolitik in den Bereichen Kindererziehung, Unterstützung von Familien und Pflege. Der dritte Teil der Veranstaltung setzt sich mit den Auswirkungen auf die Soziale Arbeit sowie dem Verhältnis von Sozialpolitik und Sozialer Arbeit am Beispiel der Care-Frage auseinander.