Der Ehrenpreis ist mit EUR 1.500,- dotiert. Der Preisträger wird vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. ernannt. Die Preisverleihung erfolgt auf der Jahrestagung der Gesellschaft in Mannheim im Anschluss an die Lecture.
Preisträger
2002 Prof. Dr. S. N. Blair, Dallas, USA
2003 Prof. Dr. P. Puska, Genf, Schweiz
2004 Prof. Sir R. Peto, Oxford, Großbritannien
2005 Prof. Dr. J. Shepherd, Glasgow, Großbritannien
2006 Prof. Dr. Salim Yusuf, Ontario, Hamilton, Canada
2007 Prof. Dr. Steve Humphries, London, Grossbritannien
2008 Prof. Dr. Diederick E. Grobbee, Utrecht, Niederlande
2009 Prof. Dr. David A. Wood, London/UK
2010 Prof. Dr. Ulrich Keil, Münster
2011 Prof. Dr. Heribert Schunkert, München
2012 Prof. Dr. Gerhard C. Schuler, Leipzig
2013 Prof. Dr. Helmut Gohlke, Bad Krozingen
2014 Prof. Dr. Gerd Utermann, Innsbruck/AT
2015 Prof. Dr. Wolfgang Koenig, Ulm
2016 Dr. John Deanfield, London, Grossbritannien
2017 Prof. Dr. Raimund Erbel, Essen
v.l.n.r. Prof. Dr. Gerhard C. Schuler, Dr. Christina Jannowitz (MSD SHARP & DOHME GmbH), Prof. Dr. Raimund Erbel, Prof. Dr. Ulf Landmesser, Prof. Dr. Rainer Hambrecht (Foto: DGK / Thomas Hauss)
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind eine der häufigsten Todesursachen in Industrienationen. Ob und inwieweit diese erblich bedingt sind, wird aktuell am Universitätsklinikum Essen (UK Essen) im Rahmen der Heinz Nixdorf Recall MehrGenerationenStudie erforscht. Wissenschaftler der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen erforschen erstmals über mehrere Generationen hinweg, inwieweit positive und negative Einflüsse innerhalb von Familien in ähnlicher Form auftreten und wirken. Jetzt konnte der 2.000 Proband untersucht werden. Das Besondere: jeder von ihnen ist entweder Lebenspartnerin bzw. Lebenspartner oder Kind eines ursprünglichen Teilnehmers der Heinz Nixdorf Recall Studie.
Die Heinz Nixdorf Recall MehrGenerationenStudie ist die Fortführung der seit dem Jahre 2000 laufenden Heinz Nixdorf Recall (HNR) Studie, welche zahlreiche neue Erkenntnisse über Herz-Kreislauf-Erkrankungen erbracht hat und unter anderem nachweisen konnte, dass mit Hilfe von bildgebenden Verfahren die Vorhersage einer Herzinfarktgefährdung verbessert werden kann. Die darauf aufbauende Heinz Nixdorf Recall MehrGenerationenStudie untersucht nun, in welchem Ausmaß koronare und andere Gefäßerkrankungen vererbt und in welchem Ausmaß epigenetische Faktoren, Umwelteinflüsse und bzw. oder psychosoziale Faktoren auf die Entwicklung dieser Krankheiten Einfluss nehmen. Hierzu sind und werden die rund 2.600 Lebenspartner und Lebenspartnerinnen sowie 7.500 Kindern der Teilnehmer und Teilnehmerinnen der ersten Studie eingeladen, sich ebenfalls untersuchen zu lassen.
Jedes Jahr sterben in Deutschland zwischen 100.000 und 150.000 Menschen am plötzlichen Herztod, allein in Essen gibt es etwa 1.200 plötzliche Todesfälle, die zumindest teilweise auf Herz- / Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen sind, denn in urbanen Räumen ist das Risiko höher als in ländlichen Regionen. Aufgrund ungeklärter Todesfälle geht man von einer zusätzlichen Dunkelziffer aus. „Wenn wir die Ursachen der Erkrankung besser verstehen lernen, können wir auch neue Präventions- und Behandlungsmethoden entwickeln. Dies könnte vielen Menschen auf der ganzen Welt helfen, die unter der Arteriosklerose oder ihren Folgen wie Durchblutungsstörungen, Angina Pectoris oder einem Herzinfarkt leiden“, erläutert Prof. Dr. Raimund Erbel. Die Wissenschaftler in Essen haben mit ihren Untersuchungen bereits gezeigt, dass nicht nur der Lebensstil von Menschen in den Industrienationen einen entscheidenden Einfluss auf die Entwicklung der koronarer Herzerkrankungen nimmt, sondern dass auch die erblich bedingte Anlage ausschlaggebend sein könnte. Zudem hat die Multi-Ethnic-Study of Atherosclerosis (MESA) in den USA Hinweise ergeben, dass die Gefäßerkrankungen möglicherweise „in der Familie liegen“. Zudem konnten Wissenschaftler schon bei Mumien aus Ägypten Hinweise auf die koronare Gefäßverkalkungen finden.
Im Rahmen der Studie werden Männer ab 40 und Frauen ab 45 Jahren mit Hilfe des neuesten CT am Herzen untersucht, das eine besonders schonende Untersuchung der Probanden erlaubt. Darüber hinaus werden die Gefäße sämtlicher Teilnehmer, also auch die der jüngeren Probanden, per Ultraschall überprüft, ihre Blutwerte werden erfasst und Umweltfaktoren und psychosoziale Belastungen abgefragt. Atemtests und die Überprüfung der kognitiven Fähigkeiten im höheren Lebensalter runden das Untersuchungsspektrum ab.
Hervorzuheben ist die langfristige und nachhaltige Förderung der Studie durch die Heinz Nixdorf Stiftung unter dem Vorstand von Martin Nixdorf, Dr. Bernd Klein und Dr. Horst Nasko.
Initiatoren der Studie, Prof. Dr. Raimund Erbel, ehemaliger Direktor der Klinik für Kardiologie des UK Essen, Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel, Direktor des Institutes für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE), sowie Prof. Dr. Michael Forsting, Direktor des Institutes für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und Neuroradiologie am UK Essen und Prodekan für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen.
Die Menschen im Ruhrgebiet haben es ihr angetan – auch wissenschaftlich: Seit vielen Jahren untersucht Prof. Dr. rer. nat. Susanne Moebus am Uniklinikum der UDE die Faktoren, die in der Metropolregion gesund bzw. krank machen. Jetzt hat die 54-Jährige hier die Professur für Urbane Epidemiologie übernommen. Damit baut die Uni zwei Bereiche aus, in denen sie bereits sehr erfolgreich ist: die bevölkerungsbezogene epidemiologische Forschung in der Medizin sowie den fächerübergreifenden Profilschwerpunkt „Urbane Systeme“… (weiter)
Seit zehn Jahren gibt es die Heinz Nixdorf Recall-Studie am Uniklinikum Essen. Die bislang gewonnenen Erkenntnisse sind bereits veröffentlicht – und fanden große Resonanz. So belegen Ärzte Zusammenhänge von Gefäßerkrankung und Herzinfarkt.
Mit rund 4800 Teilnehmern startete vor zehn Jahren die Heinz Nixdorf Recall-Studie am Uniklinikum Essen ; eine Langzeitstudie, die helfen soll, Methoden zu entwickeln, mit denen sich Herzerkrankungen künftig frühzeitig erkennen lassen, um so das Risiko des Herztodes oder Herzinfarkt es zu verringern. Rund 1300 Zuhörer kamen jetzt in die Philharmonie, um das Jubiläum der Studie zu feiern – und sich über die bisherigen Ergebnisse sowie das weitere Vorgehen zu informieren. „Wir sind sehr stolz, dass wir mit einer wissenschaftlichen Veranstaltung so viele Menschen erreicht haben“, sagt Professor Raimund Erbel, Direktor der Kardiologie am Uniklinikum.
Bei der Vorstellung eines neuen Kathetermessplatzes im Herzzentrum der Uni-Klinik: Essen Oberarzt Holger(in blau) Eggebrecht begutachtet mit Prof. Dr. med. R. Erbel die neuen 3D Röntgenaufnahmen, die während der Untersuchung gemacht werden.
