Meldungen aus der Medizinischen Fakultät

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Klinische Ausbildung im Fokus

[27.11.2018] Medizinstudium im Digitalen Zeitalter: Studierende lernen an der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen das „Clinical decision making“ in chirurgischen Fragestellungen mit der Kommunikations-App Join.

Nicht nur gut und theoretisch, sondern praktisch und fachlich bestens ausgebildete Ärzte sind das Kapital von morgen. Das Lernen „klinische Entscheidungen zu treffen“ ist eine wichtige Grundlage ärztlicher Kompetenzen im Medizinstudium [1].
Neben einem grundlegenden medizinischen Wissen und weiteren ärztlichen Fertigkeiten, wie die Anamneseerhebung oder die körperliche und klinische Untersuchungen, gehört auch das sinnvolle Anwenden des erworbenen Wissens, um als Mediziner korrekte Diagnosen stellen zu können [2]. Dies ermöglicht weiterhin eine fundierte Indikationsstellung zu Interventionen und Therapien und erhöht die Patientensicherheit [3][4].
Am Universitätsklinikum Essen findet neben den klassischen Lehrveranstaltungen in den klinischen Fächern auch eine intensive Ausbildung in Bezug auf die klinische Entscheidungsfindung in chirurgisch tätigen Fächern statt. Dabei wird großer Wert auf praktische Einheiten und smarte Lösungen gelegt, denn zu der Arbeit eines Chirurgen gehört neben der Tätigkeit im OP auch ein differenzierter Umgang mit dem Krankheitsbild des Patienten.


Lehrveranstaltung mit der Kommunikations-App Join, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Essen


Blended-Learning mit Join

Im letzten Jahr der klinischen Ausbildung wird in verschieden chirurgischen Fächern, unter Federführung von Prof. Dr. Marcel Dudda, Direktor der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie am Universitätsklinikum Essen, nach den neuesten didaktischen Vorgaben angeleitet, so Dr. Stephanie Herbstreit, MME, Oberärztin und Lehrbeauftragte des Zentrums für Orthopädie und Unfallchirurgie. „Wir vermitteln klinisches Wissen nach dem internationalen Vorbild „Clinical decision making“. Dabei steht der Praxisbezug im Vordergrund. Unsere Studierenden lernen, unter Supervision von klinisch erfahrenen Dozierenden, an realen Patientenfällen ihr Wissen anzuwenden: Sie diskutieren in Kleingruppen die Vorgeschichte und Untersuchungsbefunde von Patientinnen und Patienten, um anschließend Diagnosen zu stellen und Therapie-Entscheidungen zu treffen“.

Dabei setzt das Universitätsklinikum Essen auf smarte intelligente Lösungen und nutzt unter anderem die Technik der japanischen Kommunikations-App Join. Join ermöglicht den Studierenden über iPads den Zugriff auf anonymisiertes und gleichzeitig aktuelles Bildmaterial wie z.B. CTs und MRTs aus dem laufenden Klinikbetrieb. Dabei kann das gesamte Bildmaterial des Falles eingesehen und aktiv und selbstständig erarbeitet werden. „Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Studierenden Zusammenhänge erkennen, dass sie lernen, mit Befunden umzugehen, um anschließend eine Entscheidung zu treffen, die neben der Diagnose auch die entsprechende Therapie beinhalten kann. Mit Join haben wir die passende Lösung gefunden, die wir sowohl in der Lehre als auch im Alltag einsetzen und ausrollen wollen, so. Dr. Stephanie Herbstreit weiter.

Join spiegelt den alltäglichen Umgang mit Bildmaterial und den Umgang mit diagnostischen Informationen wieder: Entscheiden, was zu tun ist und wer möglicherweise informiert und konsultiert werden muss, oder welche Therapieoption zu wählen ist - zeitnah uns sicher – sind die Themen, wo Join die studentische Lehre unterstützt und fördert. „Die Studierenden, derzeit 120 an der Zahl, sind von der interaktiven Lehre begeistert und profitieren von unserer praxisnahen Ausbildung, die sich wiederum positiv auf unser Team und auch auf die Patientenversorgung auswirkt, so Chefarzt Prof. Dr. Marcel Dudda.

Pro Jahr werden am Universitätsklinikum ca. 200 Studierende in Gruppen von 15 Personen ausgebildet. Im Unterricht stehen in der Pilotphase derzeit 3 I-Pads pro Gruppe zur Verfügung, wobei die Anzahl im kommenden Semester erweitert werden soll und die Unterrichtsform derzeit auch schon auf andere Fächer ausgeweitet wird.
Join® ist eine sichere und verschlüsselte Kommunikationsplattform für Mediziner und professionelles medizinisches Personal. Durch die Fähigkeit der Verbindung zum PACS-System der Kliniken (interner Daten- und Bildmaterial-Server) ermöglicht Join den schnellen, gesicherten und DSGVO-konformen Austausch von klinischen Daten, Bildern und Information. Dies kann zu präziseren und schnelleren Diagnosen führen und ermöglicht eine Verbesserung in der Behandlung des Patienten.


Kontakt:
Universitätsklinikum Essen, Dr. med. Stephanie Herbstreit, MME
Oberärztin, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie
Spezielle orthopädische Chirurgie, Orthopädische Rheumatologie
Manuelle Medizin/Chirotherapie
Telefon +49 201 / 723-1302 Email Dr. Herbstreit

Join, Allm EMEA GmbH
Nicole Weider, Marketing/Strategie
Tel: +4991316100883
Email: Email Frau Weider



Literatur:
1. Dent JA, Harden RM. A Practical Guide for Medical Teachers, 2nd ed. (John A. Dent, Ronald M. Harden). Korean Journal of Medical Education 2008;20:375–6.
2. Norman G. Research in clinical reasoning: past history and current trends. Med Educ 2005;39:418–27.
3. Graber ML, Franklin N, Gordon R. Diagnostic error in internal medicine. Arch. Intern. Med. 2005;165:1493–9.
4. Norman G. Dual processing and diagnostic errors. Adv Health Sci Educ Theory Pract 2009;14:37–49.

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Martin Rolshoven, Dipl.-Medienwirt, Wissenschaftsredakteur, Tel.: +49 (0)201/723-6274, martin.rolshoven@uk-essen.de

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