Pflanze des Monats August 2011

Pflanze des Monats August Ringelblume

  

Abb. 1: Ringelblume. Links: Habitus; rechts:Blüten.

 

Abb. 2: Blüten von Calendula officinalis. 

Zu sehen im Bauerngarten des Botanischen Gartens der Universität Duisburg-Essen

 

Ringelblume, Calendula officinalis L.

Familie: Asteraceae (Korbblütler)

Verwendete Pflanzenteile: Blüten, Blütenkörbchen, Kraut

 

Die Ringelblume - eine alte Heil-, Färber- und Zierpflanze

Verbreitung und Beschreibung

Die Ringelblume ist eine alte Heil- Färber- und Zierpflanze. Ihre Heimat ist nicht sicher bekannt; Mittel-, Süd- und Osteuropa werden diskutiert. Der Gattungsname ist vom lat. calendae (= der erste Tag des Monats) abgeleitet, da die Pflanze mehrere Monate blüht. Nach einer anderen Deutung weist der Gattungsname darauf hin, dass die Pflanze durch Öffnen und Schließen des Blütenstandes die Tage anzeigt (lat. calendula = kleiner Kalender). Der deutsche Name Ringelblume bezieht sich auf die ringförmig gekrümmten Früchte (Sauerhoff 2003).

Die Ringelblume ist eine einjährige, krautige, aromatisch riechende Pflanze mit weich behaarten, eilanzettlichen Blättern und leuchtend gelben oder orangefarbenen Blütenköpfen. Die Blütenköpfe sind 3-7 cm breit und aus Zungen- und Röhrenblüten oder nur zungenförmig ausgebildet (Schönfelder & Schönfelder 2004, Blaschek et al. 2010).

Inhaltsstoffe und Verwendung:

Die Blüten der Ringelblume können zum Gelbfärben von Wolle verwendet werden. Für 100g Wolle werden 200g frische Blüten benötigt (Farbstoffgruppe: Carotinoide)(Prinz 2009). Der wässrige Auszug der Blüten wird in der Kosmetik für Hautlotionen und -cremes, Lippenstifte, Sonnenschutzpräparate und After-Shaves verwendet (Prinz 2009). Zubereitungen von Calendula stimulieren die Zellneubildung der Haut, beruhigen irritierte und entzündete Haut und steigern deren Durchblutung (Prinz 2009).  Für die Droge sind entzündungshemmende, wundheilungsfördernde, antiödematöse und bakteriostatische Eigenschaften beschrieben. Im Vordergrund steht die äußerliche Anwendung, z.B. traditionell in Form von Umschlägen oder der Ringelblumensalbe, die man durch Extraktion der Blüten mit Schweineschmalz gewinnt (Schönfelder & Schönfelder 2004). Die enthaltenen Saponine, Triterpene und Flavonoide scheinen für die wundheilende Wirkung verantwortlich zu sein; sie zeigen entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften. Ferner ist bekannt, dass Ringelblumenextrakte die Bildung von Granulationsgewebe fördern und immunstimulierende Eigenschaften aufweisen (u.a. Wichtl 2002).  

Literatur:

Blaschek W., Hilgenfeldt U., Holzgrabe U., Reichling J., Schulz V., unter Mitarbeit von Barthlott W., Höltje H.-D. (2010): Hagers Enzyklopädie der Arzneistoffe und Drogen (Hager ROM; elektronische Buch-Version). Springer Verlag, Berlin, Heidelberg, New York

Prinz E. (2009): Färberpflanzen. Anleitung zum Färben. Verwendung in Medizin und Kultur. Schweizerbart Verlag.

Schönfelder I., Schönfelder P. (2004): Das neue Handbuch der Heilpflanzen - Botanik, Arzneidrogen, Wirkstoffe, Anwendungen. Kosmos-Verlag.

Wichtl M. (2002) Teedrogen und Phytopharmaka; Ein Handbuch für die Praxis auf wissenschaftlicher Grundlage; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart.

UNI-DUE, 08.11, CWi