Forschungsprojekte der Abteilung

Markus Bernhardt

Bild – Geschichte – Geschichtsunterricht. Der geschichtsdidaktische Bildeinsatz

Der Einsatz von Bildern im Geschichtsunterricht und ihre Interpretation als Bildquellen ist in mehrere wissenschaftliche Diskurse eingebettet. Neben geschichtstheoretischen Fragen geht es um erkenntnistheoretische, pädagogische und (entwicklungs-)psychologische. Kunstgeschichtliche Aspekte sind ebenso berührt wie Fragen der Bildtheorie und der Ästhetik. Nicht zuletzt besitzen diese Diskurse eine historische Tiefendimension, die bislang wenig beachtet wurde. Die Hauptthese des Forschungsprojekts besteht deshalb in der Behauptung, dass die bisherige geschichtsdidaktische Forschung in der Privilegierung der verbalistischen Tradition der Historischen Bildkunde, die im Wesentlichen auf die Arbeiten des Kunsthistorikers Erwin Panofsky (1892–1968) zurückgeht, zu einer intellektuellen Verkürzung des Problems neigt. Dieser Verkürzung soll durch eine ausführliche Diskussion, Historisierung und Verknüpfung der zum Teil disparaten Diskurse entgegengewirkt werden. Am Ende soll eine monographische Publikation stehen, die einen umfassenderen und effektiveren Blick auf den Bildeinsatz im Geschichtsunterricht gestattet.

Postdoc-Projekte (laufend)

Björn Onken

Die Darstellung des Achaimenidenreiches in deutschen Schulbüchern im Imperialismus (1880-1918)

Der Gegensatz zwischen Europa und Asien gehört zu den wirkmächtigsten Traditionen der europäischen Geschichtskultur. Ein wesentliches Motiv dieses Narrativs sind die Kriege zwischen dem Perserreich unter den Achaimeniden und griechischen Poleis im 5. Jahrhundert v. Chr., in denen die griechische Siege Europa vor einer asiatischen Barbarei gerettet haben sollen. Es erscheint naheliegend, dass dieses Narrativ in Schulbüchern im Imperialismus in besonderer Weise herausgestellt wird. Der Blick in die Schulbücher zeigt jedoch, dass Differenzierungen notwendig sind. Die frühen Perserkönige, allen voran Kyros, werden in den meisten Schulbüchern als erfolgreiche Herrscher präsentiert, die ein Weltreich erschaffen und effektiv verwaltet haben, was gerade in der Zeit des Imperialismus Vorbildcharakter haben konnte. Als asiatische Barbaren erscheinen die Perser in einigen Schulbüchern erst zu der Zeit, in der das Perserreich unter dem Angriff Alexanders zusammenbricht.

Jan Siefert

Geschichte erklären und erzählen.

In diesem Postdoc-Projekt geht es um die Frage, welche Arten von Erklärungen in digitalen Lernmodulen vermittelt und gemessen werden können. Auf der Plattform offene-geschichte.de erkundet das Projekt das Potenzial von Erklärungen, die von Schülerinnen und Schülern der 9. und 10. Klassen verfasst werden, sowohl als eigene Textgattung als auch als integraler Bestandteil vollständiger (historischer) Erzählungen. Die Annahme, dass sich die Schreibkompetenz in vereinfachten Aufgaben anders manifestiert als in schriftlichen Erklärungen als Teil einer vollständigen Erzählung, soll in digitalen Modulen überprüft werden, die sich mit der globalen Geschichte befassen. Die Performance-Studie will authentische Erklärungskompetenzniveaus ohne Verzerrung durch bereits bekannte Erzählungen in Public History und im Geschichtsunterricht untersuchen.

