Das Team Sozialpsychologie – Medien und Kommunikation bietet zu diversen Themen Bachelorarbeiten an, zu denen bereits verschiedene Vorarbeiten im Rahmen von Forschungsprojekten, Bachelor- und Masterarbeiten durchgeführt wurden. Nach wie vor ist es ebenfalls hoch erwünscht, dass Sie eigene Themen vorschlagen, die zu unserer Expertise passen. Bitte bereiten Sie in diesem Fall ein einseitiges Dokument vor, in dem Sie Ihre Fragestellung und (grob) den geplanten theoretischen sowie empirischen Zugang darlegen. Schicken Sie dieses bitte an Dr. Aike Horstmann.

Allgemeine Hinweise zum Ablauf bei Bachelorarbeiten: Leitfaden

Abschlussarbeit Masterarbeit zum Thema Angst in der Wissenschaftskommunikation

Die COVID-19-Pandemie hat besonders zu Beginn die Welt nicht nur in eine ungewisse Lage gestürzt, sondern auch eine Flut von Informationen und Meinungen in den sozialen Medien ausgelöst. Dabei wendeten sich Forschende direkt an die Öffentlichkeit und klärten besonders zum Beginn der Pandemie über die wissenschaftlichen Hintergründe der Krankheit auf. Dieser direkte Kontakt mit Wissenschaftler:innen kann die Selbstwirksamkeit der Rezipierenden erhöhen und ihre Angst dem Virus gegenüber reduzieren (Szczuka et al., 2020).

Während bisherige Forschung nahelegt, dass Angst der Rezipierenden ein elementarer Faktor in der Verhaltensanpassung und Annahme von Schutzmaßnahmen während der Pandemie war (bspw.: Harper et al. 2020; Szczuka et al., 2020;  Yildirim et al., 2021), bleibt offen, ob die Angst auch zu einer geänderten Risikowahrnehmung führt.

Im Rahmen dieser Abschlussarbeit soll der Frage nachgegangen werden, welche Rolle Angst in der Wissenschaftskommunikation auf sozialen Medien spielt.

Mit Hilfe einer Online-Studie soll untersucht werden, inwiefern sich die Sichtbarkeit von Angst in den Posts von Wissenschaftler:innen auf die Verhaltensintentionen von Rezipient:innen und die Glaubwürdigkeit der Nachrichten auswirken. Zudem soll analysiert werden, ob angstbesetzte Kommentare zu den Posts einen Einfluss auf diese Maße haben.

Bei Interesse an diesem Thema schreiben Sie eine Mail von Ihrem Studierenden-Account  an bianca.nowak@uni-due.de und nicole.kraemer@uni-due.de.

Abschlussarbeit Human-AI Decision Making

Die rasante Entwicklung und Integration von automatisierten Systemen wie z.B. künstlicher Intelligenz (KI) in verschiedene Bereiche unseres Lebens eröffnet zwar zahlreiche Möglichkeiten, birgt jedoch auch potenzielle Risiken. Besonders wenn es um KI-Unterstützung bei schwerwiegenden Entscheidungen geht, wie beispielsweise in der Medizin, ist ein angemessenes Maß an Vertrauen in KI-Technologien von hoher Bedeutung.

Vorangegangene Forschung zeigte jedoch, dass Menschen dazu tendieren, den Entscheidungen von automatisierten Systemen mehr zu vertrauen, als ihren eigenen Entscheidungen – selbst wenn das System falsch liegt (Buçinca et al., 2021; Lee & See, 2004). Es ist daher entscheidend, dass Nutzerinnen und Nutzer dieser Technologien wissen, wann sie auf die Empfehlungen dieser Systeme vertrauen können und wann es angebracht ist, diese Empfehlungen zu hinterfragen und auf die eigenen Kompetenzen zu setzen.

Das Ziel der Bachelorarbeit besteht darin zu ergründen, in welchen Situationen Menschen dazu neigen, Empfehlungen von automatisierten Systemen zu präferieren und welche Faktoren diese Präferenz beeinflussen. Hierfür soll eine Online-Studie durchgeführt werden, bei der Versuchspersonen verschiedenen Szenarien gegenübergestellt werden. In diesen Szenarien müssen sie die Wahl zwischen menschlicher Unterstützung und der Unterstützung durch ein automatisiertes System treffen – zum  Beispiel die Entscheidung zwischen einer ärztlichen Diagnose und einer Diagnose durch eine KI-Anwendung. Daraufhin soll analysiert werden, welche Faktoren maßgeblich für diese Entscheidungen waren. Dabei soll insbesondere untersucht werden, wie sicher die Teilnehmenden in ihren Entscheidungen sind und welches Maß an Vertrauen sie sowohl in die menschliche als auch in die automatisierte Unterstützung setzen. Darüber hinaus sollen Persönlichkeitseigenschaften erfasst werden, die ebenso einen Einfluss auf die getroffenen Entscheidungen ausüben könnten.

