Nutzung von Sieve innerhalb von Webmail

Sieve-Filtersprache auf dem Mailbox-Cluster der UDE

Sieve ist eine leistungsfähige Skriptsprache, die seit 2001 als RFC 3028 standardisiert worden ist (http://tools.ietf.org/html/rfc3028) und eingehende E-Mails bei der Auslieferung in das Postfach des Nutzers einer Filterung unterzieht.

Auf dem Mailbox-Cluster wurde Cyrus Sieve implementiert. Dieses ermöglicht serverseitig folgende Aktionen:

  • die automatische Einsortierung in spezielle Ordner
  • die Weiterleitung an eine andere Adresse mit und ohne Kopie ins eigene Postfach
  • das Ablehnen der E-Mail
  • die Verwendung einer Abwesenheitsbenachrichtigung (Vacation)
  • das Filtern von E-Mails (Spamfilterung)

Wie kann Sieve genutzt werden?

Mitarbeiter/innen und Studierende der UDE haben über das Webmail-Interface die Möglichkeit, das Sieve-Plugin zum Anlegen, Editieren, Löschen und (De-)Aktivieren von Regelwerken zu nutzen. Die Filterregeln werden über Dropdown-Menüs mit der Maus zusammengestellt.

Die serverseitig verwalteten Filterregeln lassen sich auch z.B. unter Thunderbird nutzen (dazu müssen Sie das Thunderbird Add-on Sieve installieren).

Die Analyse der ankommenden Post kann auf Basis der Envelope- oder Header-Zeilen erfolgen. Die Regeln können logisch mit 'und' oder 'oder' verknüpft werden. Dem Regelwerk wird abschließend eine der oben aufgeführten Aktionen zugeordnet. Damit können Sie z.B. alle E-Mails von einem bestimmten Absender, die im Header einen vorgegebenen Inhalt enthalten, automatisch in einen Ordner einsortieren oder aber auch an eine andere E-Mail Adresse weiterleiten. Es sind vielfältige Kombinationen möglich.

Sollen definierte Regeln nicht verwendet werden, so ist es nicht notwendig, diese zu löschen. Sie können einfach deaktiviert werden mit dem Vorteil, sie später wieder übernehmen bzw. abzuändern zu können.

Wie Sieve funktioniert

Regeln

Die Analyse der ankommenden Post kann auf Basis der Envelope- oder Header-Zeilen erfolgen. Die Regeln können logisch mit „und“ oder „oder“ verknüpft werden. Dem Regelwerk wird abschließend eine der oben aufgeführten Aktionen zugeordnet.

Für eine Abschaltung ist es nicht notwendig, die Regeln zu Weiterleitung, Vacation, Einsortierung in Ordner oder Ablehnung zu löschen, sondern man kann sie auch einfach nur deaktivieren. Das hat den Vorteil, dass sie später einfach wieder übernommen bzw. abgeändert werden können.

Vorteile der serverseitigen Filterung

Eine Filterung der E-Mails können auch E-Mail-Programme übernehmen. Das hat aber den Nachteil, dass die rechenintensive Verarbeitung auf der Seite des Klienten liegt und zu einer  Verlängerung der Ladezeit führt. Eine serverseitige Filterung bietet den Vorteil, dass eine Filterung schon bei der Mailannahme auf dem Server erfolgt und die Regeln nicht im Mailklienten gepflegt werden müssen. Dies ist problematisch, wenn mehrere Mailklienten verwendet werden.

Avelsieve-Plugin in Webmail

Mitarbeiter/Innen und Studierende der UDE haben über das Webmail-Interface die Möglichkeit, das Avelsieve-Plugin zum Anlegen, Editieren, Löschen und (De-)Aktivieren von Regelwerken zu nutzen.

Jedes Programm zur Erstellung von Sieve-Regeln bringt seine eingene Syntax mit, die im allgemeinen nicht mit denen von anderen Programmen kompatibel ist. Daher kann nur das Avelsieve-Plugin im Webmail-Interface genutzt werden. Der Zugang über andere Programme nicht möglich, denn diese würden die von Avelsieve erzeugten Regeln überschreiben.

Sortierung in Ordner

Eine Sortierung von E-Mails in Ordner bietet sich nur dann an, wenn der Zugriff ausschließlich über das IMAP-Protokoll erfolgt.

Nutzer, die per POP ihre E-Mails abrufen, erreichen solche vorsortierten E-Mails nicht, da keine Unterordner, sondern nur der Inhalt der sogenannten INBOX abgerufen wird.

Spamfilterung

Bei der Filterung von Spam wird auf die inhaltliche, maschinelle Bewertung des E-Mail-Inhaltes durch Spamassassin zurückgegriffen. Dieses Programm vergibt eine mehr oder weniger große Anzahl Punkte als Maß der Wahrscheinlichkeit, dass es sich um elektronische Post mit unerwünschtem Inhalt handelt. Ab einer Einstufung von 5 wird eine zusätzliche Headerzeile eingefügt, die die Form „X-Spam-Score: ***************** (17.744)“ hat.

Aus Erfahrung und Beobachtungen rät das ZIM, markierte E-Mails nicht direkt zu löschen, sondern in Ordner zu verschieben. Werden solche E-Mails sofort gelöscht, besteht nicht mehr die Möglichkeit, nach „vermissten“ E-Mails zu suchen, die irrtümlich als Spam klassifiziert worden sind.

Als Starteinstellungen wird empfohlen, Post mit mehr als 5 und weniger als 10 Sternen in einen Ordner „Unbekannt“ und bei 10 Sternen und mehr in einen Ordner „Spam“ zu leiten. Anschließend sollte eine Weile die Filterung beobachtet und später eventuell die Einstellungen verfeinert werden.