CAMPUS:AKTUELL - Newsletter der Universität

7.2/2013

Aus dem Senat vom 5. Juli 2013

[15.07.2013] Die Ereignisse um die Ausstellung „What Comics Can Do“ bewegten auch den Senat intensiv. Außerdem stellte das Zentrum für Lehrerbildung (ZLB) seine Arbeit vor, und der Koordinator der Universitätsallianz Metropole Ruhr (UAMR) sprach über die bisherigen Erfolge und künftigen Ziele dieser strategischen Partnerschaft.

Berichte und Anfragen

Ein großer Berichts- und Diskussionspunkt waren die Geschehnisse um die Ausstellung „What Comics Can Do“. (siehe auch:
http://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=8107und
http://www.uni-due.de/de/presse/meldung.php?id=8124)
Rektor Prof. Radtke schilderte – unterstützt von UB-Direktor Bilo -, was passiert war, er berichtete über die Pressereaktionen, die nicht immer von Sachkenntnis geprägt waren, und machte deutlich, dass die Hochschule für eine offene Kultur, für Wissens- und künstlerische Freiheit stehe. „Eine Uni muss Kontroverses zeigen können“, betonte er. Ausdrücklich plädierte Radtke für einen sachlichen Umgang. Was für die Uni-Leitung heiße: „Wir handeln Schritt für Schritt und entscheiden nicht binnen weniger Stunden, wie von der Presse erwartet.“ Um angemessen zu reagieren, müsse man zunächst den Sachverhalt klären und mit allen Seiten sprechen – auch mit der Studentin, die ein Plakat beschädigt und ein anderes abgehängt hatte. Gegen sie behalte man sich weitergehende Maßnahmen vor.

Im Verlauf der Debatte warnten einige SenatorInnen davor, dass gesellschaftliche Konflikte in die Uni getragen werden und man aufpassen müsse, dass grundlegende Werte wie die Meinungsfreiheit nicht zur Disposition gestellt werden. Ebenso mahnten die studentischen SenatorInnen und AStA-Vorsitzenden eine offene und transparente Diskussion an, aber auch einen sensiblen Umgang mit den Geschehnissen. Man dürfe die Reaktion einer Einzelnen nicht als repräsentative Handlung darstellen. „Antimuslimischer Rassismus darf keinen Platz haben.“ Sie begrüßten die geplante Diskussionsveranstaltung, die „bitte nicht hochwissenschaftlich sein soll.“

Einhellig unterstützten die SenatorInnen die bisherige Linie der Hochschulleitung, erst den Sachstand zu klären, um zu einer verantwortungsvollen Bewertung zu kommen und dann angemessene Maßnahmen einzuleiten. Prorektorin Ute Klammer kündigte an, eine Arbeitsgruppe einzurichten, die das geplante Kolloquium vorbereitet. Eventuell wird sich der Senat in einer außerordentlichen Senatssitzung mit dem Vorfall befassen.

Der Rektor berichtete außerdem, dass die UDE bei den forschungsorientierten Gleichstellungsstandards von der DFG nicht mehr in der Spitzengruppe 4 gerankt wird, sondern nunmehr in Gruppe 3. Die nächste Bewertung nehme die DFG erst wieder 2017 vor, so dass man bis dahin alles dafür tun müsse, sich zu verbessern.
Die Gleichstellungsbeauftragte Ingrid Fitzek führte die Hintergründe für die Herabstufung aus: Positiv bewertet habe die DFG das bis hinauf in die Leitungsebene gut ausgearbeitete Gesamtkonzept; dafür habe sie aber die mangelnde Durchdringung in den Fakultäten beklagt. So fehlten etwa konkrete Maßnahmen in der Nachwuchsförderung. Der Frauenanteil sowohl bei den Promotionen als auch bei den Habilitationen sei zurückgegangen, einige Fakultäten hätten immer noch keinen Frauenförderplan, andere wiederum keine(n) Gleichstellungsbeauftragte(n).
Fitzek wies darauf hin, dass es ohne Frauenförderpläne auch einen Finanzabzug vom Land gebe. Auch bedauerte sie, dass bisher keine Fakultät für die Neuauflage des Professorinnen-Programms einen Vorschlag für eine Vorgriffs-Professur gemacht habe. Hierbei fördern Bund und Länder pro Uni bis zu drei Berufungen von Frauen auf unbefristete W2- und W3-Stellen.

Kanzler Dr. Ambrosy berichtete über den Ausfall der Klimaanlage im Rechenzentrum am 18. Juni, der auf die hohe Außentemperatur und die extreme Luftfeuchtigkeit zurückging. Infolgedessen mussten die Server heruntergefahren werden, was das Arbeitsleben an der Uni für einen Tag ziemlich lahm legte. „Wir waren der Meinung, wir hätten durch die neuen und die alten Anlagen eine doppelte Absicherung. Um solche Probleme künftig zu vermeiden, müssen wir über massive Maßnahmen nachdenken, eventuell sogar über ein eigenes Servergebäude“, so der Kanzler.

