Lehre der Abteilung Landesgeschichte

Landesgeschichte im Geschichtsstudium der UDE:

Die Landesgeschichte ist im Grundschullehramt mit den Seminaren im Modul 1 gemeinsam mit der Geographie und im WP-Bereich im 6. Modul mit einem Seminar beteiligt.
In den Modulen der Geschichtsstudiengänge werden Vorlesungen, Seminare und Übungen des Personals des Lehrstuhls für die Landesgeschichte der Rhein-Maas-Region angeboten, die den Epochen zugerechnet werden. Eine Spezialisierung auf die Landesgeschichte kann in den Vertiefungsmodulen erfolgen. Möchten Sie die Landesgeschichte vertiefend studieren empfiehlt sich auch der Besuch des Kolloquiums zur Geschichte, Sprache und Kultur der Rhein-Maas-Region gemeinsam mit dem Lehrstuhl für niederländische Sprache und Kultur https://www.uni-due.de/germanistik/nl/ Dienstags 18-19:30 Uhr.

Lehrprojekte

Sommersemester 2016: "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach...": Die Getreidemühle als Infrastrukturzelle?

von Lina Schröder

Im Sinne einer vergleichenden Landesgeschichte wurden nach einer gemeinsamen Erarbeitung des aktuellen Forschungsstandes zur Infrastruktur-Geschichte exemplarisch Getreidemühlen der Rhein-Maas-Region mit solchen des Hochstifts Würzburg zwischen 1648-1750 verglichen. Dabei erarbeiteten Studierende des Historischen Instituts der Universität Duisburg-Essen text- und internetgestützt vier Beispiele in der Rhein-Maas-Region, während die Studierenden des Historischen Instituts der Universität Würzburg drei Mühlenbeispiele des Hochstift Würzburg analysierten. Insbesondere standen hierbei die jeweilige „Hard- und Software“ der Netzwerkzelle „Mühle“, ihre Funktionen, ihre direkten Nachbarzellen sowie die Initiatoren/Betreiber und Nutzer im Fokus. Die einen ersten regionalen Überblick gebenden Ergebnisse wurden kartographisch aufbereitet und am Ende des Semesters in Form einer PP-Präsentation (siehe Rand) uniübergreifend miteinander verglichen und diskutiert. Die Ergebnisse sollten dabei in Form einer History-Slam-Präsentation für den jeweiligen anderen Kurs aufbereitet werden. Der nächste Schritt für die weitere Untersuchung der Mühlenbeispiele wäre ein Besuch der entsprechenden Archive gewesen, was jedoch aufgrund der Kürze des Semesters nicht mehr unternommen werden konnte.

Powerpoint-Präsentation Essen

Powerpoint-Präsentation Würzburg

Forschen und publizieren im Geschichtsstudium

von Simone Frank

Im Sommersemester 2014 fand anlässlich des Gedenkjahres an den Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914 das Proseminar „Wie kam der Erste Weltkrieg an den Niederrhein? – Zum medialen Konstrukt und zur Vermittlung der Heimatfront“ statt. Dieses Seminar, das sich bewusst an jüngere Fachsemester richtete, wurde nach der Methode des Forschenden Lernens umgesetzt. Im Rahmen des Projektes CUNST konnten hierfür Mittel beantragt werden, die auch bewilligt wurden.[1]

Ziel des Seminares war es, die Studierenden zu eigenen Forschungsarbeiten anzuleiten und sie auch zu motivieren, selbstständig Fragestellungen zu entwickeln und ihre Thesen an Hand von Archivalien zu prüfen. Um für die Studierenden möglichst realistische Forschungsbedingungen zu schaffen wurden in dem Seminar einführende Texte behandelt und mögliche Fragestellungen sowie der Forschungsstand besprochen. Zusätzlich gab es eine Einführung in das Arbeiten im Archiv (mein Dank gilt hier Dr. Klaus Wiesotzky vom Haus der Essener Geschichte/Stadtarchiv sowie Unterstützung durch Dr. Christian Krumm, einen Mitarbeiter der Schreibwerkstatt, der die Teilnehmer bei der Strukturierung ihrer Texte und der Fassung der Fragestellungen unterstützte. Nach gemeinsam erarbeiteten Kriterien unterstützten die Autoren sich auch gegenseitig bei der Ausarbeitung ihrer Texte, Thesen und Fragestellungen.

Das Ziel der Bearbeitung eigener Forschungsprojekte war die Publikation in dem in Kürze erscheinenden Sammelband „Der Erste Weltkrieg am Niederrhein – Facetten der Heimatfront“.

Bei ihren Forschungen wurden die Autoren mit allen Problemen wissenschaftlicher Arbeit konfrontiert, von der vorübergehenden Schließung wichtiger Archive bis hin zu den Schwierigkeiten der Materialauswahl oder dem Fehlen aufschlussreicher Archivalien, zum Beispiel durch deren Verlust im Zweiten Weltkrieg, oder dem nicht-vorhanden sein von Forschungsliteratur zu Teilaspekten der Fragestellungen. Somit konnten die Teilnehmer des Seminars einen realistischen Eindruck in die historische Forschung erlangen, den sie insgesamt zwar als sehr aufwändig, aber auch sehr gewinnbringend beurteilten.