Dissertationsprojekte (laufend)

Dana Maria Kier

Zukunftsgestaltung durch Schulreformen. Gesamtschulen und das Fach Gesellschaftslehre als Formen des social engineering

In den 1970er Jahren wurden in Nordrhein-Westfalen Gesamtschulen gegründet und das Fach Gesellschaftslehre als Integrationsfach aus Geschichte, Erdkunde und Sozialkunde konzipiert. Dabei handelte es sich um eine Reformierungsstrategie einer sich in den 1960er Jahren sukzessiv entwickelnden Erosion des traditionellen dreigliedrigen Schulsystems und des eigenständigen Faches Geschichte, die von den Beteiligten als Kontingenz wahrgenommen wurde. Mithilfe der neuartigen Institutionen wurde über die Veränderung des Schulsystems hinaus die aktive Gestaltung einer zukünftigen Gesellschaft angestrebt, die den zu dieser Zeit vorherrschenden Vorstellungen von Demokratisierung, politischer Partizipation und Emanzipation entsprechen sollte. Bislang wurden die Entstehungsprozesse der Gesamtschule und des Faches Gesellschaftslehre noch nicht von der historischen Forschung in den Blick genommen. Das Dissertationsprojekt untersucht deshalb aus geschichtsdidaktischer und zeitgeschichtlicher Perspektive die Entstehungsphase von Gesamtschulen und des Faches Gesellschaftslehre in Nordrhein-Westfalen (1969-1980). Der Zugang soll dabei über das Konzept social engineering erfolgen. Es wird danach gefragt, inwiefern die im Zuge dieser Entwicklung angestrebte Gestaltung des individuellen Verhaltens von Schülerinnen und Schülern eine Reform der gesamten zukünftigen Gesellschaft bewirken sollte.

Lena Liebern

Geschichte lernen digital – zum Lernbegriff webbasierter Lernsoftware. Eine empirische Untersuchung.

Am Beispiel der Lernplattform segu soll ein webbasiertes Lernangebot empirisch in Bezug auf den Gehalt des historischen Lernens untersucht werden. Im ersten Schritt wird das Lernangebot analysiert, um geeignete Lernaufgaben für die empirische Untersuchung herauszufiltern. Es soll herausgefunden werden, ob es sich bei den Bearbeitungsprozeduren der Lernapplikationen um geschichts-, allgemein-, mediendidaktische Methoden oder um allgemeine Kulturtechniken handelt. Im nächsten Schritt wird ein qualitatives experimentelles Design durchgeführt, in dem Fragebögen (Fachwissenstest), Videomitschnitte (Fokus auf kleine Arbeitsgruppen) und Gruppeninterviews zum Einsatz kommen, um zu erschließen, wie die Schüler*innen den Zugang zu den digitalen Angeboten gewinnen, wie sie miteinander kommunizieren, mit welchen Strategien sie den Lösungsweg beschreiten und ob sie zu einer Lösung der Aufgabe gelangen. Dabei soll mittels der beobachteten Kommunikation zwischen Prozeduren des fachlichen, historischen Denkens auf der einen und des „alltäglichen“ Denkens auf der anderen Seite unterschieden werden. Zuletzt wird angestrebt, durch die Gruppeninterviews herauszufinden, wie die Schüler*innen das Lernangebot bewerten. 

Sven Alexander Neeb

Akzeptanz und Nutzung von digitalen Medien im Geschichtsunterricht (Arbeitstitel)

Lehrkräften der Fächer Geschichte und Gesellschaftslehre wurde im Rahmen einer fragebogenbasierten Untersuchung Gelegenheit gegeben, die unterrichtliche Nutzung von digitalen Medien darzustellen sowie ihre Einstellungen und Verbesserungsvorschläge zu äußern. Wie setzen sie digitale Medien im Geschichts- bzw. Gesellschaftslehreunterricht ein und welche Potentiale und/oder Probleme haben sie dabei wahrgenommen? Sind digitale Medien und Applikationen für die Konzeption und Gestaltung historischer Lernsettings geeignet und über welche Elemente und Eigenschaften sollen diese verfügen?

