Informationen zum Forschungsprojekt

Analyse der Aktivierung und Eigenbemühungen zur beruflichen Wiedereingliederung während des Bezugs von Transferkurzarbeitergeld

Ausgangslage

Der Europäische Fonds für die Anpassung an die Globalisierung (EGF) unterstützt Arbeitnehmer/innen, die aufgrund "weitreichender Strukturveränderungen im Welthandelsgefüge" ihren Arbeitsplatz verlieren. Praktisch knüpft der EGF an große Entlassungsereignisse an, die "eine beträchtliche negative Auswirkung auf die regionale oder lokale Wirtschaft haben" (Verordnung (EG) Nr. 1927/2006, zuletzt geändert durch Verordnung (EG) Nr. 546/2009 vom 18. Juni 2009). Die Verordnung bindet den EGF an einen nationalen Finanzierungsbeitrag, der in Deutschland durch die Kombination mit der Zahlung von Transferkurzarbeitergeld nach §216b SGB III (Transfer-KuG) realisiert wird.

Aufgabenstellung

Der EGF soll ausschließlich aktive Arbeitsmarktmaßnahmen fördern. Aus Sicht der EU erfüllt die deutsche Transfergesellschaft diese Bedingung nur zum Teil: Einerseits bilden aktive arbeitsmarktpolitische Maßnahmen den Kern der Aktivitäten der Transfergesellschaft, andererseits wird das Transfer-KuG als Lohnersatzleistung zur Sicherung des Lebensunterhalts gezahlt - und ließe sich somit als Maßnahme passiver Arbeitsmarktpolitik interpretieren. Angesichts der rein aktiven Ausrichtung des EGF haben sich die zuständigen europäischen und deutschen Behörden darauf geeinigt, für zukünftige Förderfälle nur jene Zeiten in Transfer-KuG als EGF-förderfähig anzuerkennen, die mit Aktivitäten zur Arbeitsuche und zur beruflichen Neuorientierung gefüllt sind.

Das Projekt "Analyse der Aktivierung und Eigenbemühungen zur beruflichen Wiedereingliederung während des Bezugs von Transferkurzarbeitergeld" hat den Aktivitätsgrads von EGF-geförderten Teilnehmern/innen im Beschäftigtentransfer gemessen. Diese Messung erfolgte am Beispiel der NOKIA-Transfergesellschaft als damals aktuelles Transfer-Vorhaben mit beantragter EGF-Förderung; die Ergebnisse sollen für künftige EGF-Förderanträge als Referenz dienen.

Die folgenden Forschungsfragen standen im Mittelpunkt des Projekts:
In welchem Umfang sind die EGF-geförderten Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Nokia-Transfergesellschaft arbeitsmarktpolitisch aktiv bzw. inaktiv?
Welchem Anteil entspricht diese aktive Zeit, wenn man sie auf ein Vollzeit-Normalarbeitsverhältnis bezieht?
Wie verteilt sich die aktive Zeit auf Angebote der Transfergesellschaft und der Bundesagentur und welche zeitliche Rolle spielen arbeitsmarktpolitische Eigenaktivitäten der Teilnehmer/innen?

Vorgehen

Der Kern des Projekts bestand in einer CATI-Befragung der EGF-geförderten Teilnehmer der NOKIA-Transfergesellschaft. Zur Vorbereitung der Befragung wurden qualitative Expertengespräche mit Beratern und der Projektleitung des Trägers der NOKIA-Transfergesellschaft geführt.

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
14.07.2009 - 30.09.2009

Forschungsabteilung
Entwicklungstrends des Erwerbssystems

Leitung:
Gernot Mühge

Bearbeitung:
Johannes Kirsch

Finanzierung:
Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS)