Informationen zum Forschungsprojekt

Prävention psychischer Beanspruchungen in der Wissensarbeit

Ziel und Aufgabenstellung

Im Rahmen dieses betrieblichen Präventionsprojekts wurde eine Workshopreihe mit Beschäftigten, Projektleitern und Managern in einem konzerngebundenen IT-Unternehmen durchgeführt. Primäres Ziel war es dabei, zu einer Verminderung von (insbesondere psychischen) Belastungen durch die Optimierung von Projektabläufen beizutragen. Zudem sollte durch die Einbindung der Führungsebenen eine Sensibilisierung der Projektleiter für ein gesundheitsgerechtes Projektmanagement erreicht werden. Das vermittelte Wissen über Stress und Burnout, die vorgestellten wirksamen Verfahren zur Bewältigung von Belastungen und die parallele Bearbeitung organisatorischer Probleme sollten zur Förderung eines gesundheitsgerechten Arbeitsklimas und zu einer Förderung des individuellen Bewältigungsverhaltens der Mitarbeiter gleichermaßen beitragen.

Vorgehen

Diese Ziele wurden durch ein integratives Workshopprogramm für Projektmitarbeiter und -leiter angestrebt, das gleichermaßen verhaltens- und verhältnispräventive Elemente beinhaltete. An den Maßnahmen nahmen insgesamt 23 Führungskräfte (Team-/Projektleiter, Multi-/ Projektmanager) und 26 Mitarbeiter eines IT-Projektes teil, in dem insgesamt ca. 65 Beschäftigte tätig sind.

Nachdem zunächst alle Mitarbeiter und Führungskräften über Ziele und Vorgehensweise des Projekts informiert wurden, diente die anschließende Ist-Zustandsanalyse der Identifikation von akuten Problemfeldern im Unternehmen, die zu Belastungen der Beschäftigten führen. Aufbauend darauf wurde eine Reihe von vier ganz- bzw. halbtägigen Projektleiter-Workshops entwickelt und mit drei Gruppen durchgeführt. Zeitlich versetzt dazu wurden drei ganz- bzw. halbtägige Mitarbeiter-Workshops mit analogen Inhalten vorbereitet und mit ebenfalls drei Gruppen durchgeführt. Die Teilnehmer der Mitarbeiterworkshops durchliefen insgesamt vier Module mit den Inhalten: (1) Sensibilisierung für Stress-Symptome, (2) Belastungsanalyse in der Gruppe, (3) Erholungsmanagement (individuell-organisational), (4) Sportliche Aktivierung. Für die Führungskräfte-Workshops wurden neben den genannten Themen zwei weitere Module entwickelt, in denen es um die Themen "Kommunikation und Führung" sowie "Zielsetzung und Führung" ging. Fortlaufend wurden die in den Gruppen erarbeiteten Ergebnisse in einem Projektsteuerkreis vorgestellt und diskutiert, an dem Geschäftsführung, Personalmanagement und Betriebsrat beteiligt waren. Dort wurden auch konkrete Maßnahmen angestoßen, die von den Prozessverantwortlichen weitergeführt wurden.

Zudem erfolgt eine Evaluation der Maßnahme. Dazu wurde entsprechend eines Pretest-Posttest-Designs mit Kontrollgruppe vor Beginn der Maßnahmen eine schriftliche Befragung zur Belastungs-/Ressourcen- und Gesundheitssituation vorgenommen. An dieser Befragung nahmen alle Mitarbeiter des Projektes teil, also auch diejenigen, deren Teams keinen Workshop besucht haben. Diese Befragung wird einige Zeit nach Abschluss der Workshops, voraussichtlich im September 2007, wiederholt.

Vorträge zum Projekt

Dr. Anja Gerlmaier: Psychische Belastungen und Stress bei hoch qualifizierter Wissensarbeit: das Präventionskonzept In-Balance! an der UDE. Kolloquium SFB 1242. Duisburg, Uni Duisburg-Essen, SFB1242 Nichtgleichgewichtsdynamik kondensierter Materie in der Zeitdomäne, 11.07.2017

Dr. Anja Gerlmaier, Dr. Erich Latniak: Prävention psychischer Beanspruchungen in der Wissensarbeit: Vorstellung des Programms "In-Balance". Arbeitschutz, Gesundheit und Wirtschaftlichkeit: 14. Workshop Psychologie der Arbeitssicherheit und Gesundheit. Potsdam, Universität Potsdam/ BG Nahrungsmittel und Gaststätten, 21.05.2007

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
25.09.2006 - 31.03.2007

Forschungsabteilung

Leitung:
Dr. Anja Gerlmaier,Dr. Erich Latniak

Finanzierung:
Beiersdorf Shared Services GmbH