Forschungsprojekt
Schemaorientierte Psychotherapie forensischer Patienten mit der Diagnose einer Persönlichkeitsstörung
Pilotstudie (01/2006 – 12/2008)
Dipl.-Psych. Klaus Elsner, Dipl.-Psych. Andrej König
Kooperation:
Harald A. Lux und Jutta Muysers, Abteilung für Forensische Psychiatrie, LVR-Klinikum Langenfeld
Falco Adler und Dr. Heike Guckelsberger, Abteilung für Forensische Psychiatrie, LVR-Klinikum Viersen
Zusammenfassung:
Maßregelvollzugspatienten mit der Diagnose einer Persönlichkeitsstörung aus dem Cluster B des DSM IV (antisoziale, Borderline, histrionische, narzisstische PST) stellen eine schwer zu behandelnde Patientengruppe dar. Zudem zeigen einzelne Studien (Seifert et al. 2003), dass aus dieser Gruppe verhältnismäßig viele entlassene Patienten rückfällig werden. In einzelnen Maßregelvollzugseinrichtungen wird seit einiger Zeit versucht, die Rückfallgefahr dieser Patientengruppe durch spezielle Behandlungsprogramme zu minimieren (Reasoning & Rehabilitation Programm, Dialektisch - Behaviorale - Therapie, Übertragungs - Fokussierte -Therapie, u.a.). Unsere klinischen Erfahrungen in der Behandlung dieser Patienten (Elsner 2004) verweisen darauf, dass ein ausschließlich kognitiv-behaviorales Vorgehen die den Störungen zugrunde liegenden kognitiv-emotionalen Schemata, die in hohem Maße die Wahrnehmung, das Erleben und das (delinquente) Verhalten der Patienten in kritischen Situationen bestimmen, nicht nachhaltig modifizieren kann.
Deshalb wurde für die forensischen Patienten mit der Diagnose einer der genannten Persönlichkeitsstörungen der kognitiv-behaviorale Behandlungsansatz erweitert. Neben bewährtem kognitiv-behavioralen Vorgehen (Problemanalyse, kognitive Umstrukturierung, usw.) wurden u. a. Methoden des Schema-Fokussierenden Ansatzes von Young (1994) integriert. Außerdem werden die Interaktionsmuster der Patienten im Gruppenprozess selbst Gegenstand therapeutischer Aufmerksamkeit.
19 Patienten der Forensischen Abteilungen der Rheinischen Kliniken Langenfeld und Viersen haben inzwischen in 3 Gruppen die Behandlung begonnen. Die Kontrollgruppe rekrutiert sich aus forensischen Patienten, die weiterhin an einer unspezifischen Behandlung teilnehmen.