Einsatz von Gonadotropin-Releasing-Hormon-Analoga bei Sexualstraftätern

PD Dr. med. Dieter Seifert, Dr. rer. nat. Dipl.-Psych. Boris Schiffer

Zusammenfassung:

Obwohl mehrere Studien zur Rückfallprävention von Sexualstraftätern vorliegen, existieren keine klar definierten Behandlungsstrategien für die Praxis. Eine Vielzahl dieser Klientel ist mit den bislang angewandten Therapieverfahren offensichtlich nicht zu erreichen. In den letzten Jahren ist das Interesse an pharmakotherapeutischen Behandlungen von Sexualstraftätern gewachsen. Anhand von kasuistischen Beispielen sollen erste Erfahrungen gesammelt werden, inwieweit durch den Einsatz von GnRH-Analoga bei Patienten, die wegen eines Sexualdeliktes im Maßregelvollzug untergebracht sind, ein therapeutischer Effekt zu erzielen ist und inwieweit daraus Schlüsse für die Einschätzung der Legalprognose gezogen werden können.

Im Rahmen einer Vollerhebung sämtlicher Maßregelvollzugskliniken in NRW, die Sexualstraftäter medikamentös behandeln, sollen die Erfahrungen der behandelnden Therapeuten sowie der behandelten Patienten erfasst und einer kritischen Analyse unterzogen werden.

Publikationen:

  • Schiffer, B. Gizewski, E., Forsting, M., Leygraf, N., Schedlowski, M. & Krüger, T. (submitted). Neuronal activation during visual sexual stimulation in a pedophile patient treated with a long acting LH-RH agonist.
  • Seifert, D. (2000) GnRH-Analoga - Eine neue medikamentöse Therapie bei Sexualstraftätern? In: Sexuologie 7 (1) S. 1-11.
  • Seifert, D. (1999) Current status of medical treatment of sex offenders with GnRH analogues. In: B. Lunefeld (Hrsg.), GnRH Analogues -  the state of the art at the millenium, 83-90. The Parthenon, New York, London

Kontakt

Dr.rer.nat.Dipl.Psych. Boris Schiffer

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