Buçinca, Z., Malaya, M. B., & Gajos, K. Z. (2021). To trust or to think: cognitive forcing functions can reduce overreliance on AI in AI-assisted decision-making. Proceedings of the ACM on Human-Computer Interaction, 5(CSCW1), 1-21.

Lee, J. D., & See, K. A. (2004). Trust in automation: Designing for appropriate reliance. Human factors, 46(1), 50-80.

Bei Interesse an diesem Thema schreiben Sie eine Mail von Ihrem Studierenden-Account an Enis Dogru (enis.dogru@uni-due.de).

Abschlussarbeit Kulturelle Einflüsse auf den online Privatheitsschutz

Aufgrund der Menge an online gesammelten Daten über Einzelpersonen und Kollektive ist es zunehmend wichtig, das Privatheitsverhalten von Internetnutzer*innen zu verstehen, um diese ggf. bei ihrem Privatheitsschutz unterstützen zu können. Dabei verhält sich nicht jede*r gleich im Schutz um Privatheit online, es spielen zum Beispiel Alter oder Bildung eine Rolle. In der hier ausgeschriebenen Abschlussarbeit soll es im Speziellen um den Einfluss kultureller Aspekte gehen, im Sinne verschiedener Werte- und Normsysteme (Kollektivismus, Individualismus) sowie persönliche Erfahrungen (Migrations- bzw. Verfolgungsgeschichte).

Im Rahmen einer von der Studentin/dem Studenten entwickelten Online-Studie sollen ausgewählte kulturelle Konzepte hinsichtlich ihres Einflusses auf das Online-Privatheitserleben/-verhalten von Personen mit Migrationsgeschichte untersucht werden.

Bei Interesse an diesem Thema schreiben Sie eine Mail von Ihrem Studierenden-Account an Clara Strathmann (clara.strathmann@uni-due.de).

Abschlussarbeit AI Literacy

Durch die zunehmende Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) in unserem Alltag und die damit verbundenen Auswirkungen auf das menschliche Denken und Handeln, ist die Entwicklung von Verständnis und Kompetenz im Umgang mit KI entscheidend.

Wie Nutzende KI wahrnehmen und erleben, kann stark variieren und u.a. durch die individuelle AI Literacy beeinflusst werden. Diese wird definiert als Fähigkeit, ein Bewusstsein für den Einsatz und die Auswirkungen von KI zu entwickeln und diese Systeme strategisch einzusetzen, um persönliche oder gesellschaftliche Ziele zu erreichen (DeVito, 2021).

Personen mit geringer oder nicht vorhandener Kompetenz können mit Einschränkungen bzw. sogar Benachteiligungen bei der Nutzung von KI konfrontiert werden (Rainie & Anderson, 2017). Um diesem Zustand mit fundierten Informationen und Maßnahmen begegnen zu können, ist die Identifikation von Variablen, die die AI Literacy beeinflussen, entscheidend.

Die AI Literacy stellt aktuell ein noch junges Forschungsgebiet dar, weshalb die Gewinnung von neuen Erkenntnissen im Mittelpunkt steht.

Daher werden zu diesem Thema mehrere Abschlussarbeiten angeboten, die den Fokus besonders auf die Analyse von Einflussfaktoren (z.B. soziale Einflüsse, Vorerfahrungen) legen sollen. Auch Fragestellungen, wie sich AI Literacy auf bspw. das Vertrauen der Nutzenden in KI auswirkt, sind relevant.

Im Rahmen dieses Themas sind sowohl qualitative als auch quantitative Methoden denkbar und passend. Die jeweiligen Abschlussarbeiten sollen unterschiedliche Schwerpunkte verfolgen und einzeln verfasst werden, jedoch ist eine gegenseitige Unterstützung in der Datenerhebung möglich.

DeVito, M. A. (2021). Adaptive folk theorization as a path to algorithmic literacy on changing platforms. Proceedings of the ACM on Human-Computer Interaction, 5(CSCW2), 1–38.  https://doi.org/10.1145/3476080

Rainie, L. & Anderson, J. (2017). Code-dependent: Pros and cons of the algorithm age. Policy Commons. https://policycommons.net/artifacts/618042/code-dependent/1598940/

Bei Interesse an diesem Thema schreiben Sie eine Mail von Ihrem Studierenden-Account an Nur Cetinkaya (nur.cetinkaya@uni-due.de) und Antonia Rosada (antonia.rosada@uni-due.de).

