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Lernen für den Ernstfall: 12. Notfallmedizinische Sommerakademie der Medizinischen Fakultät mit großer Sicherheitsübung am Universitätsklinikum Essen

[16.09.2017] Alarm am Universitätsklinikum Essen. In einem Schulungsgebäude der Medizinischen Fakultät gab es eine Verpuffung, ein Feuer breitet sich aus, es gibt einen Toten und zahlreiche Verletzte, einige Personen werden im verrauchten Gebäude vermisst. Die Situation wird dadurch erschwert, dass sich ein hochinfektiöser Patient in unmittelbarer Nähe zum brennenden Gebäude befindet. Bei Polizei und Feuerwehr gehen zahllose Notrufe ein. Es herrscht höchste Anspannung – doch zum Glück ist alles nur eine Übung im Rahmen der Notfallmedizinischen Sommerakademie der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.



Die Sommerakademie Notfallmedizin findet vom 11. bis zum 16. September statt. An fünf Tagen lernten die 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, Studierende der Medizinischen Fakultät, mit unterschiedlichsten medizinischen Notfallsituationen umzugehen. Am Ende jeder Sommerakademie steht eine große gemeinsame Übung mit der Essener Feuerwehr, Polizei und Hilfsorganisationen wie dem Arbeiter-Samariter-Bund, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Malteser Hilfsdienst und den Johannitern. Damit alle Teilnehmer völlig unvorbereitet in die Situation gehen, gibt es in jedem Jahr ein vollkommen neues Szenario. Immer ist es jedoch ein sogenannter MANV, ein Massenanfall von Verletzten. Hier wird der Arbeitsalltag von Notfallmedizinern, die auch unter größtem Druck immer Ruhe bewahren müssen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können, so realistisch und herausfordernd wie möglich simuliert. Ein Teil der Studierenden übernimmt dabei die Aufgabe der Notärzte, der andere schlüpft in die Rolle der Verletzten.

In diesem Jahr haben die Veranstalter, das Team des Skills Lab der Medizinischen Fakultät, wieder ein besonders herausforderndes Szenario mit insgesamt mehr als 150 Teilnehmern von Medizinischer Fakultät und Universitätsklinikum Essen, Rettungskräften, Polizei und Hilfsorganisationen entwickelt. In einem Schulungsgebäude an der Virchowstraße am unteren Ende des Klinik-Campus gibt es aufgrund einer defekten Gasleitung eine Verpuffung, Feuer bricht aus, ein Mensch wird getötet, um die 21 Personen zum Teil schwer verletzt. In dem völlig verrauchten Gebäude herrscht Chaos und es gibt Vermisste. Zahlreiche Notrufe gehen bei der Feuerwehr ein. Die Leitstelle schickt zwei Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Essen. Rettungskräfte richten auf einem angrenzenden Parkplatz eine strukturierte Patientenablage ein. Verletzte werden dort je nach Schwere ihres Zustandes erstversorgt. Erschwert wird die Situation, da sich in der unmittelbar an das brennende Gebäude angrenzenden Infektionsambulanz ein Patient befindet, bei dem der akute Verdacht auf ein hochansteckendes hämorrhagisches Fieber besteht. Darum wird auch die Analytische Task Force BIO, eine Spezialeinheit zur Erkennung und Bekämpfung biologischer Gefahren, alarmiert.

„Die Großübung der Sommerakademie Notfallmedizin ist für unsere Studierenden eine so eindrückliche Erfahrung, dass sie in ihrem späteren Berufsalltag nachhaltig davon profitieren. Denn sie wissen, dass sie theoretisch Erlerntes auch unter höchstem Druck professionell anwenden können. Dies bestätigen uns die Teilnehmer früherer Sommerakademien immer wieder“, erklärt Hanjo Groetschel, Notarzt, Ärztlicher Leiter des SkillsLab und Erfinder der Sommerakademie. Darum wird alles so authentisch wie möglich und mit viel Liebe zum Detail von sämtlichen Beteiligten inszeniert: Verletzte werden vom Team des Simulations-Patienten-Programms der Medizinischen Fakultät professionell und aufwändig geschminkt und in Bezug auf ihre darzustellenden Symptome geschult, zwar brennt es nicht wirklich, aber das Gebäude ist voller Rauch und jeder agiert die komplette Zeit über ganz gemäß seiner jeweiligen Rolle.

Die Sommerakademie Notfallmedizin ist weit über NRW hinaus bekannt. Denn eine solch intensive Ausbildungswoche ist nach wie vor deutschlandweit einmalig.

Pressekontakt

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Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

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