Informationen zum Forschungsprojekt

Der Niedriglohnsektor in NRW



Ziel und Aufgabenstellung

Vorliegende Niedriglohnstudien beziehen sich i.d.R. auf Deutschland insgesamt oder differenzieren lediglich nach Ost- und Westdeutschland. Damit geben sie keine Antwort auf die Frage, ob es regionale Unterschiede in den Niedriglohnanteilen und den strukturellen Merkmalen der betroffenen Beschäftigten gibt. Dieses Defizit ist teilweise auch dadurch bedingt, dass die zur Verfügung stehenden Datensätze keine regionalen Differenzierungen erlauben. Dies betrifft insbesondere das sozio-ökonomische Panel aufgrund zu geringer Fallzahlen, das gleichzeitig aber den Vorteil bietet, dass Auswertungen zum Niedriglohnsektor auf der Basis von Stundenlöhnen erstellt und dadurch auch sozialversicherungspflichtige Teilzeitbeschäftigte und Minijobber/innen in die Analyse einbezogen werden können. Da aber ein großes Interesse an regional differenzierteren Analysen zum Niedriglohnsektor besteht, stellte sich die Frage, mit welcher Vorgehensweise solche erstellt werden könnten.

Vorgehen

Eine Möglichkeit, das Problem geringer Fallzahlen zu lösen, besteht darin, differenzierte Auswertungen zum Niedriglohnsektor nicht für einzelne Jahre durchzuführen, sondern gepoolte Zeiträume zu verwenden, d.h. mehrere Jahre zusammen zu fassen. Dieser Ansatz liegt der Auswertung zum Niedriglohnsektor in NRW zugrunde (und hat sich inzwischen auch für kleinere Bundesländer als gangbare Alternative erwiesen).

Ausgewertet wurde im Rahmen der Studie zunächst die zeitliche Entwicklung des Niedriglohnanteils in NRW im Vergleich zu Westdeutschland für die Zeiträume 1996-1999, 2000-2003 und 2004-2007. Darüber hinaus wurden für den aktuellsten Zeitraum (2004-2007) weitere differenziertere Auswertungen erstellt. Dies erfolgte zum einen nach Geschlecht, Qualifikation, Altersgruppen, Nationalität, Arbeitszeitform, Unternehmensgröße und ausgewählten Branchen. Zum anderen wurden für den betreffenden Zeitraum auch Auswertungen erstellt, die nach der Höhe der Stundenlöhne unterhalb der Niedriglohnschwelle (unter 5 €, unter 6 € etc.) differenzieren, um die Verbreitung von besonders niedrigen Stundenlöhnen abschätzen und analysieren zu können, welche Beschäftigtengruppen hiervon besonders sind. Die Ergebnisse für NRW wurden jeweils im Vergleich zum westdeutschen Durchschnitt in Form von Tabellen bzw. Graphiken aufbereitet und kommentiert.

 

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
13.11.2008 - 15.12.2008

Forschungsabteilung
Flexibilität und Sicherheit

Leitung:
Dr. Claudia Weinkopf

Bearbeitung:
Dr. Thorsten Kalina

Finanzierung:
Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH