Verbesserung der Gedächtnis- und Denkleistungen (Kognitionen) bei Alzheimererkrankung im Frühstadium oder bei Diabetes mellitus Typ 2-Erkrankung mit eingeschränkten Gedächtnisleistungen durch Gabe von Insulin als Nasenspray


Dr. med. J. Benninghof, PD Dr. B. Müller, Prof. Dr. J. Wiltfang, Dr. H. Esselmann, Dr. M. Hallschmid, Prof. Dr. H. Lehnert, Dr. S. Eisend

Kooperation:

Prof. Dr. H. Lehnert, Medizinische Klinik I, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Dr. M. Hallschmid, Institut für Neuroendokrinologie, Universität Schleswig-Holstein, Campus Lübeck
Dr. S. Eisend, Apotheke der Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel

Zusammenfassung:

Patienten mit einer Alzheimer-Demenz sowie Patienten mit Diabetes mellitus Typ II zeigen im Verlauf der Erkrankungen eine Verschlechterung ihrer Gedächtnis- und Denkleistungen, d.h. ihrer kognitiven Leistungen. Diese lassen sich möglicherweise durch die Gabe von Insulin als Nasenspray verbessern. Hierbei wird ein schnell wirkendes Insulin (Insulin Aspart), das normalerweise von insulinpflichtigen Diabetes-Patienten zur Senkung des Blutzuckerspiegels unter die Haut gespritzt wird, als Nasenspray (intranasal) viermal am Tag angewendet (jeweils 1 Hub in das linke und 1 Hub in das rechte Nasenloch). In einer Voruntersuchung an jüngeren gesunden männlichen Erwachsenen konnte hierdurch eine deutliche Verbesserung der deklarativen Gedächtnisleistungen verbessert werden. Die Untersuchungspersonen sprühten das Insulin wie o. g. und mussten in einer bestimmten Zeit Listen mit Worten auswendig lernen, die sie eine Woche später erinnern und aufschreiben sollten. Bei dieser Untersuchung schnitten die Teilnehmer, die Insulin erhalten hatten, deutlich besser ab.

Studienziele:

Die jetzige Studie soll untersuchen, ob Verbesserungseffekte der Denkleistungen bei Menschen mit Alzheimer-Demenz im Frühstadium zu beobachten sind. Ebenso soll unter-sucht werden, ob Patienten mit Gedächtnisstörungen im Rahmen eines Diabetes mellitus Typ II von der intranasalen Insulin-Gabe profitieren können.

Studiendauer:

Die Studie dauert für jeden Teilnehmer insgesamt 18 Wochen. Darin enthalten ist eine zweiwöchige Einlaufphase, gefolgt von einer achtwöchigen Testphase mit intranasaler Insulinanwendung sowie einer anschließenden achtwöchtigen Nachbeobachtungsphase ohne Insulinanwendung. Diesen 18 Wochen geht eine Voruntersuchungsphase von etwa zwei Wochen voraus, in der geprüft wird, ob ein Teilnehmer überhaupt für die Studie ge-eignet ist, so dass die gesamte Kontaktzeit etwa 20 Wochen (ca. 5 Monate) beträgt.

Studienteilnahme:

Für diese Studie werden männliche und weibliche Probanden mit Alzheimer-Demenz im Frühstadium, Diabetes mellitus Typ II-Patienten mit leichten Gedächtnisstörungen sowie gesunde Kontrollprobanden gesucht, die freiwillig an der Studie teilnehmen möchten. Die Teilnahme von Patienten, die nicht mehr nach eigenem Ermessen über ihre Teilnahme entscheiden können, weil die Abnahme der Denkleistungen bereits zu fortgeschritten ist, können leider nicht an der Studie teilnehmen. Dies gilt auch, wenn es einen gesetzlichen Betreuer gibt, der die Teilnahme an der Studie befürwortet. In der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Essen werden ausschließlich Alzheimerpatienten sowie die Hälfte der gesunden Teilnehmer untersucht. Patienten mit Diabetes mellitus müssen sich an die Medizinische Klinik I des Universitätsklinikums Lübeck wenden. Dort wird ebenso die andere Hälfte der gesunden Teilnehmer untersucht.

Kontakt:

Interessierte für den Bereich der Universität Duisburg-Essen (Alzheimer-Patienten und gesunde Kontroll-Teilnehmer) melden sich bitte bei der Studienkoordinatorin Frau S. Meyer unter der rechts oben angegebenen Kontaktadresse oder Telefonnummer.

Förderung:

BMBF

Kontakt

Dipl.-Geront. Sinja H. Meyer 

LVR-Klinikum Essen

Kliniken/Institut der Universität Duisburg-Essen
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Altendorfer Strasse 97-101
45143 Essen

Tel.:  +49 (0) 201 / 8707 - 202
Fax.: +49 (0) 201 / 8707 - 104
sinja.meyer@uni-due.de