Unser besonderer Dank gilt den Förderern dieser Publikation, für die Qualitätsverbesserungsmittel aus dem Projekt Curricula nachhaltig stärken (CUNST) sowie der Qualitätsverbesserungskommission. Mein Dank gilt den Autorinnen und Autoren, die sich zusätzlich zu ihren weiteren Studienverpflichtungen der Mühe einer wissenschaftlichen Publikation unterzogen haben sowie Sven Ehlert, der das Projekt als studentischer Mitarbeiter unterstützt hat und Erika Büttgenbach für das Korrekturlesen.

 

[1] Das gesamte Projekt sowie die einzelnen Lehrprojekte werden vorgestellt in dem Band: Neu gedacht und neu gemacht. Lehrideen aus der Universität Duisburg-Essen. Hrsg. durch das ZfH der Universität Duisburg-Essen. Duisburg/Essen 2015.

Einführung in die Infrastruktur-Geschichte im Rahmen kleiner Forschungen im Archiv

von Lina Schröder

Im Rahmen dieser Übung erhielten Studierende nicht nur die Möglichkeit, sich mit den Forschungsansätzen der Infrastruktur-Geschichte (ISG) auseinanderzusetzen, sondern zugleich auch die praktische Arbeitsweise des Historikers im Archiv einzuüben. Im Landesarchiv NRW, Abteilung Rheinland in Duisburg, wurden nach einer theoretischen Einführung in die Grundlagen der ISG sowie in die Thematik der beiden von den Studierenden ausgewählten Beispiele an drei Vormittagen exemplarisch die Bestände zu zwei Außenseitergruppen durchforstet: zum einen standen Räuber- und Diebesbanden im Großherzogtum Berg aus Sicht der Polizeibehörden im 18. Jahrhundert, zum anderen die Zeugen Jehovas aus der Perspektive der Gestapoleitstelle Düsseldorf für die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen im Fokus der Untersuchung.

Die Studierenden gingen davon aus, dass beide besagten Außenseitergruppen von den jeweiligen Obrigkeiten durch ihr Bestehen und ihre Aktivitäten als eine Art Bedrohung des eigenen Herrschaftssystems wahrgenommen wurden, welche es mittels einer entsprechenden Handlungsinfrastruktur zu eliminieren galt. Diese greifbar zu machen und zu dokumentieren, war nun das Ziel der jeweiligen Untersuchungen. Die Forschungsergebnisse wurden im Rahmen zweier Aufsätze in der Jubiläumsausgabe Nr. 20 des Niederrhein-Magazins publiziert.

Rezensionen lesen und schreiben - Eine praxisorientierte Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten an der Universität Duisburg-Essen

von Lina Schröder

Im Wintersemester 2014/15 wurde für die Studierenden der Geschichtswissenschaft an der Universität Duisburg-Essen zum dritten Mal in Folge die Übung „Historische Rezensionen lesen und schreiben“ angeboten. Der Gedanke, die im Rahmen der Übung erarbeiteten Besprechungen wissenschaftlicher, zum geringeren Teil auch populärwissenschaftlicher oder literarischer Publikationen tatsächlich auch zu veröffentlichen, stieß bei der Essener Redaktion von literaturkritik.de auf Interesse. Inhaltlich galt es vor allen Dingen, die traditionell eher „trockene“ Einführung in das wissenschaftliche Rüstzeug des Historikers spannend zu gestalten. Die Studierenden konnten zu Beginn der Übung einen Besprechungstitel aus einer Liste möglicher Titel, die einen regionalen Fokus setzen, auswählen, alternativ aber auch eigene Vorschläge einbringen. Die Ergebnisse der Übung des abgelaufenen Semesters wurden als gesonderte Rubrik – „Labor Uni DuE: Rezensionen aus dem Historischen Institut“ – in den verschiedenen Ausgaben von literaturkritik.de veröffentlicht.

Exkursionen

Exkursion zur Ausstellung „Preußen an Niederrhein und Ruhr im 18. Jh.“

Am 31.07.2015 besuchten Studierende des Seminars „Preußen an Niederrhein und Ruhr im 18. Jh.“ die Ausstellung „Achtung Preußen! – Beziehungsstatus kompliziert“ http://www.museenkoeln.de/ausstellungen/ksm_1505_preussen/start.aspx im Stadtmuseum Köln. Nachdem wir uns im Verlauf des Seminars mit verschiedenen konfessionellen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Facetten der preußischen Herrschaft über die Westprovinzen befasst haben bildete die Exkursion einen gelungenen Abschluss des Seminars. Der Besuch der Ausstellung knüpfte an die Inhalte des Seminars an, führte die Thematik chronologisch weiter bis 1945 und eröffnete durch die Darstellung Kölns die differenzierte Betrachtung eines Beispiels preußischer Herrschaft.