Evaluation zum Projekt „Berufliche Weiterbildung der Beschäftigten bei der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe“

Problemlage und Forschungshintergrund

Vor dem Hintergrund veränderter Rahmen- und Geschäftsbedingungen in der Weiterbildung haben sich die Arbeitsverhältnisse der Beschäftigten weiter ausdifferenziert, so dass sich neben dem als klassisch geltenden Normalarbeitsverhältnis, befristete Arbeitsverträge mit kurzen Laufzeiten und Honorarverträge für Lehrkräfte zunehmend ausgebreitet haben und in Teilbereichen sogar zum Regelfall geworden sind. Die feststellbaren Formen atypischer Beschäftigung gehen mit der Gefahr einher, die Weiterbildung des Bildungspersonals bzw. dessen Professionalität zu erschweren, denn gerade den selbstständigen Honorarlehrkräften fehlen oft die finanziellen und zeitlichen Ressourcen, in die eigene Weiterbildung zu investieren. Aus Sicht der Anbieter und Träger ergibt sich hieraus ein dringender Handlungsbedarf, da die Qualität von Lehr-Lern-Prozessen maßgeblich von der Professionalität der Lehrenden abhängt. Es stellt sich die Frage und Herausforderung, in welcher Form die verschiedenen Beschäftigungsgruppen fortlaufend an passgenauen Qualifizierungsmaßnahmen partizipieren können, um gleichermaßen eine Qualitätssicherung der Veranstaltungen zu gewährleisten und die Professionalisierung des Weiterbildungspersonals zu fördern.

Forschungsziel und -design

Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. (Diakonie RWL) verfolgt in ihrem Projekt „Bildung für Beschäftigte der beruflichen Weiterbildung“ das Ziel, durch eine fachverbandsweite, trägerübergreifende Personalentwicklungsstrategie, die Professionalisierung und Beschäftigungsfähigkeit der Beschäftigten in den Einrichtungen der beruflicher Weiterbildung zu fördern. Hierzu werden Instrumente der betriebsinternen Bildungsbedarfsanalyse und Bildungsbedarfsplanung von der Evangelischen Fachhochschule Bochum entwickelt und umgesetzt, die dann in trägerübergreifenden Qualifizierungsmaßnahmen im Dachverband der Diakonie RWL münden. Dem Fachgebiet Wirtschaftspädagogik kommt die Aufgabe der Projektevaluation zu. Ziel ist es, die Passgenauigkeit der Instrumente und Maßnahmen vor dem Hintergrund der Beschäftigungsbedingungen aus Sicht der involvierten Geschäftsführer, Personalverantwortlichen und Beschäftigten zu erheben und etwaigen Veränderungsbedarf und Optimierungshinweise aufzuzeigen. Die formative, prozessorientierte Evaluation beruht auf online gestützten Erhebungen quantitativer Daten jeweils in der Modell- und in der Hauptphase des Projektes der Diakonie RWL, um mit den Zugriffen zu unterschiedlichen Zeitpunkten möglichen Handlungs- und Revisionsbedarf identifizieren zu können.

Projektleiter: Prof. Dr. Rolf Dobischat

Projektmitarbeiter: Dr. Anna Rosendahl, Dipl. Päd. Marcel Fischell

Projektlaufzeit: 01.04.2011 - 30.11.2012

Auftraggeber: Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.

   http://www.diakonie-rwl.de/