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28.05.2013 - 00:00
Vortrag und Diskussion: Gedächtnis von Katastrophen. Architektur als Medium der Erinnerung am Beispiel des Großen Erdbebens in Kobe 1995
Di, 28.5.2013, 18 Uhr
Vortrag und Diskussion
Gedächtnis von Katastrophen. Architektur als Medium der Erinnerung am Beispiel des Großen Erdbebens in Kobe 1995
Referent: Prof. Jun Yamana, Prof. für Erziehungswissenschaften an der Kyoto University
Moderator: Dr. Franz Mauelshagen, Research Fellow am KWI
Datum: 28. Mai 2013, 18 Uhr
Ort: Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI), Gartensaal, Goethestr. 31, 45128 Essen
Seit dem Großen Erdbeben in Ost-Japan am 11. März 2011 setzen sich Experten unterschiedlicher Fachgebiete mit den Problemen von Katastrophen auseinander. Die Pädagogik und Erziehungswissenschaft in Japan befasst sich bislang vornehmlich mit der gegenwärtigen und künftigen Schadensvorbeugung. Eine systematische Erforschung der Erinnerung an Katastrophen gibt es nicht. Am Beispiel des "Großen Erdbebens" ("Hanshin-Awaji") von 1995 untersucht Professor Jun Yamana die Erinnerungskultur bezüglich dieses katastrophalen Ereignisses. Der Fokus liegt dabei auf der Architektur als Medium der Erinnerung. Der Vortrag ist eine Kooperationsveranstaltung des Lehrstuhls für Allgemeine Erziehungswissenschaft an der Technischen Universität Dortmund und des KWI.
Am Beispiel der Architektur, insbesondere der "Disaster Reduction and Human Renovation Institution", die ein relevantes Katastrophenmuseum in Japan besitzt, sucht Jun Yamana in seinem Vortrag nach Ansätzen zu einer Diskussion über Pädagogik und dem "Gedächtnis von Katastrophen". Hierbei spielt die Theorie der Erinnerungskultur eine wichtige Rolle. Zudem überprüft er, inwiefern die aufgrund der nationalsozialistischen Vergangenheit insbesondere in Deutschland entwickelte Gedenkstättenpädagogik, die Theorie und Praxis zur Erinnerung an Kriege zu etablieren versucht, Anschlüsse für die Diskussion um eine Katastrophenpädagogik bieten kann.
Prof. Jun Yamana ist seit 2009 außerordentlicher Professor (Jokyoju) für Erziehungswissenschaften an der Kyoto University. 1997 promovierte er über "Deutsche Landerziehungsheime. Zu den Ordnungen der 'Land'-Typ-Internatsschule" an der Hiroshima University. Finanziert durch Stipendien des DAAD und der Alexander-von-Humboldt-Stiftung verbrachte er mehrjährige Forschungsaufenthalte an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Inhaltlicher Kontakt: Prof. Dr. Lothar Wigger, Lehrstuhl für Allgemeine Erziehungswissenschaft, Technische Universität Dortmund, lothar.wigger@fk12.tu-dortmund.de
Pressekontakt: Magdalena Schaeffer, Pressereferentin, KWI, Tel. 0201 7204-152, magdalena.schaeffer@kwi-nrw.de
Über das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI):
Das Kulturwissenschaftliche Institut Essen (KWI) ist das Forschungskolleg der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR), zu der sich die Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen zusammengeschlossen haben. Seine Aufgabe ist die Förderung hervorragender interdisziplinärer Forschung in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften mit regionalen, nationalen und internationalen Partnern. Das KWI erforscht die Grundlagen der modernen Kultur praxisnah und mit Blick auf aktuelle relevante gesellschaftliche Fragen. Derzeit stehen die Themenfelder Europa, kulturelle Vielfalt der Weltgesellschaft, Bürgerbeteiligung und kulturelle Aspekte des Klimawandels im Mittelpunkt. Mit seinen Veranstaltungen sucht das KWI den Dialog mit einer breiteren Öffentlichkeit, es unterhält enge Partnerschaften mit Kultureinrichtungen und Medien.
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