Leblanc-Verfahren
Nicolas Leblanc entwickelte
1790 ein Verfahren zur Gewinnung von Natriumcarbonat (Soda). Dabei wird
aus Natriumchlorid und Schwefelsäure Natriumsulfat hergestellt und
dieses mit Kalk (CaCO3)
und Kohle erhitzt:
Na2SO4
+ CaCO3 +
2 C --> Na2CO3
+ CaS + 2 CO2
Bei diesem Verfahren wurden
jedoch hohe Energiemengen verbraucht und es fiel Calciumsulfid (CaS) als
Abfallprodukt an. Das Verfahren wurde durch ein 1861 von Ernest Solvay
entwickeltes Verfahren abgelöst.
Solvay-Verfahren (Ammoniak-Soda-Verfahen)
Hierbei stellt man zunächst
durch Einleitung von Ammoniak und Kohlenstoffdioxid in eine fast gesättigte
Kochsalzlösung (NaCl) Ammoniumhydrogencarbonat (NH4HCO3)
her. Dieses setzt sich mit dem Kochsalz zum verhältnismäßig
schwer löslichen Natriumhydrogencarbonat um:
NH4HCO3
+ NaCl --> NaHCO3
+ NH4Cl
Das Natriumcarbonat kann
dann durch Erhitzen (Calcinieren) des Natriumhydrogencarbonats gewonnen
werden:
2 NaHCO3
--> Na2CO3
+ H2O + CO2
Freiwerdendes Kohlenstoffdioxid
wird erneut in die Salzlösung geleitet, fällt also nicht als
Abfallprodukt an. Auch das Ammoniak (NH3)
kann wiedergewonnen und erneut eingesetzt werden. Dazu wird das gelöste
Ammoniumchlorid (NH4Cl)
mit gebranntem Kalk (CaO) behandelt:
2 NH4Cl
+ CaO --> 2 NH3 +
H2O + CaCl2 |