Der Master-Fernstudiengang Elektrotechnik und Informationstechnik ist ein Teilzeitstudiengang mit einer Regelstudienzeit von 6 Semestern (4 Semester mit je 15 Credits, 2 Semester Master-Arbeit mit 30 Credits). Im Fall eines vorhergehenden Studienabschlusses mit nur 6 Semestern bzw. 180 Credits sind entsprechend zusätzliche Auflagenfächer zu absolvieren.
Der Master-Studiengang erweitert die Qualifikationen zum Verstehen der Zusammenhänge komplexer elektro- und informationstechnischer Systeme aus dem Bachelor-Studium, nun aber auf wissenschaftlich höherem Niveau. So ergibt sich die generelle Fähigkeit zur Einarbeitung auch in theoretisch anspruchsvolle Themen. Der Studiengang vermittelt Kenntnisse, Methoden und Fähigkeiten, die dazu dienen, wissenschaftliche Methoden auf dem jeweiligen (von der Vertiefungsrichtung abhängigen) Gebiet auch für besonders anspruchsvolle und komplexe Aufgaben anzuwenden, zu analysieren und weiterzuentwickeln. Für Absolventen kommen vor allem Tätigkeiten in der Forschung, Entwicklung und Projektabwicklung in Frage.
Vertiefungsrichtung „Hochfrequenzsysteme“:
Die stets zunehmenden Geschwindigkeitsanforderungen an die Schaltungselektronik insbesondere im Kontext der nachrichtentechnischen Datenübertragung bedeutet, dass sowohl die elektronischen Komponenten als auch die resultierenden Übertragungskanäle oft an den Grenzen des physikalisch Machbaren betrieben werden müssen. Unter diesem Gesichtspunkt konvergiert jegliche Digitalelektronik zur Analogtechnik der schnellen elektronischen Schaltungen und der wellenförmigen elektromagnetischen/optischen Signalausbreitung. Es resultiert ein interessanter Grenzbereich, welcher durch das Gebiet der Hochfrequenzsysteme methodisch erfasst wird.
Die Studierenden werden in dieser Vertiefungsrichtung an die physikalischen Grundlagen (Physical Layer) und die mathematische Beschreibung der elektromagnetischen Signalausbreitung auf Leitungen, in Funkkanälen und in optischen Glasfasern herangeführt. Dies erfordert auch Kenntnisse der entsprechenden Sender- und Empfängersysteme, wozu sowohl Antennen als auch die entsprechenden Schaltungskonzepte der Hochfrequenztechnik gehören. Die methodische Herangehensweise beinhaltet neben der numerischen Modellbildung mit Hilfe gängiger Simulationsplattformen auch die Befähigung zum konkreten Schaltungsentwurf. Ein konkretes Ziel dieser Vertiefungsrichtung ist die Stärkung der Entwurfskompetenz, z. B. bei der Auslegung von Funkkanälen und der Entwicklung von Hochfrequenzkomponenten bis hin zur Planung und Realisierung von optischen Netzen und von Datenübertragungssystemen mit höchsten Datenraten.
Für die Absolventinnen und Absolventen eröffnen sich hiermit die besten Berufsaussichten im Bereich der Funkplanung, Netzauslegung und dem Entwurf leistungsfähiger Kommunikationsnetze z.B. für In-Raum-Umgebungen bzw. für die optische Telekommunikation oder das Cluster-Computing sowie der Verbindungstechnik in modernsten Rechen- und Router-Anlagen. Die Expertise hochfrequenz-affiner Ingenieure und Ingenieurinnen wird gegenwärtig sowohl von zahlreichen Engineering-Abteilungen (z.B. in der Sicherheits-, Radar-, Mess- und Sensortechnik) als auch im Bereich der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) sehr stark nachgefragt.
Inhaltliche Schwerpunkte sind:
- Theorie und Modellierung elektromagnetischer Felder,
- Wellenausbreitung in Funkkanälen und optischen Übertragungsmedien,
- Systeme und Komponenten der optischen Kommunikation,
- Antennentechnik und Hochfrequenzsysteme,
- Schaltungskonzepte der Mikrowellenelektronik.
Kompetenzprofil und Lernziele: Die Studierenden erwerben die erforderlichen fachlichen Kenntnisse, Fähigkeiten und Methoden, die sie zu wissenschaftlichem Arbeiten und zu verantwortlichem Handeln befähigen. Das Studium vermittelt insbesondere Kenntnisse und Fähigkeiten, die dazu dienen, wissenschaftliche Methoden auf dem Gebiet der Elektrotechnik und Informationstechnik nicht nur anzuwenden, sondern auch zu analysieren und für die Lösung von Problemen dieses Fachgebiets weiterzuentwickeln. In der Vertiefungsrichtung Hochfrequenzsysteme liegt dabei der Schwerpunkt auf der Wellenausbreitung (im freien Raum, auf Leitern, in Lichtwellenleitern) und auf Bauelementen und Schaltungen für hohe Frequenzen. |