Christopher Friedburg

Die Praxis der Geschichtskultur 2.0 – eine Untersuchung der von Nutzern eingebrachten Inhalte und Überzeugungen auf der Videoplattform YouTube

Die Informationsstrukturen geschichtskulturellen Wissens transformieren sich fortschreitend – weg von analogen Datenspeichern, hin zur digitalen Medientechnik. Die daraus resultierenden Diskussionen in der historischen Fachdidaktik werden beeinflusst von Begriffen und Konzepten der IT-Branche, die eine umfassende, wenn nicht gar revolutionäre Veränderung bestehender Anforderungen an die historischen Bildung implizieren. Sie bedienen Utopien, die sich aus erstrebenswerten Zielen wie einer fortschreitenden Demokratisierung und Diversifikation der Medienlandschaft speisen. Allerdings konnten diese Erwartungen bisher empirisch noch nicht belegt werden.

Dissertationsprojekte (abgeschlossen)

Charlotte Husemann

Geschichte beschreiben, Geschichte erklären. Eine Untersuchung fachsprachlicher Konzepte und fachlicher Sprachhandlungsfähigkeit von Gesamtschüler*innen der Sekundarstufe I."

Sprache ist eines der konstituierenden Elemente des Geschichtsunterrichts. Sie begegnet Schülerinnen und Schülern nicht nur als Unterrichtsgegenstand im Zuge der Auseinandersetzung mit Quellen und Darstellungen, sondern ist zugleich Medium des Lernprozesses. Analyse, Sachurteilsbildung und die Aushandlung eines Werturteils erfordern dabei vielfältige produktive Sprachhandlungen. Das Erarbeiten von Beschreibungen, Erklärungen und Begründungen zur Verschriftlichung eines Historischen Sachurteils wird vor allem in Form der in Aufgabenstellungen enthaltenden Operatoren initiiert. Unter dem Arbeitstitel: „Beschreiben, Erklären und Begründen – Die Operationalisierung des Historischen Sachurteils“, wird der Versuch unternommen, sprachlich-kognitive und inhaltlich-fachliche Anforderungen für die in schriftlichen Leistungsaufgaben eingesetzten Operatoren Beschreiben, Erklären und Begründen theoretisch und empirisch aufzuarbeiten und daraus funktionale, transparente und einsatzfähige Konstrukte für den Fachunterricht zu schaffen.

Publikation: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/detail/index/sArticle/57607

Mareike-Cathrine Wickner

Geschichte als Schreibfach. Eine empirische Erkundung des Verhältnisses von sprachlichem und fachlichem Lernen.

Denken und Schreiben stehen in einem sich wechselseitig bedingenden Verhältnis. Dies stellte unlängst Jörn Rüsen in seiner Monographie „Historik. Theorie der Geschichtswissenschaft“ deutlich heraus: „Das Denken erstreckt sich in das Formulieren und Darstellen hinein und vollendet sich auch erst mit ihm“. Diese Einsicht überschneidet sich mit den Ergebnissen sprachwissenschaftlicher und kognitionspsychologischer Forschungsarbeiten über die Bedeutsamkeit des epistemischen Schreibens für den Erwerb neuer Erkenntnisse und die Vernetzung und Erweiterung von bereits vorhandenen Wissensbeständen.

Publikation: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/detail/index/sArticle/57659

Rebecca Quick

Josef Suwelack (1888-1915): Flugpionier, Unternehmer, Kriegsteilnehmer. Annäherungen an einen westfälischen Flieger und seinen Mythos

Das Forschungsvorhaben widmet sich in einer Einzelfallanalyse der Biographie von Joseph Suwelack (1888-1915). Josef Suwelack, geboren und aufgewachsen in Billerbeck in Westfalen, war Flugpionier, ‚Unternehmer’ in der Flugzeugkonstruktion und -produktion in Berlin und Essen und fiel als Pilot eines deutschen Aufklärungsflugzeuges 1915 über der Westfront des Ersten Weltkrieges in Frankreich.

Um eine reflektierte und selbstreflexive Biographie Josef Suwelacks schreiben zu können, werden a) an seinem Beispiel die biographische Rezeption seiner Person und deren narrative Muster erarbeitet; b) diese empirisch gewonnenen Ergebnisse mit den normativen Ansprüchen moderner Biographie-Forschung in Verbindung gebracht und c) vor dem theoretischen Hintergrund der daraus entwickelten Kriterien, Kategorien und Methoden auf Basis der Quellen eine neue biographische Rekonstruktion verfasst.

