Informationen zum Forschungsprojekt

Wirksamkeit von Einrichtungen zur Gestaltung interner Arbeitsmärkte

Ziel und Aufgabenstellung

Die dynamische Wettbewerbswirtschaft und die zunehmende Finanzknappheit öffentlicher Kassen stellen Unternehmen und öffentliche Verwaltungen vor einen erheblichen Anpassungsdruck und bringen neue Herausforderungen für die betriebliche Personalpolitik mit sich. Während sie in bestimmten Bereichen Personal abbauen, haben Unternehmen und öffentliche Verwaltungen vielfach in anderen Abteilungen zusätzliche Personalbedarfe. In dieser Situation haben zahlreiche Großunternehmen und öffentliche Verwaltungen eigene Organisationseinheiten aufgebaut mit dem Ziel, Überhänge im Arbeitsangebot aktiv mit der internen Nachfrage nach Personal zu koordinieren und innerbetriebliche Vermittlungsprozesse zu fördern.

Diese Einrichtungen zur Gestaltung interner Arbeitsmärkte sind der Gegenstand des vorliegenden Projekts, das von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert wird. In der betrieblichen Realität kann mit ihnen - aus Beschäftigtensicht - das Ziel verbunden sein, bei Restrukturierungen soziale Härten und Entlassungen zu vermeiden, während es - aus Sicht des Arbeitgebers - darum geht, unter den Bedingungen bestehender personalpolitischer Rigiditäten (wie Kündigungsschutz und Einstellungsstopp) die Arbeitskräfteallokation zu flexibilisieren und die strukturelle Anpassungsfähigkeit des Unternehmens bzw. der öffentlichen Verwaltung zu erhöhen.

Das Forschungsprojekt WEGA setzt sich drei Ziele:

  • eine explorative Darstellung und Erstellung einer Typologie über Einrichtungen zur Gestaltung unternehmensinterner Arbeitsmärkte;
  • eine Analyse der Zielerreichung und der Wirkungen organisierter interner Arbeitsmärkte, insbesondere im Hinblick auf die Beschäftigten im Unternehmen/in der öffentlichen Verwaltung;
  • die Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Akteure, die direkt oder indirekt mit der Ausgestaltung von Einrichtungen interner Arbeitsmärkte zu tun haben.

Vorgehen

Die Zielsetzung des Projekts erfordert einen Methodenmix aus insgesamt neun qualitativen Fallstudien zu Einrichtungen zur Gestaltung interner Arbeitsmärkte sowie einer quantitativen standardisierten Befragung, die sich an das Management von internen Arbeitsmärkten richtet.

Im Rahmen der Fallstudien werden Expertengespräche mit den einschlägigen Akteuren (u. a. Personalleitungen und Betriebs-/Personalräte) geführt, in denen (u. a.) die Hintergründe der Implementation der Einrichtungen, ihre strategische Bedeutung für die unternehmerische Personalpolitik sowie ihre praktische Vorgehensweise nachgezeichnet werden. Um die arbeitsmarktlichen Wirkungen der Einrichtungen zur Gestaltung interner Arbeitsmärkte zu analysieren, sollen - neben einer Analyse von statistischem Material - in Gruppendiskussionen Erfahrungsberichte von Teilnehmern an Maßnahmen des unternehmensinternen Personaltransfers eingeholt werden. Bei all dem soll die Frage nach den Gestaltungsnotwendigkeiten und -möglichkeiten durch die betriebliche Mitbestimmung eine wesentliche Rolle spielen.

Um die Effekte einer möglichen Positivauswahl bei den Fallstudien zu kontrastieren, sind ergänzende Expertengespräche mit Akteuren (z. B. aus Gewerkschaften und gewerkschaftsnahen Beratungseinrichtungen) vorgesehen, die die beschäftigungspolitischen Erfolge unternehmensinterner Personalvermittlung eher skeptisch betrachten.
Der quantitative Teil der Untersuchung besteht in einer standardisierten telefonischen Befragung (CATI-Befragung) der Leitungen von Einrichtungen zur Gestaltung interner Arbeitsmärkte. Mit diesem Instrument sollen Daten zur Struktur, zur instrumentellen Ausgestaltung und anderen Merkmalen von organisierten internen Arbeitsmärkten sowie der Vermittlungs- und Verbleibserfolg ermittelt werden.

Projektdaten

Laufzeit des Projektes
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Forschungsabteilung

Leitung und Bearbeitung:

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