Abschlussarbeit In seal we trust - KI Gütesiegel

KI wird heutzutage vielseitig eingesetzt und unterstützt Menschen in ihrem Alltag, sei es durch recommendation algorithms beim Musik hören, Filme gucken und Shopping, Sensoren beim autonomen Fahren, oder deep-learning algorithms in der medizinischen Diagnostik. Dass eine angebrachte Nutzung sichergestellt werden kann und Menschen KI nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig vertrauen, ist eine Frage der Kommunikation (Liao & Sundar, 2022). Doch wie sollte eine KI-Anwendung Fähigkeiten und Limitation kommunizieren? Eine Möglichkeit wird in KI-Gütesiegeln gesehen, die schon in der Konsumforschung oder im IT Bereich eingesetzt werden. Empirische Arbeiten zur Wirkung von KI-Gütesiegeln gibt es jedoch wenige. Folglich soll in dieser Abschlussarbeit der Einsatz von KI-Gütesiegeln getestet werden. In einem 2x2 Design soll die Reliabilität eines Systems (hoch vs gering) und der Effekt eines Gütesiegels (Siegel vs. kein Siegel) experimentell betrachtet werden.

Bei Interesse an diesem Thema schreiben Sie eine Mail von Ihrem Studierenden-Account an Dr. Magdalena Wischnewski (magdalena.wischnewski@tu-dortmund.de).

Abschlussarbeit Akzeptanzfördernde Strategien für neuartige Technologien unter Berücksichtigung sozialpsychologischer Mechanismen

Technologien entwickeln sich ständig weiter und Innovationen werfen fortwährend neue Fragen auf. Daraus entsteht der Bedarf an Forschung, die sich näher mit sozialpsychologischen Faktoren befasst, die die Technologieakzeptanz beeinflussen. Die Abschlussarbeit hat zum Ziel, eine Analyse der sozialpsychologischen Mechanismen durchzuführen, die die Akzeptanz von neuartigen Technologien (positiv) verändern. Im Mittelpunkt sollten Strategien zur Förderung dieser Akzeptanz stehen, die auf einem fundierten Verständnis der menschlichen Einstellungen, sozialen Normen und individuellen Bedürfnisse basieren. Die Untersuchung wird sich auf die Entwicklung effektiver Maßnahmen konzentrieren, die sowohl technologische Innovationen als auch menschliche Interaktionen berücksichtigen. Thematische Schwerpunkte umfassen unter anderem die Rolle von Vertrauen, sozialer Einfluss, Kommunikation und partizipativer Entscheidungsfindung bei der Gestaltung erfolgreicher Strategien zur Technologieakzeptanz. Diese Forschung soll nicht nur Einblicke in die Dynamik der Akzeptanzförderung bieten, sondern auch konkrete Empfehlungen präsentieren, um den erfolgreichen Einsatz neuartiger Technologien zu erleichtern.
Die Forschung im Bereich der Technologieakzeptanz kann sich auf innovative Technologien wie künstliche Intelligenz, nachhaltige Energiequellen, verbesserte Brain-Computer-Interfaces, innovative Robotiklösungen oder neuartige Ansätze in der Neurotechnologie konzentrieren. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, eigene Vorschläge zu bisher weniger erforschten Technologien einzubringen, um eine individuelle und wegweisende Abschlussarbeit zu gestalten.

Bei Interesse an diesem Thema schreiben Sie eine Mail von Ihrem Studierenden-Account an Gina Goebel (gina.goebel@uni-due.de).

Abschlussarbeit Technologie-mediierte Verbundenheit messen – Entwicklung eines Fragebogens zur Messung der Wirkung von verbundenheitsvermittelnden Technologien

Gerade in den letzten Jahren sind Technologien, die emotionale Nähe und Verbundenheit zwischen Menschen auch über Distanzen hinweg zu vermitteln versuchen, immer populärer geworden. Text Messenger und Videocalls gehören zum Alltag, aber auch kreativere Ansätze wie Armbänder mit Licht- und Vibrationssignalen oder smarte Textilien, die Berührungen übermitteln werden vorgestellt. Die existierende Forschung zur Gestaltung technikvermittelter Verbundenheit ist jedoch oft fallbasiert und daher stark fragmentiert. Es entstehen übergreifende Fragen der Quantifizierung und Qualifizierung der Wirkung entsprechender Systeme, mit denen wir uns im Rahmen des Begleitforschungsprojekts VEREINT (http://vereint.thehxlab.com/) beschäftigen. Zur Entwicklung und/oder Validierung eines Messinstruments, welches technologieübergreifend Wirkung auf Verbundenheit erfasst, schreiben wir eine Bachelor- und/oder Masterarbeit zum nächstmöglichen Zeitpunkt aus.

Bei Interesse an diesem Thema schreiben Sie eine Mail von Ihrem Studierenden-Account an Dr. Aike C. Horstmann (aike.horstmann@uni-due.de).

Sollten Sie Interesse haben, Ihre Abschlussarbeit im Bereich Sozialpsychologie: Medien und Kommunikation zu schreiben, wenden Sie sich gerne an unser Team.