Gerade das Genre der Biographik müsse sich, so Christian Klein, den Vorwurf, „eine andere Art der Kontingenzbekämpfung zu betreiben“, gefallen lassen, wurden und werden Biographien zum Teil immer noch so verfasst, dass sie aus einer Ex-Post Perspektive heraus ein Leben erzählen. Diese positivistische Genrespezifik lässt sich auch für große Teile der Überlieferung über Josef Suwelack konstatieren und findet sich auch in anderen Fliegerbiographien wieder. Überhaupt ist festzustellen, dass die Rezeptionsdokumente über den westfälischen Flieger einen hohen Grad an Individualisierung und Stilisierung aufweisen.

Eine erkenntnistheoretisch zentrale Rolle bei der Analyse und Wahrnehmung der Narrationen über Josef Suwelack spielt der Begriff des Mythos, der nicht als fiktive oder gar unwahre Erzählung verstanden wird, sondern, nach Herfried Münkler als ein „Instrument, um Widersprüche handhabbar zu machen, Komplexität zu reduzieren und Kontingenz wegzuerzählen“. Damit erfüllt der Mythos eine wichtige gesellschaftliche Funktion, nämlich leicht verständliche Sinnbildung über Zeiterfahrung. Über diese zentrale Denkfigur Jörn Rüsens ist eine Verknüpfung mit dem Bereich der Geschichts- und Erinnerungskultur möglich, indem nach den Funktionen, Kontinuitäten und Wandlungen des Suwelack-Mythos in unterschiedlichen Epochen gefragt wird.

Dem Leser einen alternativen Vorschlag zum Umgang mit Suwelacks Geschichte zu machen und für die Mechanismen seiner Flieger(helden)konstruktion zu sensibilisieren sind zentrale Anliegen der Arbeit. Ziel der Dekonstruktion ist es, die Mythen über Josef Suwelack ihre Verankerung in der Fliegertopik herauszuarbeiten und die dahinterstehende Erzählabsicht in einem diachronen Vergleich zu analysieren. In der Rekonstruktion wiederum sollen Kontingenzen – Diskontinuitäten, Brüche und weniger planbare beziehungsweise geplante Momente und Entscheidungen – sichtbar gemacht werden.

Publikation: https://www.schoeningh.de/katalog/titel/978-3-506-79298-3.html

Sabrina Schmitz-Zerres

Die Schulbucherzählung: ein Ort von Zukunftshandeln?

In dem Projekt geht es um die Rolle der Zukunft in Schulgeschichtsbüchern. Es werden dabei der Produktionsprozess und die Gestaltung von Zukunftsnarrationen untersucht. In Abgrenzung zur bisherigen geschichtsdidaktischen Schulbuchforschung wird die Inhaltsanalyse der Zukunftsnarrationen mit ihrem Entstehungs- und Produktionsprozess verknüpft. Das Projekt stellt auf der ersten Ebene die Frage, wie Zukunftsnarrationen inhaltlich gestaltet sind, welche Rolle sie im Schulbuch spielen und welche Themen dort Eingang finden. Auf der zweiten Ebene wird der Produktionsprozess praxeologisch analysiert und gefragt, wie diese besondere Form der Schulbuchnarration entsteht, in Korrektur- und Zulassungsverfahren bestätigt und im Schulgeschichtsbuch veröffentlicht wird.

Publikation: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/geschichte/zeitgeschichte-ab-1949/52107/die-zukunft-erzaehlen

Jan Siefert

Alterität im Geschichtsunterricht

Können Schülerinnen und Schüler andere Kulturen durch Unterricht verstehen? Geschichtsunterricht soll Lernenden auch ermöglichen, die Positionen und Denkweisen von historischen Akteuren nachzuvollziehen. Im Rahmen des Projekts wurde der Frage nachgegangen, ob und wie fremde Kulturen durch Geschichtsunterricht erfahrbar gemacht werden können und wie das erworbene Verständnis empirisch erfasst werden kann. Dazu wurde im Anschluss an aktuell diskutierte Kompetenzmodelle ein Niveaustufenmodell von Perspektivübernahme entwickelt, das im Rahmen einer explorativen Intervention am Beispiel japanischer Geschichte während der Tokugawa-Periode (1603-1868) einer ersten Prüfung unterzogen wurde.