Es kommt gar nicht so häufig vor, dass Ärzte richtig zufrieden sind. Vor allem dann nicht, wenn es um Herzinfarkt und Herztod geht. Doch wenn von der Heinz Nixdorf Recall Studie die Rede ist, kann Prof. Raimund Erbel, Direktor der Klinik für Kardiologie an der Uniklinik Essen, seine Begeisterung kaum zurückhalten… (weiter)
Initiated in 1999, the Heinz Nixdorf Recall Study involved 4,814 European participants. The results proved, for the first time, the connection between coronary calcifications and the risk of heart attack, according to scientists at the University Hospital in Essen. The finding by no means exhausted the potential inherent in the surveys. Subsidised until 2013, researchers are examining coronary calcifications in detail as well as exploring other issues… (weiter)
Abgase sind nicht gut für die Gefäße. (Foto: Foto: ddp)
Menschen, die an stark befahrenen Straßen wohnen, leiden offenbar besonders oft an einer Verkalkung der Herzkranzgefäße. Das erhöht das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall…(weiter)
Von Jutta Bublies:Der Infarkt ist die Todesursache Nr. 1: Rund jeder zweite Betroffene stirbt an der Attacke. Deshalb ist Früherkennung an dieser Stelle so enorm wichtig: Mittels Computertomographien können Kardiologen Risikoschwerpunkte ausmachen.
Herz-Kreislauferkrankungen sind deutschlandweit die Todesursache Nr. 1. Über 200 000 Menschen erleiden jährlich einen Herzinfarkt, meldet die Deutsche Herzstiftung in Frankfurt/Main. Rund jeder zweite Betroffene verstirbt an der Herzattacke – 60 Prozent der Betroffenen noch bevor sie eine Klinik erreichen. Früherkennung kann Leben retten. Eine gute Nachricht kommt von Herzspezialisten der Essener Universitätsklinik: Durch eine Computertomographie (CT) des Herzens können Kardiologen jetzt feststellen, ob bei einem Menschen die Herzkranzgefäße verkalkt sind und deshalb ein Infarktrisiko besteht.
4800 Menschen untersucht
Die Bedeutung der Computertomographie zur Früherkennung einer Herz-Kreislauferkrankung ist das Ergebnis der „Heinz-Nixdorf-Recall-Studie“, für die über 4800 Männer und Frauen im Alter zwischen 45 und 75 Jahren untersucht wurden. Neben Medizinern der Universitätsklinik Essen beteiligten sich an der Studie Experten der Düsseldorfer Uniklinik sowie der Universität Witten/Herdecke. „Es sollte geklärt werden, ob bildgebende Verfahren wie das CT die gefährliche Arteriosklerose durch Messung der Verkalkung der Herzkranzgefäße, darstellen können. Mit den modernen CT-Geräten ist es jetzt möglich, auch das schnell schlagende Herz abzubilden“, erläutert Privatdozent Dr. Stefan Möhlenkamp, einer der leitenden Ärzte der Studie… weiter
Eine neue Untersuchungsmethode, mit der das Herzinfarkt-Risiko besser abgeschätzt werden kann, haben Essener Mediziner im Rahmen einer Langzeitstudie mit 4800 Teilnehmern erfolgreich erprobt. Bei der Methode werden mit Hilfe eines sogenannten Elektronenstrahl-Tomografen (EBCT) Verkalkungen von Herz-Gefäßwänden mit hoher Genauigkeit gemessen, wie die Universitätsklinik Essen mitteilte. Zusammen mit den herkömmlichen Kriterien bei einer Vorsorgeuntersuchung konnte die Einstufung in eine Risikogruppe bei den Studienteilnehmern nun sehr viel genauer erfolgen … (weiter)
Forscher des Universitätsklinikums Essen haben im Rahmen der Heinz Nixdorf Recall Studie, die vor zehn Jahren initiiert und im Jahr 2000 gestartet wurde, herausgefunden, dass die Bestimmung der Verkalkung der Herzkranzgefäße mit einem Elektronenstrahltomographen genaueren Aufschluss darüber geben kann, wie hoch das Risiko für eine lebensgefährliche Herzerkrankung ist. Mehr als 4800 nach einem Zufallsprinzip ausgewählte Studienteilnehmer aus dem Ruhrgebiet wurden dafür im Verlauf der letzten neun Jahre in regelmäßigen Abständen medizinisch untersucht. Die aktuellen Forschungsergebnisse werden in diesen Tagen international vorgestellt… (weiter)