Tagungen & Konferenzen - Details

Wiederkehr der Klassengesellschaft? Zum Verhältnis von Ungleichheitsforschung und Gesellschaftstheorie

Kategorie

Tagung / Konferenz

Veranstalter

Sektion „Soziale Ungleichheit und Sozialstrukturanalyse“ der Deutschen Gesellschaft f.Soziologie DGS

Prof. Anja Weiß

Ansprechpartner

Prof. Anja Weiß

Veranstaltungspartner

Sektion „Soziologische Theorie“ der Deutschen Gesellschaft f.Soziologie DGS

Prof. Dr. Andreas Reckwitz

Datum

27. November - 28.November 2010

Uhrzeit

Do 13 Uhr bis Fr 16 Uhr

Ort

Zeche Zollverein Essen

Kurzbeschreibung

Die Soziologie Sozialer Ungleichheit hat in den letzten Jahrzehnten graduelle Übergänge zwischen sozialen Schichten betont und sie hat auf die Pluralisierung von kulturellen Lebensstilen oder sogar auf die Auflösung von sozial-kulturellen Kollektiven im Zeichen von Individualisierungsprozessen hingewiesen. Innerhalb der Gesellschaftstheorie galt zur gleichen Zeit das Konzept der Klassengesellschaft als weitgehend überholt.
Die aktuell in der empirischen Forschung diskutierte Frage, inwiefern sich trotzdem oder erneut soziale Ungleichheiten verstärken oder stabilisieren und die kulturellen Differenzen zwischen Milieus tiefgreifender werden, erhält vor diesem Hintergrund eine besondere Brisanz. Haben wir das sogenannte „Ende der Klassengesellschaft“ bereits hinter uns? Ergeben sich in den postindustriellen Gesellschaften neue Klassenformationen und Klassenkonstellationen, die eine Aktualisierung dessen verlangen, was
etwa Pierre Bourdieu in „Die feinen Unterschiede“ vorgeschlagen hat? Oder ist die Re-de von der Klassengesellschaft eher als „Selbstbeschreibung“ (Luhmann) der Gesellschaft anzusehen, die weder empirisch noch theoretisch tragfähig ist?
Die Frage nach dem Ende oder der Revitalisierung der Klassengesellschaft betrifft die Sozialstrukturanalyse ebenso wie die Sozial- und Gesellschaftstheorie. Eine Reihe von Fragen stellt sich:

  • Wodurch entstehen soziale Ungleichheiten und welche Bedeutung haben soziale Ungleichheiten für die Gesellschaftstheorie?
  • Wie lässt sich das Verhältnis zwischen sozialer Ungleichheit und funktionaler Differenzierung begreifen? Wie bilden sich sozialstrukturelle und kulturelle Differenzen in einzelnen sozialen Feldern ab? Lassen sich „kulturelle Hegemonien“ quer zu den Grenzen zwischen sozialen Feldern nachweisen?
  • Sollte Ungleichheit „mehrdimensional“ gedacht werden? Wie ist das Verhältnis von „Klasse“ und „Klassifikation“ (das u.a. Geschlecht und Ethnizität betrifft) näher zu bestimmen?
  • Inwiefern haben sich normative Legitimations- und Delegitimationsdiskurse bezüglich Ungleichheit und Differenz verändert?

Webadresse für weitere Informationen

http://www.uni-due.de/soziologie/weiss_aktuelles.php

zurück