Zeitschrift für Internationale Beziehungen (ZIB)Best Paper Award für Dr. Patricia Rinck

In ihrem soeben in der Zeitschrift für Internationale Beziehungen erschienenen Artikel bietet Patricia Rinck einen feministischen Beitrag zu Gewalt und Ordnung in patriarchalischen Gesellschaften, der problematisiert, dass geschlechtsunsensible Analysen wichtige Formen von Gewalt übersehen und somit sowohl Ursachen als auch Dynamiken bewaffneter Konflikte nicht vollständig verstehen.

Am Beispiel Sierra Leone zeigt der Artikel den Nutzen einer feministischen Perspektive auf Gewalt auf, die durch das Nachverfolgen verschiedener Formen von Gewalt im Laufe der Zeit – vor, während und nach dem Krieg (1991-2002) – Kontinuitäten geschlechtsspezifischer Gewalt in der patriarchalen und gerontokratischen Geschlechterordnung sichtbar macht. So wird deutlich, dass die geschlechtsspezifische Gewalt der Vorkriegsordnung eine wichtige Konfliktursache war, deren strukturelle Ursachen nach dem Krieg nicht angemessen angegangen wurden.

Trotz aller friedensfördernden Maßnahmen zum Aufbau einer friedlicheren Nachkriegsordnung wurde ein hochgradig exklusives System wiederhergestellt, in dem bestimmte Formen von Gewalt in Zeiten einer vermeintlich ‚friedlichen‘ Ordnung als gegeben normalisiert werden. Der Artikel zeigt, dass Geschlechterbeziehungen und -normen eben keine Nebensächlichkeiten sind, sondern absolut zentral für unser Verständnis von Krieg und Frieden.

 

 

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