Behandlungsmotivation von Sexualstraftätern (07/1997 – 12/2006)

Dipl.-Psych. Klaus Elsner, Dipl.-Psych. Andrej König

Zusammenfassung:

Dass die Bereitschaft von Patienten, sich in einem therapeutischen Rahmen mit ihrer Problematik auseinander zu setzen, eine wesentliche Voraussetzung darstellt, eine Behandlung zu beginnen und abzuschließen, ist eine klinische Binsenwahrheit. Die Behandlungsmotivation der Patienten ist deshalb ein wichtiger Faktor, der im Zusammenspiel mit Therapeuten-, Therapie- und Settingvariablen in den komplexen und dynamischen Motivationsprozess eingeht. Vor allem in Zwangskontexten ist dieser Prozess sorgfältig zu fördern und zu begleiten.

Das transtheoretische Modell von Prochaska und DiClemente (1992) erhebt den Anspruch, die einzelnen Stadien dieses motivationalen Prozesses abzubilden und mit dem SOCQ (Stages of Change Questionnaire) zu erfassen. Neben anderen psychometrischen Testverfahren erheben wir seit Juli 1997 bei denjenigen Sexualstraftätern, die an einer kognitiv-behavioralen Gruppenbehandlung teilnehmen (wollen) veränderungsstadien-spezifische Einstellungen („keine Problembewusstheit", „Problembewusstheit", „Handlung" und „Aufrechterhaltung") mit der deutschen Übersetzung des SOCQ von Heidenreich und Hoyer (1995).

Die Behandlung wurde und wird im Straf- und Maßregelvollzug sowie im ambulanten Rahmen mit den entsprechenden gerichtlichen Weisungen durchgeführt.

Kontakt

Dipl.Psych. Klaus Elsner

LVR Klinikum Essen
Kliniken/Institut der Universität Duisburg-Essen
Institut für Forensische Medizin
Virchowstraße 174
45147 Essen

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