Digitale Innovationen und Kompetenzen in der Lehramtsausbildung

Call for Papers: 

Digitale Innovationen und Kompetenzen in der Lehramtsausbildung.

#la-digital2019

Workshop
Universität Duisburg Essen, 25./26. Februar 2019
Veröffentlichung: Der Band mit den eingereichten Abstracts ist hier zum Download verfügbar.
 
 

La-Digi-Logos

 

Die Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte trägt eine doppelte Verantwortung mit Blick auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen: Einerseits müssen die Studierenden im Rahmen ihres Studiums didaktische Konzepte für die digitale Unterstützung von Lernprozessen (Blended Learning, Inverted Classroom u. dgl.) kennenlernen und in die Nutzung einschlägiger Lernwerkzeuge eingeführt werden, mit denen sich Vermittlungsszenarien dieser Art gestalten lassen. Die dabei gemachten Erfahrungen und erworbenen Kompetenzen sollen andererseits die Studierenden dazu befähigen, als zukünftige Innovationsträger in der Schule digitale Werkzeuge flexibel und didaktisch sinnvoll im eigenen Unterricht einzusetzen und die Potenziale des Lehrens und Lernens mit digitalen Technologien im Schulkontext zu verbreiten (BMBF, 2017KMK, 2017).

Aktuell wird das Thema Digitalisierung im Bildungsbereich in vielfältigen – auch politischen – Initiativen vorangetrieben. Dabei stehen häufig insbesondere infrastrukturelle Maßnahmen (die Entwicklung und Weiterentwicklung von Lerntechnologien, der Aufbau von Repositorien u.a.) im Vordergrund. Die Bereitstellung einer zeitgemäßen Infrastruktur stellt fraglos eine wichtige Vorbedingung für das Lehren und Lernen mit digitalen Medien dar. Mindestens ebenso wichtig sind aber aus Sicht der Fachdidaktiken Maßnahmen, die auf die Entwicklung, Dokumentation und Dissemination fach- und mediendidaktischer Konzepte (Lernszenarien) zielen, die dafür benötigt werden, um digitale Werkzeuge in Schule und Hochschule didaktisch adäquat für die Vermittlung der fächerspezifischen Lerninhalte und Kompetenzen einzusetzen. Im kollegialen, auch interdisziplinären Austausch zeigt sich immer wieder, dass

  • in den lehrerausbildenden Fächern bereits zahlreiche, innovative Szenarien mit digitalen Technologien existieren, die zwar – der Fachspezifik geschuldet – auf unterschiedliche Lerngegenstände und zu vermittelnde Kompetenzen fokussieren, die aber durchaus Ansatzpunkte bieten, auf der Ebene der Konzeption von Lernen und Vermitteln auf andere Fächer übertragen zu werden oder die Entwicklung von Szenarien in anderen Fächern zu inspirieren;
  • trotz der unterschiedlichen Lerngegenstände und Vermittlungskulturen die mediendidaktischen Herausforderungen, denen man sich als Lehrende/r beim Unterrichten mit digitalen Medien gegenübersieht und die mit der Spezifik der Verlagerung von Vermittlungsprozessen und Lernendenaktivitäten in digitale Umgebungen zu tun haben, gar nicht so unterschiedlich sind: Fragen der Veränderung von Lehrenden- und Lernendenrollen und der Lernendenaktivierung sowie, darauf bezogen, nach geeigneten Moderationstechniken – um nur einige Beispiele zu nennen – stellen sich disziplinenübergreifend, und zwar sowohl unter der Perspektive der Hochschuldidaktik als auch mit Blick auf den Einsatz digitaler Medien in der Schule.

