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Meilenstein für EU Netzwerk über Immunregulation

[28.02.2017] Das Immunsystem schützt uns vor vielen schädlichen und lebensbedrohlichen Infektionen. Allerdings können Immunzellen unter gewissen Umständen auch die Entwicklung von Krankheiten fördern. Dies ist der Fall bei einer Vielzahl von Krebsarten, Infektionen oder auch entzündlichen Erkrankungen.

In den letzten Jahren ist eine bestimmte Gruppe von Immunzellen, sogenannte myeloide Suppressorzellen, dabei in den Fokus der internationalen immunologischen Forschung gerückt. Myeloide Suppressorzellen (abgekürzt = MDSC) hemmen die Funktion protektiver, also schützender Immunzellen, und wirken so der eigentlichen Funktion des Immunsystems entgegen. Leider wird die Forschung in diesem Bereich durch das Fehlen einheitlicher Marker, Analysemethoden und Standards erschwert und die erzielten Ergebnisse sind so nur bedingt miteinander vergleichbar.

Aus diesem Grunde hat nun, nach zwei Jahren enger Kollaboration mit Experten und Laboren innerhalb Europas, die COST Action BM1404 - European Network of Investigators Triggering Exploratory Research on Myeloid Regulatory Cells (Mye-EUNITER) – eine europaweite Studie für das immunologische Monitoring dieser Zellen initiiert. In den beteiligten Forschungszentren wird eine standardisierte und harmonisierte Analysemethode eingesetzt, um erstmals die Bedeutung dieser Zellen in verschiedenen Erkrankungen unter einheitlichen Bedingungen analysieren und vergleiche zu können. Die Methodik wurde innerhalb des Forschungsnetzwerkes entwickelt und kürzlich in Essen in einem gemeinsamen Labortrainings-Workshop an die beteiligten Zentren weiter gegeben.

„Nach unserem Wissen ist dies die erste Studie weltweit, die MDSC bei verschiedenen wichtigen immunologischen Krankheitsbildern unter standardisierten Bedingungen untersucht “, sagt Prof. Dr. Sven Brandau, der Sprecher des Netzwerkes. „Wir werden also bald erstmals Daten über MDSC aus so verschiedenen Erkrankungen wie Krebs, HIV, Hepatitis oder Psoriasis miteinander vergleichen können. Diese Erkenntnisse sind notwendig, um den schädlichen regulatorischen Funktionen von myeloischen Zellen entgegen wirken zu können“.

Im Laufe des Jahres 2017 möchte Mye-EUNITER ähnliche technische Standards für weitere regulatorische myeloische Zellen in humanen und tierischen Krankheitsmodellen etablieren. Die Mitglieder des Netzwerkes hoffen, diese Erkenntnisse dann im Rahmen zukünftiger gemeinsamer Förderprojekte näher an die diagnostische oder therapeutische Anwendung heranzuführen.

An dem Forschungsnetzwerk beteiligt sind über 100 Wissenschaftler aus 25 Ländern im europäischen Raum. Homepage: http://www.mye-euniter.eu

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Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

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