Er informierte außerdem über die Modernisierungen im R12-Gebäude, „die leider mit Lärm- und Staubbelästigung einhergehen.“ Arbeitssicherheit und Betriebsarzt seien bereits hinzugezogen. Ein studentischer Senatsvertreter wies darauf hin, dass der Lehrbetrieb durch solche Bestandssanierungen erheblich eingeschränkt sei. Er forderte, gewisse Arbeitsvorgänge bei Klausuren ruhen zu lassen.

Keine guten Neuigkeiten hatte der Kanzler wiederum in Sachen HISinOne. Die UDE ist Pilotprojekt bei diesem Softwaresystem, das eigentlich Maßstäbe beim Hochschulmanagement setzen soll. Anhaltende, auch rechtliche Probleme bei Anbieter HIS und die Tatsache, dass das Unternehmen die Preis erhöhen möchte, veranlassten Ambrosy zu der Aussage: „Zwar gilt HISinOne immer noch als die am besten entwickelte Software, dennoch muss das Rektorat überlegen, wie die Universität mit den steigenden Kosten umgehen möchte.“

Viele unzufriedene Stimmen gebe es immer noch durch die Umstellung auf SAP an der UDE, aber man sei in guter Kommunikation miteinander, um Lösungen zu finden, sagte der Kanzler weiter. Er wies darauf hin, dass die Uni nichts für die Zahlungspannen des Landesamtes für Besoldung und Versorgung (LBV) könne, das seinerseits SAP eingeführt hat. Sie betreffen mittlerweile nicht mehr nur Hilfskräfte und Angestellte, sondern auch ProfessorInnen. Das Rektorat betonte, dass die Uni als Arbeitgeberin natürlich in der Pflicht sei, „auch wenn das LBV Mist macht.“

TOPs

Berufungen
Durchweg positiv bewertete der Senat die Besetzungen der:
W2-Professur für „Sozialökonomie“, Fakultät für Gesellschaftswissenschaften,
W2/W3-Professur für „Numerische Mathematik“, Fakultät für Mathematik,
W 2-Stiftungsprofessur für „Turbo Machinery“, Fakultät für Ingenieurwissenschaften,
W 2-Professur für „Mechanik/ Biomechanik“, Fakultät für Ingenieurwissenschaften.


Präsentation des ZLB
Was ist das Zentrum für Lehrerbildung (ZLB), wie ist es strukturiert und welche Aufgaben hat es – das erklärten der wissenschaftliche Leiter der Einrichtung, Prof. Hans. E. Fischer, und Geschäftsführerin Dr. Anja Pitton. Sie berichteten u.a. über die Zusammenarbeit mit den Fakultäten, den Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung (ZfsL) und den Schulen. So berät das ZLB Studierende und Dozierende, organisiert die Praxissemester sowie Fortbildungen für LehrerInnen, gestaltet Kooperationsverträge und unterstützt die Hochschule beim Zeitfenstermodell.
Mehr: http://zlb.uni-due.de/

Änderung der Berufungsordnung
Im vergangenen Jahr wurde die Berufungsordnung verabschiedet. In der Praxis hat sich nun gezeigt, dass diese an ein paar Stellen präzisiert oder modifiziert werden sollte. Dazu haben u.a. Dekane und Berufungsbeauftragte Vorschläge gemacht, die jetzt im Senat diskutiert wurden. Mit ein paar Änderungen stimmte er dem Entwurf zu.


Perspektiven der UAMR
Seit 2007 gibt es die Universitätsallianz Metropole Ruhr, kurz UAMR. Zu ihr gehören die Universitäten Bochum, Dortmund und Duisburg-Essen, die sich dem Motto verschrieben haben „Gemeinsam besser: studieren, forschen lehren“. Der Koordinator des Verbunds, Dr. Hans Stallmann, stellte vor, was die UAMR bislang erreicht hat, wie sie in Forschung, Lehre und Verwaltung kooperiert, welche gemeinsamen Einrichtungen es gibt, und wo man noch „mehr UAMR wagen“ sollte, um auch von außen stärker wahrgenommen und noch attraktiver zu werden. Stallmann ging auf das im Juni vereinbarte Strategiepapier ein. Es sieht u.a. einen UAMR Forschungsrat vor, mehr Zusammenarbeit in den Fächern und Verwaltungen und eine besser abgestimmte Entwicklungsplanung. Auch sollen im Sinne eines RuhrCampus die gemeinsamen Studiengänge ausgebaut werden. Das Erfolgsmodell Mercator Research Center Ruhr, das von den drei Unis und der Stiftung Mercator getragen wird, soll weiterlaufen.
Mehr: http://www.uamr.de

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