Die Schaffung einer fächer- und hochschulenübergreifenden Plattform für den Austausch von Akteuren im Bereich der universitären Lehramtsausbildung erscheint daher als lohnenswerte Maßnahme, um den Austausch über und den Transfer von Good Practices voranzubringen und das in Einzelprojekten von Fächern und Akteuren gesammelte Wissen zur Gestaltung von Lernprozessen in digitalen Umgebungen für andere zugänglich zu machen. Zugleich eröffnet der fächerübergreifende Austausch über Herausforderungen des digital gestützten Lernens und Unterrichtens die Möglichkeit, disziplinenübergreifend über Dimensionen der Medienkompetenz nachzudenken, die nachwachsenden Generationen (= den heutigen und zukünftigen Schülerinnen und Schülern) in der Schule als Schlüsselkompetenzen für die Orientierung in der digitalen Welt vermittelt werden müssen. Die Vielfalt der in der Lehramtsausbildung involvierten Disziplinen bietet hier ein großes Potential.

Zielsetzung des Workshops

Ziel des Workshops ist die Sondierung der folgenden Fragen:

  • Welche fächerübergreifenden Transfermöglichkeiten bieten sich in Bezug auf existierende Konzepte und Erfahrungen für das Lehren und Lernen mit digitalen Technologien?
  • Welche fächerübergreifenden Querschnittsaufgaben können sich bei der Konzeption von Szenarien für das digitale Lehren und Lernen identifizieren lassen und wie können diese künftig interdisziplinär bearbeitet werden?
  • Welche Kompetenzen sollten Schülerinnen und Schülern schulisch vermittelt werden, um sie fit zu machen für die Orientierung in der digitalen Welt?

Der Workshop adressiert alle an der Lehrerbildung beteiligten Akteurinnen und Akteure (insbesondere Lehrende an Hochschulen sowie Fachleiterinnen und Fachleiter an Studienseminaren). Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird erwartet, dass sie bereits zum Thema arbeiten und somit Erfahrungen aus der eigenen Lehrpraxis und/oder Forschungsergebnisse einbringen können.

Der vom Stifterverband und vom Zentrum für Lehrerbildung der Universität Duisburg-Essen geförderte Workshop soll die Initiierung einer Plattform für den regelmäßigen Austausch von Akteurinnen und Akteuren zum Thema zur Folge haben. Geplant ist zudem eine Publikation, die die Ergebnisse des Workshops dokumentiert und Perspektiven in Bezug auf die skizzierten Themenkomplexe formuliert. Für die Publikation wird unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops im Nachgang ein gesonderter Call verteilt.

Der Workshop findet im "Kokskohlenbunker" auf dem Gelände des UNESCO-Welterbes Zollverein in Essen statt. Informationen zur Anreise und zur Programmstruktur werden bis zum 01.12.2018 bekannt gegeben.

Bewerbung für die Teilnahme

Bewerbung für die Teilnahme

Teilnahmeinteressierte werden gebeten, sich bis zum 30.10.2018 mit einer Skizze zu einem durchgeführten Lehrprojekt für die Teilnahme zu bewerben, in dem Sie digitale Medien für die Gestaltung fachlicher Lernprozesse in Hochschule oder Schule eingesetzt haben oder das die Vermittlung von Kompetenzen für die digitale Welt zum Ziel hatte. Die Skizze soll zwischen 4.000 und max. 5.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen und eventuellen Literaturangaben) umfassen und wie folgt strukturiert sein:

  • Titel des Lehrprojekts
  • Autorinnen/Autoren mit Angabe von Affiliation und E-Mail-Adressen

1.   Vermittlungsziele und curriculare Verortung:
Beschreibung der Vermittlungsziele und zu vermittelnden fachlichen Kompetenzen bitte in möglichst allgemeinverständlicher Form, da der Workshop Akteureinnen und Akteure aus unterschiedlichen Fachdidaktiken zusammenbringen wird.

2.   Beschreibung des didaktischen Szenarios:
z.B. Begründung der Medienwahl und der eingesetzten medialen Arbeitsformen mit Blick auf die Vermittlungsziele; genutzte Technologien und Ressourcen; Ablauf. Geben Sie, sofern vorhanden, in der Beschreibung bitte WWW-Adressen oder Publikationen an, anhand derer man sich weitergehend zu Ihrem Projekt informieren kann.

