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Beschäftigungsmöglichkeiten für ältere Arbeitnehmer und ihre Auswirkungen auf die Sicherung im Alter

Ziel und Aufgabenstellung

Bei der Bewältigung der Herausforderungen des demographischen Wandels durch die Gesetzliche Rentenversicherung stehen prinzipiell drei Stellgrößen zur Verfügung: (1) Senkung des Rentenniveaus, (2) Erhöhung der Beitragssätze oder der Zuflüsse aus Steuern und (3) Verlängerung der Lebensarbeits- und damit der Beitragszeiten sowie die damit verbundene Kürzung der Rentenlaufzeit. Im Mittelpunkt des Vorhabens stehen die Bedingungen für eine erhöhte und verlängerte Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und darauf bezogene sozialpolitische, arbeitsmarktpolitische und personalwirtschaftliche Interventionsmöglichkeiten. Diese Perspektive schließt Formen privater Vorsorge ein, die die Gesetzliche Rentenversicherung ergänzen und die ja i. d. R: ebenfalls aus laufendem Erwerbseinkommen finanziert werden müssen.

Die groben Trends von Bevölkerungsentwicklung, Erwerbsbeteiligung sowie Beitrags- und Leistungsentwicklung in den Zweigen der Altersvorsorge wurden in zahlreichen Studien untersucht. Doch die Bedingungen und vor allem die Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen Einflussfaktoren, die einen verlängerten Verbleib im Erwerbsleben und einen späteren Rentenbeginn möglich und wahrscheinlich machen, sind zu wenig bekannt, um daraus konsistente politische Strategien ableiten zu können. Es fehlt vor allem eine über Partialanalysen hinausgehende empirisch fundierte Gesamtbetrachtung.

Dafür werden wir den teilweise durchaus entwickelten Wissensstand zusammenführen sowie bestehende Wissenslücken durch originäre sekundärstatistische Analysen schließen, die wir in vier Themenfelder strukturieren:

  • Themenfeld 1: Institutioneller Rahmen und Entwicklung der Anwartschaften. Im ersten Themenfeld werden die institutionellen Anreizstrukturen für Erwerbstätigkeit im Alter bzw. den Eintritt in den Ruhestand untersucht. Dabei werden sowohl Anreize für Beschäftigte als auch für Betriebe analysiert.
  • Themenfeld 2: Das Arbeitsangebot im Haushaltskontext. In diesem Themenfeld wird das Arbeitsangebot von Arbeitnehmern unter besonderer Berücksichtigung der Familien- und Haushaltssituation behandelt. Ein Analyseschwerpunkt liegt auf der Erwerbstätigkeit von Frauen, da diese größere noch ungenutzte Erwerbspotentiale im Alter aufweisen als Männer.
  • Themenfeld 3: Beschäftigungschancen und -risiken im Arbeitsmarkt und im Betrieb. In diesem Themenfeld werden arbeitsplatzbezogene und personalstrategische Einflussfaktoren auf die Erwerbstätigkeit Älterer untersucht. Hier interessieren insbesondere Qualifikation, Arbeitsmotivation und individuelle Gesundheitssituation älterer Arbeitnehmer sowie arbeitgeberbezogene Ansätze in Bezug auf die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer und die Frage nach altersgerechten Arbeitsplätzen bzw. Berufskarrieren.
  • Themenfeld 4: Integration der Ergebnisse. In diesem Themenfeld werden die Teilergebnisse der vorangegangenen drei Themenfelder aufeinander bezogen und dabei starke und schwache Einflussfaktoren, sowie Ursachen von und Wechselwirkungen zwischen Einzelfaktoren identifiziert.

Empirische Grundlage ist in erster Linie das Sozio-ökonomische Panel (SOEP) aufgrund seines Charakters als Haushaltsbefragung, der Panelstruktur und der thematischen Vielfalt. Hinzugezogen werden darüber hinaus Daten aus dem Forschungsdatenzentrum der Deutschen Rentenversicherung (Bund), insbesondere Rentenzugangsstatistiken sowie Rentenanwartschaftsstatistiken.

Kooperationspartner ist Prof. Gerhard Bäcker von der Universität Duisburg-Essen, siehe: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/

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