Publikation: https://www.logos-verlag.de/cgi-bin/engbuchmid?isbn=5121&lng=deu&id=

Helen Wagner

Vergangenheit als Zukunft? Geschichtskultur und Strukturwandel im Ruhrgebiet.

Das Ruhrgebiet ist als ehemals größte Industrieregion Europas seit der Kohlekrise Ende der 1950er Jahre und der Stahlkrise Ende der 1970er Jahre einem enormen wirtschaftlichen und sozialen Wandel unterworfen. Der Strukturwandel ließ nicht nur die soziale und wirtschaftliche Zukunft des Ruhrgebiets ungewiss werden, sondern er stellte die Region als solche in Frage, da sich ihr regionaler Charakter nicht durch naturräumliche, politische oder administrative Gegebenheiten definierte, sondern über die wirtschaftliche Prägung durch Kohle und Stahl. Der Niedergang dieser Schlüsselindustrien führte so zur grundlegenden Erschütterung des regionalen Selbstbewusstseins und der kollektiven Identität der Ruhrgebietsbewohner und warf die Frage auf, ob das Ruhrgebiet als Region überhaupt noch existiere und in Zukunft als solche definiert werden könne.

Publikation: https://www.hugendubel.info/detail/ISBN-9783412525941/Wagner-Helen/Vergangenheit-als-Zukunft

Andere Projekte der Abteilung (abgeschlossen)

Denkort Denkmal Projekt

Die Denkmalslandschaft in Nordrhein-Westfalen hat einiges zu bieten. Von kleinen Personendenkmälern mit lokalen und regionalen Bezügen bis hin zu überregionalen Monumenten sowie Kultur- und Nationaldenkmälern sind alle typischen Denkmalsarten vertreten. Doch obwohl diese Phänomene der Geschichtskultur durch ihre öffentliche Zugänglichkeit zu einem Teil der Lebenswirklichkeit von Schülerinnen und Schülern werden könnten, schenken ihnen die Lernenden von sich aus selten Beachtung. Vielmehr werden sie entweder erst gar nicht wahrgenommen, oder sie lassen sich auf Grund ihrer fremdartig anmutenden Symbolsprache nur schwerlich interpretieren.
Gerade aber weil Denkmäler authentische Quellen „zum Anfassen“ sind, die auch als Stifter regionaler Identität fungieren können und gerade weil sie sich nicht von selbst erklären, sondern viele Fragen aufwerfen, kann eine längerfristige Beschäftigung mit ihnen das Interesse der Schülerinnen und Schüler binden und somit historische Lernprozesse nachhaltig anregen.
Dies ist das erklärte Ziel des zweijährigen Projektes „Denkort Denkmal – Denkmäler als Ausdruck regionaler Identität“, welches seit September 2013 als Kooperation zwischen dem Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Universität Duisburg-Essen und dem Institut für niederrheinische Kulturgeschichte und Regionalentwicklung (InKuR) koordiniert und durchgeführt wird. Gefördert wird das Projekt von der Robert Bosch Stiftung. Bereits das erste Projektjahr hat gezeigt, dass sich für die Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Schulformen und Jahrgangsstufen viele Lerngelegenheiten bieten, die über die Möglichkeiten des „klassischen“ Geschichtsunterrichts hinausweisen. Durch die enge Anbindung an verschiedene Kooperationspartner (u.a. Universitätsarchiv, Universitätsbibliothek, Schreibwerkstatt, Stadtarchive, Landesarchiv NRW, Amt für Stadtentwicklung, Stadtplanung und Verkehrsplanung u.v.a.) kann eine zielgerichtete und individuelle Betreuung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewährleistet werden. Gerade auf Grund dieses breiten Spektrums an Expertinnen und Experten haben die Lernenden die Möglichkeit, ihre Kompetenzen in den unterschiedlichen Bereichen der historischen Methoden weiter zu vertiefen. Im Vordergrund stehen vor allem die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte der jeweiligen Denkmäler, die sich in den entsprechenden Stadtarchiven hervorragend erschließen lassen und deren Erkundung vielfach unerwartete und spannende Ergebnisse hervorbringt.
Diese und weitere Ergebnisse der einzelnen Gruppen aus den Forschungsphasen werden auf den die Projektjahre abschließenden Tagungen präsentiert. Ebenso wird ein gemeinsamer Projektband geplant, in welchem die Schülerinnen und Schüler zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern ihre Projektergebnisse präsentieren können.

