Pflanze des Monats November 2010

Pflanze des Monats November Scharlachfuchsie

Zu sehen auf dem Freigelände des Botanischen Gartens der Universität Duisburg-Essen

Scharlachfuchsie, Fuchsia magellanica Lam.

Familie: Onagraceae (Nachtkerzengewächse)

Die Fuchsien (Fuchsia) sind eine artenreiche Gattung in der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Benannt wurden Sie von Plumier (1703) nach dem Arzt und Botaniker Leonhart Fuchs (Sauerhoff 2003). Zur dieser Gattung gehören etwa 100 Arten, von denen die meisten aus den Bergwäldern Mittel- und Südamerikas stammen. Nur wenige Arten kommen auf Tahiti und in Neuseeland vor (Encke 1987).

In Europa sind Fuchsien seit dem frühen 18. Jahrhundert bekannt. Ihre Züchtung setzte schon bald nach der Einführung der ersten Arten Anfang des 19. Jahrhunderts ein (Encke 1987). Bis heute wurden weltweit über 7.000 Fuchsiensorten gezüchtet.

Die Scharlachfuchsie (Fuchsia magellanica), 1788 in England eingeführt, stammt aus Südchile und Argentinien und ist schon in ihrer Heimat sehr veränderlich. Sie kann bis 5m hoch werden, hat dünne, purpurrötliche Äste und Zweige und eirundlich-lanzettliche Blätter. Die Blüten stehen einzeln oder bis zu viert an rötlichen, hängenden, bis zu 5 cm langen Stielen. Die Blütenröhre ist scharlachrot (namensgebend), die Kronblätter sind violettblau (siehe Abb.). Im Gegensatz zu allen anderen Gattungen dieser Familie sind die Früchte der Fuchsien viel- oder einsamige Beeren.

Die Scharlachfuchsie ist eine der zierlichsten aber auch winterhärtesten Fuchsien, die von Juni-Herbst übererreich blüht und unter guter Decke auch bei uns im Freien viele Jahre aushält (Encke 1987).

In der europäischen Volksheilkunde haben sich Fuchsien, vermutlich wegen der späten Einführung,  nicht etabliert. Über eine heilkundliche Verwendung in den Ursprungsländern liegen nur spärliche Informationen vor (Manthey 1987).

Literatur:

Encke F. (1987): Kalt- und Warmhauspflanzen. Ulmer Verlag.

Manthey G. (1987): Fuchsien, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

Sauerhoff F. (2003): Etymologisches Wörterbuch der Pflanzennamen. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart.

 

UNI-DUE, 12.10, CWi