3.   Erfahrungen mit der Durchführung:
z.B. Zusammenfassung von Evaluationsergebnissen; Beobachtungen aus der Lehrendensicht; Perspektiven für die Weiterentwicklung oder den künftigen Einsatz des Szenarios.

4.   Transfermöglichkeiten:
Sehen Sie Möglichkeiten zum Transfer des didaktischen Szenarios und/oder der verwendeten Ressourcen auf andere  Themen/Veranstaltungsformate/Bereiche innerhalb oder außerhalb Ihrer Fachdisziplin?

5.   Vernetzung:
Welche Fragestellungen in Bezug auf die Gestaltung von Lehren und Lernen mit digitalen Medien, die aus den Erfahrungen mit dem vorgestellten Lehrprojekt und/oder aus der Erfahrung mit anderen Projekten resultieren, würden Sie mit Blick auf die für den Workshop definierten Themenkomplexe gerne (a) mit anderen Vertreterinnen  und Vertretern Ihrer eigenen Fachdisziplin oder von angrenzenden Fachdisziplinen sowie (b) übergreifend zu Disziplinen, Fächergruppen und Vermittlungskulturen diskutieren?

Die Skizze darf zudem – optional – eine Abbildung enthalten. Skizzen können bis zum 30.10.2018 über die E-Mail-Adresse la-digital2019@uni-due.de eingereicht werden. Bitte senden Sie uns Ihre Skizzen sowohl in einem Textformat (DOC oder RTF) als auch als PDF. Sollte Ihre Skizze eine Abbildung enthalten, fügen Sie diese bitte sowohl in das Dokument ein und zusätzlich als Grafikdatei (z.B. PNG) bei.

Für die Präsentation beim Workshop werden auf Grundlage der eingereichten Skizzen bis zu 25 Beiträge ausgewählt. Die Skizzen werden vorab zur Veranstaltung allen eingeladenen Teilnehmerinnen und Teilnehmern zugänglich gemacht und auf einer Website veröffentlicht. Die Projekte sollen im Rahmen des Workshops nicht in Form „klassischer“ Vorträge präsentiert, sondern ausgehend von den Skizzen in unterschiedlichen diskursiven Formaten und in wechselnden Gruppenkonstellationen diskutiert werden. Genauere Informationen zur Struktur des Workshops werden zusammen mit der Mitteilung über die Annahme eingereichter Beiträge bekanntgegeben.

Die Mitteilung über die Annahme eingereichter Beiträge erfolgt bis zum 15.12.2018.

Alle Informationen im Überblick: Cfp La-digital2019 (PDF 549KB)

Übernahme von Reisekosten

Pro angenommenem Beitrag wird für eine Person ein Zuschuss zu den Reise- und Aufenthaltskosten gewährt. Der Zuschuss umfasst neben der Übernahme der Kosten für eine Hotelübernachtung die Erstattung nachgewiesener Reisekosten in Höhe von bis zu 150,00 € (maximal bis zur tatsächlichen Höhe der Kosten).

Kontakt

Prof. Dr. Michael Beißwenger
Germanistische Linguistik und Sprachdidaktik

michael.beisswenger@uni-due.de

Prof. Dr. Inga Gryl
Didaktik des Sachunterrichts

inga.gryl@uni-due.de

Prof. Dr. Florian Schacht
Didaktik der Mathematik

florian.schacht@uni-due.de

Björn Bulizek, M.A.
Zentrum für Lehrerbildung

Bjoern.bulizek@uni-due.de

la-digital2019@uni-due.de

https://www.uni-due.de/la-digital2019/

Partner

Stifterverband:

https://www.stifterverband.org/

Zentrum für Lehrerbildung:

https://zlb.uni-due.de/

Ruhr Museum:

https://www.ruhrmuseum.de/