Wissenschaftlicher Werdegang

 
Prof. Dr. phil. Dipl.-Ing. Gerold Ungeheuer (6.7.1930-12.10.1982)

Wissenschaftlicher Werdegang

Gerold Ungeheuers wissenschaftliche Ausbildung beginnt 1950 mit einem Studium der Mathematik, Philosophie und Musikwissenschaft an der Universität Heidelberg, das er jedoch nach zwei Semestern abbricht. Ein Jahr später wechselt er an die Technische Hochschule Karlsruhe, um dort Nachrichten­tech­nik und Physik zu studieren. Das Studium beendet er im Frühjahr 1955. Als gradu­ierter Diplom-Ingenieur wechselt er 1955 an die Rheinische Friedrichs-Wilhelms-Universität Bonn und studiert bei Werner Meyer-Eppler (1913-1960) Phonetik und Kommunikationsforschung, bei Joseph Schmidt-Görg (1897-1981) Musikwissenschaft; sprachwissenschaftliche und philosophische Vorle­sungen hört er bei Johann Leo Weisgerber (1899-1985), Johannes Thyssen (1892-1968) und Ger­hard Funke (1914-2006). Mit seiner Dissertation Untersuchungen zur Vokalartikulation wird Ungeheuer 1958 in den Fächern ‘Phonetik und Kommunikationsforschung’, ‘Mu­sikwissen­schaft’ und ‘Physik’ zum Dr. phil. in Bonn promoviert. Seit 1957 ist er als wissen­schaftlicher Mitarbeiter am Bonner Institut für Phonetik und Kommunikationsforschung bei Meyer-Eppler tätig.

Noch vor Abschluss seiner Habilitation lehrt Ungeheuer auf einer Professur für Mathematik und Kommunikationswissenschaft an der Cauca Universität in Popayán, Ko­lumbien. Für seine Habilitationsschrift Phonetische Aspekte beim Sprachverstehen und seine Probevorlesung zum Thema: „Die Rolle der Informationstheorie in der Phonetik“ verleiht ihm die Philosophische Fakultät der Bonner Universität im Juni 1962 die venialegendi für ‘Allgemeine Phonetik und Kommunikationsforschung’. 1963 übernimmt er die Leitung der Abteilung für Kommunikationsforschung am Bonner Institut für Phonetik und Kommunikationsforschung. Anfang 1966 erhält Ungeheuer einen Ruf auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für Phone­tik und Phonologie an die Universität München.  Der nur kurze Zeit später an ihn ergehende Ruf auf den Bonner Lehrstuhl für Phonetik und Kommunikationsforschung führt ihn 1967 wieder zurück an die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität. Seit der Übernahme der Professur im März 1967 leitet Ungeheuer das Bonner Institut bis zu seinem Tod im Oktober 1982.