Weitere Informationen unter: https://www.uni-due.de/inkur/denkort_denkmal_main.shtml
"Publikation der Ergebnisse: https://www.uvrr.de/geschichte/denkort-denkmal.html"

Katalin Morgan

Zeugen der Shoah

Seit September 2015 arbeitet Alexander von Humboldt Stipendiatin Katalin Morgan an einem von ihr konzipierten Forschungsprojekt am Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte von Prof. Dr. Markus Bernhardt an der Universität Duisburg-Essen. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt mit dem Kommunikationswissenschaftler Herrn Prof. Dr. Matthias Proske von der Universität zu Köln. Katalin Morgan erforscht, wie Lehrerinnen und Lehrer sowie Jugendliche an Schulen mit dem digitalen DVD-Bildungsmedium "Zeugen der Shoah, schulisches Lernen mit Video Interviews" arbeiten. Mit Hilfe eines ethnographischen Zuganges wird der Einsatz der DVD im Geschichtsunterricht an fünf Schule in Nordrhein-Westfalen untersucht. Die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer haben die DVDs eigenständig in ihrem Geschichtsunterricht explorativ eingesetzt.
Der theoretische Rahmen des Projekts ist multidisziplinär und verbindet geschichtsdidaktische Ansätze mit Erkenntnissen aus der Philosophie, Sprachwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Psychologie, um der Frage nachzugehen, welchen Einfluss die DVD-Reihe auf das Bewusstsein von Schuld und Verantwortung deutscher Jugendlicher als Teil ihres Geschichtsbewusstseins hat. Folgende Forschungsfragen sollen dabei berücksichtigt werden: Wie reagieren Jugendliche auf den Inhalt der DVD-Reihe? Wie rezipieren sie dieses Medium? Wie konstruiert die Erinnerung der Zeugen die heutigen Begegnungen der Schülerinnen und Schüler mit diesem Thema? Diese Fragen werden mit Hilfe systematischer Unterrichtsbeobachtungen, Lehrer- und Schülerinterviews sowie Aufgabenbearbeitungen der Schülerinnen und Schüler beantwortet. Die Daten werden diskursanalytisch systematisiert und ausgewertet. Ob die Befunde des Projekts über das Deutsche Bildungswesen hinaus zur Vermittlung von Geschichte in Kontexten, in denen Identität und Emotion eine Rolle spielen, Einfluss haben, bleibt noch zu explorieren.

Professur der
Abteilung

Prof. Dr. Markus Bernhardt

Sekretariat: Anne-Janine Naujoks-Sprengel
E-Mail

Honorarprofessoren und PDs

Prof. Heinrich Theodor Grütter

Wissenschaftliches Personal

Dorothea Bessen

Dana Maria Kier

Sven Alexander Neeb (in Elternzeit)

Dr. Björn Onken (Lehrstuhlvertretung)

Dr. Jan Siefert

Dr. Mareike-Cathrine Wickner

Lehrbeauftragte

Lutz Küster 

Dr. Rebecca Quick

Ehemaliges Wissenschaftliches Personal

Lena Liebern

Dr. Charlotte Husemann

Dr. Sabrina Schmitz-Zerres

 

 

 

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Publikationen

Chronologische Publikationsliste der Mitarbeiter/Innen am Lehrstuhl für die Didaktik der Geschichte.

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Studium

Informationen und Formulare für das Studium am Lehrstuhl der Didaktik der Geschichte.

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